Hoher Burgstall (2611m)


Publiziert von Kris , 17. September 2010 um 02:57.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 4 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:7km

Dies war in meiner Stubaier Woche 2008 meine Einstiegstour, da der Berg durch Seilbahnunterstürtzung relativ einfach beziehungsweise mit wenig Höhenmetern zu erreichen ist.

Von der Bergstation Kreuzjoch - auch bekannt als Schlick 2000 ist der hohe Burgstall schon gut sichtbar. Er ist zwar nicht so mächtig wie seine Nachbarn - die Schlicker Kalkberge wie die Schlicker Seespitze und die Große Ochsenwand, durch die ein endlos langer fast immer senkrechter Klettersteig führt (600Hm!) - allerdings für sich gesehen ist es denn ein imposanter Felszacken in der Landschaft.

Leider - wie bei Seilbahnen üblich - ist der Andrang groß und wenn man zum Alibigipfelkreuz des Kreuzjoches (eigens aufgestellt für den Gipfelerfolg der Touris) hinaufblickt, ist der Massenauflauf ersichtlich. Ich bin dennoch schnell hochgestiegen, handelt sich höchstens um einen Umweg von 15 Min.

Von dort aus quert der Pfad unterhalb des Klettersteigs am Kreuzjoch einen unbenannten Gipfel fast auf gleicher Höhe bleibend zum Sennjoch und zur Zirmachalm. Von dort aus beginnt dann die eigentliche Unternehmung - erst auf gutem Pfad, unter schönem Felsendach hindurch -  kurz darauf unterhalb der Felsabstürze des Niederen Burgstalles entlang quert man diese solange, bis man auf die Rückseite des Burgstalls gelangt und von dort absolut überraschend einfach in 5 Minuten unmarkiert, aber gut ausgetrampelt zum Gipfel  des Niederen Burgstalls (2456m).
(T3-)

Nachdem man vom grasigen Gipfel wieder hinabgestiegen ist, gelangt man bald an die entscheidende Wegabzweigung (beschildert) - die rechte Variante ist die anspruchsvollere, die erst über steilen Schutthang und später mit Drahtseil und einigen Tritten abgesichert durch ein steiles Couloir wieder auf den anderen Weg - die linke Variante trifft.

Ich entschied mich dazu, in der schwierigeren Variante aufzusteigen, und die leichtere zum Abstieg zu nehmen. Anfangs unbeschwerlich geht es in Serpentinen unterhalb der Felswand des Hohen Burgstalls entlang. Bald erreicht man den Einstieg in die Schwierigkeiten des Wegabschnitts. Ich empfand diese auch als Schlüsselstelle. Es ist ein kleiner Sprung von Nöten, um auf die andere - versicherte Seite des steilen Couloirs zu erreichen. Gleichgewichtsschwächen werden dabei nicht verziehen.
(T4+)

Brüchig geht's nun schnell mit den Höhenmetern voran - allerdings sollte man hier große Konzentration walten lassen - die Brüchigkeit erlaubt keine Fehltritte im abschüssigen Gelände. Erst gehts direkt durchs Couloir, später dann rechts an den felsigen Ausläufern der Rinne entlang. (T4, UIAA I)

Kurz darauf erreicht man erneut einen Wegweiser, an dieser Stelle treffen beide Wegvarianten wieder aufeinander. Von dort sind es 2-3 Minuten bis zum Gipfelkreuz des Hohen Burgstalls (2611m).


Leider war es zu der Zeit so bewölkt, das ich keinerlei Aussicht hatte, ich war froh noch die Hand vor den Augen zu erkennen. Aufgrund des schlechten Wetters - das mich leider immer wieder heimsucht - machte ich mich schnell wieder an den Abstieg. Diesmal über die leichtere Variante. Auch hier sind einige Drahtseile gesetzt. Allerdings sind sie nicht so von Nöten, wie in der Aufstiegsvariante. Alles bleibt im grünen Bereich und im T3 Gelände. Durch Lawinenverbauungen und unterhalb der senkrechten Ostwand des Hohen Burgstalls wird der Gras/Schutthang gequert bis zum erneuten Antreffen des Wegweisers, der mich vorher auf die rechte Aufstiegsvariante geleitet hat. Von hier aus auf gleichem Weg zurück zum Sennjoch. Dann noch einen Abstecher in die Zirmachalm, und die Tour wurde gelungen abgerundet (gute Küche und leckere Knödelsuppe).

Gute Tour zum Einlaufen, allerdings nur mit absoluter Trittsicherheit in der rechten Variante - der Sprung zum Einstieg erfordert unter Umständen Überwindung. Wer sich unsicher ist, sollte lieber die linke, leichtere Variante für den Auf- und Abstieg wählen.

  • KONDITION 2/5
  • ORIENTIERUNG 1,5/5
  • TECHNIK 2/5
  • EXPONIERTHEIT 2/5

[Tour mit Janine bis zur Zirmachalm, ab dahin Alleingang]

Tourengänger: Kris


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