Val Bavona - Stairways to Alp Larechia
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Die Tour Nr. 3 im Tessin führte uns auf den Spuren von Seeger in das Val Bavona. Sein Bericht vom letzten Jahr mit Bildern von einem kühnen Treppenweg, der von Fontana (616 m) auf die Alp Larechia (1596 m) führt, war mir noch in guter Erinnerung. Der Zufall wollte es, dass Andreas und wir gleichzeitig im Tessin weilten. Bei einem gemütlichen Hock – vielen Dank Andreas für die Einladung und die interessante Unterhaltung – konnten wir von seinen profunden Kenntnissen der Gegend profitieren.
Parken konnten wir direkt vis-a-vis des Wegweisers an der Straße nach Foroglio. Von dort durchschritten wir Fontana mit seinen schönen Steinhäusern bis zu dessen Ende, wo der Pfad dann in den Wald hineinführt. Spuren gehen dort in Richtung Bach, jedoch wendet sich der Weg sofort nach Westen. Verlaufen kann man sich nun nicht mehr. Recht steil ging es gleich im dichten Laubwald aufwärts. Wir passierten den P. 978 und kamen bald zur ersten Felswand, die durch eine längere Steintreppe für Mensch und Vieh (Ziegen und Schafe) begehbar gemacht wurde. Der Aufwand zum Bau dieser Treppe nur mit Menschenhand muss unglaublich gewesen sein.
Während des Aufstiegs gab es immer wieder tolle Tiefblicke und die Sicht auf die noch eingeschneiten Gipfel zwischen dem Val Bavona und Bosco Gurin, dazu das Rauschen der Wasserfälle und Wildbäche. Weitere eindrucksvolle Treppen, aber auch steile, felsige Passagen reihten sich aneinander. Gut 1000 m über dem Talgrund auf etwa 1640 m folgte dann eine etwas längere horizontale Passage, auf der sich der markierte Weg zur Alp Fiorasca und Alp Larechia teilen. Wir gingen nach der Abzweigung rechts und kamen nach ein paar Minuten aus dem Wald heraus und die Hütten der Alp standen vor uns. 2 Std. 30 Min. waren wir bis hierhin unterwegs.
Eine Uhr an einer Wand zeigte auch symbolisch, dass die Zeit hier stehen geblieben zu sein scheint. Für uns nicht vorstellbar, dass Hirten hier unter solchen bescheidenen Verhältnissen den Alpsommer verbringen, wenn auch zwei Steinhütten mittlerweile renoviert worden sind.
Auf jeden Fall hatten wir einen der schönsten Brotzeitplätze für uns allein, an den ich mich erinnern kann. Vom Rauschen des Wildbachs abgesehen nur Stille, nichts als Stille an diesem sehr idyllischen Ort. Die Fernsicht war durch die höheren Gipfel rings herum stark eingeschränkt. Aber das war heute völlig nebensächlich. Der Weg über die Treppen, nicht zum Himmel, aber zur Alp Larecchia waren das Ziel.
Der Abstieg erfolgte über den Aufstiegsweg. Wenn die Treppenpassagen auch relativ breit sind, heisst es aufzupassen. Ein Stolpern hätte an manchen Stellen den freien Fall in den Abgrund zur Folge.
In der Osteria Baloi in Fontana haben wir die kurzweilige Tour abgeschlossen. Bemerkenswert noch, dass wir während des Auf- und Abstiegs keine Menschenseele angetroffen haben.
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