Von Guarda zur Diavolezza mit Sass Queder 3066 m


Publiziert von basodino , 9. Juni 2010 um 16:28.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum: 6 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bernina-Gruppe   Palü-Gruppe 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 500 m
Strecke:57 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto oder Zug via Landquart und Flüela-Autoverlad ins Unterengadin nach Guarda (Bahnhof)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Auto oder Zug via Flüela, Albula oder Julier ins Engadin, zwischen Samedan und St. Moritz Abzweigung nach Pontresina und zum Passo Bernina.
Unterkunftmöglichkeiten:Jegliche Hotels im Engadin, wir übernachteten im Hotel Crusch Alba in Zernez und kehrten jeweils mit dem Zug zum Start der jeweiligen Etappe zurück.
Kartennummer:1198, 1218, 1237, 1238, 1257, 1258, 1277

Wie kann man einen Brückentag im Juni besser ausnutzen, als in der Zwischensaison das Engadin zu besuchen?! In 4 Etappen erwanderten wir uns das Unter- und Oberengadin auf Wegen, die eindeutig dem Genuß dienen sollten. Vom Bahnhof Guarda (1432 m) wandert man der Straße entlang hinab zur Hauptstraße, die man überquert und über eine Schotterstraße den En erreicht (1361 m). Von dort geht es immer links des Flußes über Wiesen und durch kleine Wälder von Ort zu Ort. Das Wetter hellte sich allmählich auf und immer mehr der schneebedeckten Berge zierten den Weg. Nach Susch kann man einer schmalen Spur direkt am Fluß entlang folgen, wenn man den Radfahrern ausweichen möchte und der breiten Forststraßen überdrüssig ist. Schließlich erreicht man die weiten Wiesen vor Zernez und erreicht das 1. Etappenziel. 14 km, 3 h 15 min. T1

Am nächsten Tag muss man sich entscheiden, ob man lieber links oder rechts der En weitergeht. Wir entschieden uns für die linke Variante. So folgt man zunächst der Straße bis man die Spöl überquert. Einige Meter weiter windet sich die Straße nach rechts und man kann einem Feldweg gerade hinauf folgen, nach wenigen Metern weiter gerade aus auf einem schmaleren Weg unter der Bahnlinie durch und dann rechts hinauf durch den Wald auf einen Forstweg. Diesem folgt man die nächsten Stunden, wobei es die eine oder andere gut angezeigte Verzweigung gibt. Noch bevor man wieder auf die Bahnlinie trifft, findet sich eine erste Bank, die in der Folge wieder häufiger dem Wanderer Rast erlauben.
Einige Meter nachdem man die Bahnlinie wieder rechts hat entschwinden lassen, knickt der Weg nach links aufwärts ab und gewinnt nochmals ein wenig an Höhe. Schließlich wird er immer flacher und geht in eine Staße über, die einen bis an die Hauptstraße in S-chanf führt. Jetzt entweder mit Umweg durch den Ort oder links der Hauptstraße entlang für gut 2 km auf Asphalt. Es gibt auch Wanderwege weiter links oben, die durch Wiesen führen, aber leider als Alternative unzureichend eingebunden sind. Schließlich erreicht man einen Golfplatz, den man links (oberhalb) umgeht. Nochmals ist ein wenig Höhendifferenz nötig, aber letztlich gelangt man wieder auf die weiten Wiesen und den Weg nach La Punt. Dort trifft man auf eine Straße, die linkerhand einen kleinen Supermarkt bedient, aber rechts zum Bahnhof hinauf führt. 21 km, 5 h 15 min. T1

