Speer Kletterweg und Chüemettler


Publiziert von Pfaelzer , 7. Juni 2010 um 18:07.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Wengi am Lift
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Parkplatz Wengi am Lift

 An diesem nach langer Zeit mal wieder schönen Wochenende hatten wir den Sonntag für eine Tour zur Verfügung. Weit oben auf unserer Liste stand schon lange der Speer an sich und vor allem der Kletterweg.

Ausnahmsweise mal nicht mit dem ÖV sondern mit dem PW fuhren wir bis zum Parkplatz am Lift bei der mittleren Wengi. Da wir am Morgen irgendwie nicht richtig loskamen wurde es kurz nach 11Uhr bis wir loslaufen konnten, der Parkplatz war auch dementsprechend voll.

Um diese Zeit schien noch stechend die Sonne, es war richtig heiss und es wurde dann auch noch schwül. Die ersten Anzeichen der für den Nachmittag und Abend angekündigten Schlechtwetterfront.

Es geht zuerst einige Höhenmeter auf Schotter-Fahrstrasse und dann auf schönem steilem Bergweg nach oben. Bei der Schwüle floss der Schweiss in Sturzbächen nur so herunter. Nach etwa 20min passiert man die Bergwirtschaft Hintere Wengi, 1341m in etwa 200m Entfernung, die Sonnenschirme sahen so verlockend aus, da jetzt hinsetzen und das eine oder andere Bier oder Panaché...

Weiter geht es über die untere 1500m und obere Rossalp1569m, wo dann ein blauer Wegweiser klar die Richtung vorgibt.

Hatten wir anfangs noch kurz überlegt mit dem Chli Speer zu beginnen, so entschieden wir uns wegen der von der Ferne aufziehenden Wolken dies sein zu lassen, denn den Kletterweg wollten wir unbedingt machen. Und dies natürlich nicht wenn ein Gewitter schon in der Nähe ist.

Ab der oberen Rossalp wechselte das "Geläuf" von trocken zu feucht bis sumpfig, das blieb so bis zum Einstieg in den Kletterweg und auch auf kurzen Zwischenpassagen. Bis zum Einstieg waren auch noch drei grössere Schneefelder zu queren, was aber erstens problemlos und zweitens auch angenehmer war als der Matsch.

Auch am Kletterweg selbst war es teilweise nass, da von überall Wasser herunter lief und durch die Gras- und Schlammpassagen zwischen den Kletterstellen waren die Bergschuhe matschig und deshalb auch nicht richtig griffig.
Das hatte zur Folge, dass wir keinen falschen Ehrgeiz entwickelten und doch öfters von dem Eisen Gebrauch machten.
Ausgesetzte Stellen hat es wenige, die jedoch sehr gut abgesichert sind. Bei trockenen Verhältnissen kann man sicherlich problemlos ohne Eisen da hoch klettern und das macht dann natürlich Spass, aber so wie sich uns die Situation präsentierte hätten wir uns da nicht wohl dabei gefühlt. Man soll ja auch nichts herausfordern.

Der Kletterweg an sich ist kurz, man ist schnell oben und könnte dann ein herrliches Gipfelpanorama geniessen, aber da die Bewölkung rasch zunahm, hatten wir leider nicht das Vergnügen.
Und, wahrscheinlich wegen der Schwüle, umschwirrten uns und die anderen etwa sechs oder sieben Wanderer die aber von Amden her gekommen waren Unmengen von fliegenden Ameisen, so dass wir uns nicht allzulange dort aufhielten, sondern auf dem schönen Grat Richtung Grappenhorn weiter liefen.

Wir wollten wenigstens noch auf den Chüemettler, das sollte noch drin sein, bevor das von Westen her drohende Wetter uns erreichen würde.

Der Abschnitt auf dem Grat ist klasse, doch viel zu schnell zu Ende. Es folgte ein wiederum sumpfiger Abstieg nach Bütz, 1552m, hier könnte man schnell nach Hinterwengi und zum Parkplatz absteigen, das wäre die Option für doch schneller einsetzendes Gewitter gewesen. Das kam aber glücklicherweise noch nicht und so konnten wir noch über Furggen 1602m auf den Gipfel des Chüemettler hoch.

Auch da oben machten fast noch mehr fliegende Ameisen als auf dem Speer den Aufenthalt nicht unbedingt zu einem Vergnügen, die Besteigung des Federispitz die sich noch angeboten hätte haben wir wegen dem angekündigten Unwetter sowieso auf ein anderes Mal verschoben und so machten wir uns auf den Weg Richtung Auto.
Auf dem Gipfelgrat in südwestlicher Richtung zweigt etwa 100m vom Gipfelkreuz entfernt ein Weg Richtung Obere Bogmen ab, der als "nur für Bergtüchtige" angeschrieben ist.

Tatsächlich muss man da einige wenige kleine Felsstufen überwinden, aber überall hat es Eisenstifte oder sonstiges Metall, also völlig problemlos auch mit Kindern zu begehen.

Bei P.1493 könnte man nach rechts abbiegen und Chliwengi zum absteigen, aber da es noch nicht regnete liefen wir noch bis Obere Bogmen, 1374m wo man auch schön einkehren könnte, aber da jetzt die ersten Tropfen von oben kamen liessen wir das sein und waren in knapp 20min unten beim Parkplatz, gerade noch rechtzeitig, bevor der grosse Regen kam.
Glück gehabt.

Eine schöne Tour im Nagelfluh, der Chli Speer, das Grappenhorn und der Federispitz stehen natürlich noch aus, aber von ausstehenden Gipfeln hat es ja noch so viele...


 


Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus


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