Speer & Chüemettler und ein aufmerksamer Schutzengel


Publiziert von bulbiferum , 28. Juni 2010 um 17:20.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:27 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:PP Mittlerwengi - Chli Speer - Speer - Chüemettler - Gleiterspitz - Ob. Bogmen - PP Mittlerwengi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Schänis kommend, bei Steinenbrugg vor dem Bach rechts abbiegen auf schmaler Strasse hoch bis zum PP Mittlerwengi (ca. 8.5 Km)

Wir waren bei weitem nicht Ersten, die an diesem Sonntagmorgen in der Mittleren Wengi starteten. Der PP war schon gut gefüllt. Wir beabsichtigten die Gipfel des Speers, des Chüemettlers und des Federispitzes zu besuchen. Zügig ging es zuerst vom PP hoch zur Ob. Rossalp. Der Schweiss floss bald in Strömen. Der Weg war steiler, als ich es mir aufgrund der Karte vorgestellt hatte und auch der Sommer ist inzwischen angekommen. Als wir unter dem Chli Speer querten entschlossen wir uns kurzerhand diesen Gipfel auch noch mitzunehmen. Allerdings sollte man bei diesem Ziel Legföhren mögen.

Danach querten wir hinüber zum Einstieg des Kletterweges bei Punkt 1723. Dieser Steig ist zwar nicht besonders schwierig, unterschätzen sollte man ihn aber trotzdem nicht. Die Route ist teilweise doch ausgesetzt und Kinder gehören meiner Meinung nach ans Seil. Auch mit Steinschlag muss man rechnen, obwohl wir wegen der vielen Begehungen eigentlich nicht ernsthaft mit so etwas rechneten.

Wir hatten etwas mehr als einen Drittel hinter uns, als plötzlich ein paar kleinere Steine herunterkamen. Leider war das nicht alles. Zum Schluss folgte noch ein faustgrosser Brocken und dieser traf Martin am Oberschenkel. Wir standen gerade sehr exponiert, aber zum Glück konnte er sich am Seil festhalten. Er hatte Riesenglück, dass ihn der Stein nicht am Kopf oder an der Schulter getroffen hatte. In diesem Falle hätte er vermutlich das Seil nicht mehr zu fassen bekommen und ein tiefer Sturz wäre die Folge gewesen. Jetzt wo ich diesen Bericht schreibe läuft's mir nochmals kalt den Rücken herunter.

Nach kurzer Zeit gingen wir weiter. Der Adrenalinspiegel war bei Martin so hoch, dass er die Folgen noch nicht so richtig spürte. Der Knochen war offenbar noch heil. So gingen wir zügig weiter bis zum Gipfel und dann gleich weiter hinunter nach Bütz. Hier beschlossen wir den Chüemettler noch zu machen und dann via Ob Bogmen abzusteigen. Den Federispitz liessen wir sausen. Solange er das Bein bewegte waren die Schmerzen für Martin auszuhalten. Nach einer Pause auf dem Chüemettler ging es dann nicht mehr ganz so gut. Ruhepausen taten dem Bein offenbar nicht gut. Über den Bergweg des Chüemettlers und den Gleiterspitz erreichten wir bald die ob. Bogmen. Hier blieben wir dann, bevor wir zum PP abstiegen, nochmals länger sitzen und stiessen bei einem Bier auf das Glück und den Schutzengel an, der seine Sache gut gemacht hatte.
 
Das Gebiet werden wir im Herbst sicher wieder besuchen.

Tourengänger: bulbiferum


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

marc1317 hat gesagt: mir läufts grad auch wieder...
Gesendet am 28. Juni 2010 um 23:02
... eiskalt den Rücken runter!

Da kommt der Horror vom Mythen wieder hoch - aber bin froh, dass ihr auch so viele Schutzengel gehabt habt...

Gruss

Marcel

bulbiferum hat gesagt: RE:mir läufts grad auch wieder...
Gesendet am 29. Juni 2010 um 12:42
Hallo Marcel

Ich hatte deinen Bericht vom Mythen gelesen und habe an dich gedacht, als Ähnliches bei uns geschah.

Viele Grüsse, Markus

Lukas71 hat gesagt: Wie schlimm...
Gesendet am 29. Juni 2010 um 17:44
...ist es denn bei Martin...?? Das sind ja ganz unschöne Dinge die ich hier erfahre.
Ich hoffe es ist nichts ernsthaftes. Weisst du mittlerweile schon mehr darüber?
All zu schlimm kann es zwar nicht sein, solange Martin noch Lust auf ein Bier hat...! ;-))

Grüsse aus dem warmen Blauen
Lukas

bulbiferum hat gesagt: RE:Wie schlimm...
Gesendet am 29. Juni 2010 um 19:53
Hallo Luki

Er hat eine starke Prellung die vermutlich inzwischen in allen Farben schillern wird. Eingeschränkt ist sein Training für den Alpine Marathon, was ihn wohl am meisten ärgern wird. Aber wir sehen das Ganze von der positiven Seite, es weitaus schlimmer sein können.

Liebe Grüsse, Markus


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