Kleiner Löwenzahn Westkante


Publiziert von simba , 8. Juni 2010 um 21:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 6 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 4:30
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Dornbirn oder von Diepoldsau nach Hohenems. Von dort nach Emsreute und der tw. steilen Straße nach Schuttannen folgen.

Sonntagsunternehmung unter der Prämisse (1.) nur nicht früh aufstehen und (2.) vor den angekündigten Gewittern wieder unten sein.

Zustieg: Von Schuttannen (erreichbar auf guter Alpstraße von Hohenems - Emsreute) dem gekiesten Sträßchen folgen bis zur Bergstation des 2. Skilifts (nach Belieben über Pfade abkürzen). Kurz vor der Bergstation links weg und einem breiten Weg folgen bis er auffährt und man direkt vor den Löwenzähnen steht (Bis hierher auch gut mit Mountainbike). Von dort auf einem kleinen Pfad durch ein abgeholztes Waldgebiet absteigend der Nordwand der Löwenzähne entlang. Der Pfad steigt dann um die Westwand herum linkshaltend wieder steil an. Bevor er in eine brüchige Geröllrinne mündet, linkerhand abzweigen und eine kleine Felsstufe hoch zum Einstieg, der direkt an der rechten Kante ist. Gemütlich ca. 45 Minuten.

Route: Westkante zum kleinen Löwenzahn. Geplant war die Überschreitung über die "Nähmaschine" zum mittleren und den "Spreizschritt" zum großen Löwenzahn.

Da wir an diesem Tag auf Kriegsfuß mit dem "Seilgott" standen und einige Male üblen Salat hatten und noch dazu den Getränkerucksack bei großer Hitze im Auto hatten liegen lassen (epic fail), gaben wir diese Pläne vor dem mittleren Löwenzahn auf und seilten ab - es dürstete uns.

Generell ist an den meisten Stellen der Tour mit zwei 50 Meter Halbseilen ein Abbruch möglich. IdR auch durch zweimaliges Abseilen mit einem 50 Meter Einfachseil.

Der Fels ist nicht überall fest; aber dafür auch noch nicht abgeklettert. Zahlreiche, idR nicht störende Legföhren. Absicherung insgesamt für eine Route in diesem Schwierigkeitsgrad gut. Für weitere Absicherung: Legföhren. Zwischen den Kletterstellen tw. auch Gehgelände und II-Schrofenkletterei. Insgesamt eher eine kleine "alpine" Unternehmung als eine reine Kletterroute.

1. Seillänge: Vom Boden weg am "schwierigsten" (IV-), den ersten 3 BH folgen und dann nach links. Immer leichter werdend zum ersten Stand (2 BH mit Kette). Sehr gut gesichert.
2. Seillänge: Immer gerade hoch. Zuerst in senkrechten und kurz überhängenden, wenig ausgeprägten Doppelrisskamin mit guten Tritten und Griffen (2 BH; harte IV+), kurz einfacher und erneut durch einen wenig ausgeprägten Kamin (2 BH; IV) nach oben. Zum Stand (BH mit Kette) wieder einfacher.
3. Seillänge: Kurz nach links und eine plattige Rinne hoch (III; 1 NH - ansonsten keine fixen Zwischensicherungen), danach Gehgelände und durch eine breite Rinne rechterhand (II+) auf den Kamm rechts des mit einer Metallfahne geschmückten kleinen Löwenzahn. Über den Kamm hinweg Gehgelände über Grat zu Stand (RingH) vor senkrechtem Turm.
Geht gut am halblangen Seil oder bei entsprechender Sicherheit auch seilfrei. Ein 50 Meter Seil reicht nicht ganz bis zum Stand vor dem Turm. Sonst mit Zwischenstand an Legföhre oder eben am halblangen Seil.

Hier brachen wir wg. starken "Durstgefühls" ab und seilten rechterhand ca. 35 Meter teilweise frei hängend über die Südwand ab. Nach etwa 20 Metern könnte an einem kleinen Ringhaken Zwischenstand gemacht werden.

Der Vollständigkeit halber die beiden folgenden Seillängen:
4. Seillänge: Direkt nach links an die Kante und diese ausgesetzt ersteigen (IV; 2 BH - "Nähmaschine"). Dann leichter zum Gipfel des mittleren Löwenzahns (Kreuz) (15 Meter). Da nun ein kurzer Abstieg folgt wg. Seilreibung Zwischenstand sinnvoll, sonst nächste Sicherung verlängern.
5. Seillänge: Kurz nach dem Gipfel die Scharte durch einen ausgesetzten Spreizschritt überwinden (IV; BH - "Spreizschritt"). Dann immer am Grat halten und leichter werdend (weitere BH) dem Gipfel des großen Löwenzahns (Markierungsstange) entgegen (30 Meter).
Vom Gipfel einmal über die Südwand in das Joch zwischen Großem Löwenzahn und Stockzahn abseilen. Ein 50 Meter Einfachseil reicht nicht ganz zum Boden. Man muss noch kurz einfach abklettern.

Man landet nach dem Abseilen nach Süden stets in einer steilen, schrofigen Rinne, durch die man  wieder zu den Einstiegen absteigen kann (T4). Geht auch in (bequemen) Kletterschuhen. Bei Nässe sicher unangenehm.
Rückweg entweder durch die Rinne nach oben und direkt zurück zur Skiliftbergstation oder auf dem Hinweg.

Material: Am besten 60 Meter Einfachseil. 50 Meter geht auch. (Wir hatten wg. Verleih des Einfachseils Halbseile dabei - wg. des tw. horizontalen "Seilrumtrage"- Geländes nur bedingt empfehlenswert. Einige Schlingen für die Legföhren. Sonstiges Sicherungsmaterial nicht notwendig.

Die Löwenzähne bieten darüber hinaus jede Menge andere Routen härteren Kalibers. Man kann die Überschreitung auch mit einer der direkteren Westwand Routen beginnen (ab dem VI. Grad aufwärts) oder sich danach in den Südwänden der Löwenzähne austoben.




Tourengänger: simba


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