Von der Schwägalp über den Säntis zum Gipfelkreuz


Publiziert von Fico , 8. August 2010 um 15:56.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:22 September 2007
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1150 m
Strecke:Schwägalp-Tierwis-Säntisgipfel
Kartennummer:1115

Als Bewohner der Ostschweiz ist für mich der Säntisgipfel eine Art "Referenzpunkt", an dem ich meine Fitness messen kann. 10 Jahre war es her, seit ich zum letzen Mal den Säntisweg von der Schwägalp auf den Gipfel unter die Füsse genommen hatte. Also höchste Zeit, es nochmals zu wagen! Zuvor hatte ich an konditionell weniger anspruchsvollen Gipfeln (Mattstock, Grosser Mythen) ein wenig trainiert. So war ich denn zuversichtlich, den Aufstieg zu schaffen. Zumal ich einen wunderschönen Samstag im Spätsommer für meinen "Fitnesstest" ausgesucht hatte.

Zu früher Stunde komme ich auf der Schwägalp an, der Parkplatz ist noch fast leer. Hastig mache ich mich auf den Weg, renne fast los. Nach kürzester Zeit bremst mich der steile Anstieg aus, zwingt mich zu gemächlichem Gang. Und schon bald werden alle andern, besser trainierten Berggänger mich überholen...

Die Schönheit der Natur verzaubert mich, immer wieder bleibe ich stehen und versuche, die sinnlichen Eindrücke mit der Digitalkamera festzuhalten. Ausserdem schonen die kurzen Halte meine Kräfte. Oberhalb des Gasthauses Tierwis setze ich mich an die Sonne und geniesse die traumhafte Rundsicht. Anschliessend geht es weiter, über zerklüftete Karrenfelder, immer höher hinauf. Die Masten der Schwebebahn werden sichtbar, ebenso der Säntisgipfel. Und doch kostet es noch manchen Schweisstropfen, bis ich dort oben ankomme. An der Himmelsleiter treffe ich auf den bekannten "Wochenendstau". Dann geht es durch den dunklen Schacht unter dem Betonklatz der Schwebebahn hindurch, auf der andern Seite durch die Tür wieder hinaus an die Sonne. Unverzüglich steige ich hinab und wieder hinauf - hinüber zu meinem eigenen Säntisgipfel, den ein schlichtes Eisenkreuz ziert.

Dieser Nebengipfel ist so unbedeutend, dass er es nicht einmal zu einem Punkt auf der Landeskarte gebracht hat. Entsprechend wenig wird er besucht. Während auf dem Weg zum Lisengrat ganze Scharen von Wanderern unterwegs sind, treffe ich hier jeweils höchstens einen weiteren einsamen Berggänger wie ich. Das gibt Gelegenheit für ein gegenseitiges Erinnungsfoto. Hier oben, neben dem von den Spuren der Witterung gezeichneten Gipfelkreuz, verbringe ich anschliessend die Mittagsrat und beobachte das emsige Kommen und Gehen auf dem Hauptgipfel.

Für den Abstieg benütze ich die Annehmlichkeit der Schwebebahn. Ohne dass ich danach gefragt hätte, wird mir sogleich ein ermässigtes Wanderbillet angeboten. Möglicherweise hat sich der Mann, der die Fahrkarten ausgibt,  als er mich hinkend daherkommen sah, gedacht: So müde wie der aussieht, der ist bestimmt zu Fuss hinaufgekommen...

Das schlichte Eisenkreuz ist übrigens leicht erreichbar, wenn man auf der Strecke vom Säntis (2501 m) zum Chalbersäntis (2376 m)  - sobald der Weg nach dem Wiederaufstieg durch die mit Drahtseil gesicherte und mit Eisentritten versehene Felsentreppe horizontal verläuft - ein paar Meter hochklettert. Dann sind es nur noch wenige Schritte über den breiten Rücken bis zum Kreuz.

Tourengänger: Fico


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