Am 3. Tag beginnt man wieder in La Punt mit einer sehr einfachen Wegführung links des Dammes des En, später auf dem Damm. So erreicht man der Zubringerstraße nach Bever, die man nur überschreitet. 10 Minuten später kann man vor einem ersten schönen See links auf den Radweg überwechseln, welcher sehr malerisch an diesem und einem 2. See vorbeiführt. Nach dem 2. See hält man sich links (rechts ginge es entweder nach Samedan oder zum Flugplatz). Man erreicht einen Bauerhof, den man in einem weiten Bogen links umgeht (ausgeschildert) oder einfach durchquert (was aber wohl nicht im Sinne der Leute dort ist, sind die Wege doch teilweise mit niedrigen Steinen so blockiert, als ob ein Durchgang unerwünscht ist). So oder so erreicht man hinter dem Bauernhof den Beginn eines Weges, der die Hänge des weiten Tales links schöner quert, als es unten in der Ebene wäre. Nachdem man nochmals kurz zu einem begradigten Fluss hinabgestiegen ist, beginnt der Weg erstmals merklich an Höhe zu gewinnen. Nach ca. 30 Höhenmetern trifft man auf eine Bank und eine Kreuzung, wobei von dort 2 x das nächste Ziel Punt Muragl angezeigt ist. Der obere Weg ist der weit schönere und auch sinnvollere für unseren Weiterweg.
Insgesamt 120 Höhenmeter steigt der Weg an, bis man die Standseilbahn nach Muottas Muragl unterqueren kann. Danach trifft man auf eine Brücke über einen reißenden Fluss und erreicht so eine kurze steile Teerstraße, die man hinab läuft zu einigen Häusern, wenn man nicht gerade von einem Mountain-Biker zur Seite gescheucht wird. In den oberen Häusern von Punt Muragl (1785 m), wendet man sich halblinks in die Wiesen (2 Bänke), die nach Muragls und schließlich nach Pontresina führen.
Kurz vor dem Ende von Pontresina kann man rechts hinabsteigen, die Ova da Bernina überschreiten und kurz vor dem Bahnhof Surovas links abbiegen. Hier trifft man auf einen sehr bequemen Weg, der bis nach Morteratsch führt. Anzuraten ist, dass man als Wanderer den oberen der beiden möglichen Wege nimmt. Dieser führt an vielen Bänken vorbei und ist irgendwie uriger als der Schotterweg unterhalb. Schließlich erreicht man Morteratsch (1896 m), wo man einen ersten Blick Richtung Bellavista und Bernina erheischen kann und wo eine Sonnenterasse zur ausgiebigen Rast einlädt, bevor der Zug einen zurück nach La Punt bringt. 17 km, 4 h 30 min. T1

Am 4. und letzten Tag steigt man von Morteratsch zunächst etwas steiler als an den bisherigen Tagen aber immer noch recht gemütlich 125 Höhenmeter durch Wald hinauf. Man kann den spektakulären Wasserlauf der Ova da Bernina einige Male sehr gut sehen und ein Verweilen lohnt hier. Schließlich erreicht man ein weites flaches Tal mit zunehmend weniger Bäumen. Kurz vor Bernina Suot (2046 m) führen die Wegzeichen von der Radroute ab rechts hinauf. Hier soll offensichtlich eine Weide umgangen werden, anders ist die eher unbequeme Wegführung nicht zu verstehen. Bis zur Diavolezza-Talstation sind jetzt noch ein paar Bäche zu überqueren. 4,5 km, 1 h 30 min. T2
Auf die Dioavolezza gibt es einen Wanderweg, der aber Anfang Juni zu 90% unter Schnee verborgen ist. Die Bergbahn ist natürlich viel einfacher und erlaubte uns noch vor unserer Heimfahrt den Sass Queder (3066 m) zu ersteigen. Weitere einfache Gipfel sind der Piz Trovat (3146 m) und der Munt Pers (3210 m), die aber in der Zwischensaison noch den fitten und besser ausgerüsteten Wanderern vorbehalten blieben. Die Aussicht ist aber von allen Punkten beinahe gleich gut, wenn man soviel Glück mit dem Wetter hat wie wir. Für den Sass Queder (3066 m) rechne man bei Schnee mit gut 1 Stunde insgesamt (130 Höhenmeter, T3).

Tourengänger: basodino


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