Wanderbarer Bodensee - Tobel am Bodanrück (Teil II)
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Bei unserer letzten Rundtour am Nordabhang des Bodanrücks haben wir interessante, bisher noch unbekannte Wegabschnitte entdeckt. Sucht man in den Wanderkarten nach weiteren Zugängen von der Hochfläche zum See, findet man nur welche im Westen bei Bodman und bei Wallhausen im Osten, sowie der Marienschlucht in der Mitte. Dem Internet sei Dank, fand ich eine topografische Karte (http://www.bodensee-map.net), in der weitere Pfade, die dem interessierten Wanderer aber vorenthalten werden, eingezeichnet sind. Und ich stieß auf einen Bericht, man glaubt es kaum, in dem ein drahtseilgesicherter Pfad in einem Tobel östlich der Marienschlucht, zu sehen war.
Der Blick in die Webcams zeigte mir heute Morgen, dass wir in den Alpen nichts verpassen. Hier sah es dagegen ganz passabel aus und so war ich auch schon nach 15 Fahrminuten am Ausgangspunkt Parkplatz Marienschlucht (510 m) angelangt. Von dort folgte ich dem Wegweiser Richtung Bodenwald. Kaum 50 m gelaufen, lag ich auch schon am Boden, der durch den Regen der letzten Tage zum Teil recht rutschig war.
Einige Hundert Meter ging es so am Waldrand entlang. Bald musste die Stelle kommen, wo vor 5 Wochen einer mit Wanderstöcken Bewaffneter aus dem Wald auftauchte, dort wo gemäß Karte ein Pfad nach unten führt. Und so war es dann auch. Welche Bedeutung einem Verbotsschild nach § 38 Landeswaldgesetz beizumessen war und für wen es gelten sollte, erschloss sich mir nicht so recht, weshalb ich es ignorierte. Über einen interessanten Serpentinenweg überwand ich auf rutschigem Geläuf den steilen Abhang und kam unten am Bodenseeuferweg an. Unten ebenfalls kein Hinweis auf den Pfad, aber auch kein Verbotsschild. Es scheint, dass man ihn, so man ihn findet, nur von unten nach oben begehen darf.
Nun ging es auf bekanntem Weg zum Eingang der Marienschlucht (402 m) und weiter den See entlang in Richtung Wallhausen (T1), wo ein, wohl auch geheimer, Pfad, der in der Karte nicht eingetragen ist, hoch in ein Tobel Richtung eines ehemaligen Klosters St. Katharina führen musste. Die Information aus dem Internet war dann auch zutreffend. Nach Überquerung einer Brücke führte ein Pfad rechts ab in das Katharinentobel hinein und kaum 50 m vom Seeufer entfernt, setzte eine auf längerem Stück drahtseilgesicherte Passage ein. Für den geübten Bergwanderer mit dem richtigen Schuhwerk ist das Drahtseil mehr oder weniger überflüssig. Für mit Turnschuhen ausgerüstete mag es, insbesondere bei Nässe, durch aus hilfreich sein. Warum es überhaupt dort ist, wo an keiner Stelle in Wanderkarten oder Führern auf diesen Weg hingewiesen wird, ist mir schleierhaft.
Ein paar andere Kenner dieser Ecke muss es aber geben, da hie und da deutliche Wegspuren abzweigten. So einer Spur wieder bergab folgend, kam ich dann auch zum interessantesten Abschnitt des Tages, eine nach unten führende Rampe, die zu an einem Steilhang stehenden Baum führte, ohne dessen Wurzelgriffe die Stelle im Abstieg kaum passierbar gewesen wäre. (T3+ bis T4-). Hier verabschiedete sich auch meine leere Fototasche auf Nimmerwiedersehen in die Tiefe des Waldes.
Über den Seeuferweg kehrte ich zur Marienschlucht und von dort zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit: Es war zwar keine Bergtour, aber ein schöner Kurzausflug in der heimischen Umgebung auf bisher unbekannten Pfaden. Da man meistens unter dem schützenden Blätterdach unterwegs ist, kann der Seeuferweg auch bei hochsommerlichen Verhältnisse empfohlen werden.

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