Hochwang - nur fast ..
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Heute wollte ich wieder einmal mit den Schneeschuhen ins Schanfigg. Geplant hatte ich, den Hochwang zu besteigen und dann den Grat bis zum Cuncels zu begehen. Geplant war auch, dass es nach der anfänglichen Bewölkung rasch aufklart. Aber wie es mit den Planungen halt so ist ..
Erst fuhr ich mit der Bahn nach Lüen-Castiel. Dann gings per Bike hinauf zu P. 1219 an der Arosa-Strasse und auf dieser weiter bis P. 1255. An sich wollte ich den Tunnel auf der alten Strasse umfahren, doch da müsste man eine enge Treppe hinunter, das ist mit einem E-Bike weniger optimal.
Kurz vor P.1255 zweigt ein direkter Weg ab nach Pagig. Was man nicht ahnt: Wie brutal steil dieser ist. Wer nicht zu Fuss ist, macht besser den Umweg über eine der beiden Varianten weiter hinten.
Ab Pagig nahm ich die Strasse zum Bergrestaurant Triemel. Ich hatte angenommen, in diesem Südhang sei die Strasse bis zum P. 2130 schneefrei. Was ich nicht wusste: Diese Strasse wird als Piste benutzt. Der mit Pistenfahrzeugen verfestigte Schnee hatte sich an den schattigeren Stellen gehalten. So war schon unter 1900 m Schluss mit Bike.
So stieg ich querfeldein hinauf zur Siedlung Pagiger Bleis, wo ich die Schneeschuhe montierte und von wo den markierten Weg zum Hochwang nehmen wollte. Doch schon bald war klar, das würde eine Murkserei sein. Ständig soff ich durch alle Schneeschichten durch, und dort, wo der Hang etwas steiler war, rutsche ich schräg ab. Die warmen Tage und Nächte haben den Schnee durch alle Schichten hindurch vernässt, da hält nichts mehr.
Kurzerhand zog ich die Schneeschuhe wieder aus und stieg praktisch in der Falllinie zum Ratoser Stei hoch. Das war zwar streckenweise gegen 45° steil, aber wenigstens aper.
Schon seit ich das Bike stehen gelassen hatte, regnete es ständig leicht. Auf dem Gipfel drückte nun auch noch Nebel über die Grate, der Hochwang war nicht zu sehen. So entschloss ich mich für eine weitere Planänderung und folgte dem Grat über den Dängelstock hinaus bis zum Fürggli. Auch hier war es eine Plage mit den Schneeschuhen, der Schnee, schwer wie Beton, liess sich fast nicht begehen.
Und weil das Wetter eh nicht besser wurde, brach ich die Übung ab und stieg zum Bike ab.
An sich hätte ich gemeint, es hätte gereicht mit den Pleiten. War aber nicht so: Ich wollte auf dem Rückweg noch die Ruine Bernegg in Calfreisen besuchen. Was ich nicht gewusst hatte: Calfreisen liegt nicht an der Hauptstrasse. Doch als ich das realisiert hatte, war ich schon in Maladers vorn.
Der Besuch hätte im Zusammenhang mit den "alten Steinen" gestanden, die ich in letzter Zeit in dieser Gegend aufgesucht habe. Denn Bernegg ist sozusagen das Stammschloss der Familie Sprecher von Bernegg.
In der Region gab es einige Geschlechter, welche in kurzer Zeit reich und mächtig wurden und ebenso schnell wieder verschwanden, so die Vazer, die Rhäzünser oder die Toggenburger.
Bei den Sprecher von Bernegg ist es umgekehrt. Die Sprecher waren schon gesetzte Leute, als sie die Burg von Calfreisen kauften und sie in Bernegg umtauften. Und sich dann den (scheinbaren) Adelstitel "von Bernegg" zulegten.
Neben den Salis und Planta gehörten die Sprecher von Bernegg zu den einflussreichsten Familien im Staat der Drei Bünde.
Die für die neuere Geschichte interessanteste Person ist Theophil Sprecher von Bernegg, dem man 1914 bei der skandalösen Wahl des Generals im Ersten Weltkrieg aus nie ganz geklärten Gründen Ulrich Wille vorgezogen hatte. Wille war ein preussischer Junker, seine Frau eine von Bismarck. In der damals heiklen Lage wäre der konziliante Sprecher sicher die politisch klügere Wahl gewesen.
Am Schluss fuhr ich noch nach Chur hinunter.
Fotos der Ruine von hier.
Erst fuhr ich mit der Bahn nach Lüen-Castiel. Dann gings per Bike hinauf zu P. 1219 an der Arosa-Strasse und auf dieser weiter bis P. 1255. An sich wollte ich den Tunnel auf der alten Strasse umfahren, doch da müsste man eine enge Treppe hinunter, das ist mit einem E-Bike weniger optimal.
Kurz vor P.1255 zweigt ein direkter Weg ab nach Pagig. Was man nicht ahnt: Wie brutal steil dieser ist. Wer nicht zu Fuss ist, macht besser den Umweg über eine der beiden Varianten weiter hinten.
Ab Pagig nahm ich die Strasse zum Bergrestaurant Triemel. Ich hatte angenommen, in diesem Südhang sei die Strasse bis zum P. 2130 schneefrei. Was ich nicht wusste: Diese Strasse wird als Piste benutzt. Der mit Pistenfahrzeugen verfestigte Schnee hatte sich an den schattigeren Stellen gehalten. So war schon unter 1900 m Schluss mit Bike.
So stieg ich querfeldein hinauf zur Siedlung Pagiger Bleis, wo ich die Schneeschuhe montierte und von wo den markierten Weg zum Hochwang nehmen wollte. Doch schon bald war klar, das würde eine Murkserei sein. Ständig soff ich durch alle Schneeschichten durch, und dort, wo der Hang etwas steiler war, rutsche ich schräg ab. Die warmen Tage und Nächte haben den Schnee durch alle Schichten hindurch vernässt, da hält nichts mehr.
Kurzerhand zog ich die Schneeschuhe wieder aus und stieg praktisch in der Falllinie zum Ratoser Stei hoch. Das war zwar streckenweise gegen 45° steil, aber wenigstens aper.
Schon seit ich das Bike stehen gelassen hatte, regnete es ständig leicht. Auf dem Gipfel drückte nun auch noch Nebel über die Grate, der Hochwang war nicht zu sehen. So entschloss ich mich für eine weitere Planänderung und folgte dem Grat über den Dängelstock hinaus bis zum Fürggli. Auch hier war es eine Plage mit den Schneeschuhen, der Schnee, schwer wie Beton, liess sich fast nicht begehen.
Und weil das Wetter eh nicht besser wurde, brach ich die Übung ab und stieg zum Bike ab.
An sich hätte ich gemeint, es hätte gereicht mit den Pleiten. War aber nicht so: Ich wollte auf dem Rückweg noch die Ruine Bernegg in Calfreisen besuchen. Was ich nicht gewusst hatte: Calfreisen liegt nicht an der Hauptstrasse. Doch als ich das realisiert hatte, war ich schon in Maladers vorn.
Der Besuch hätte im Zusammenhang mit den "alten Steinen" gestanden, die ich in letzter Zeit in dieser Gegend aufgesucht habe. Denn Bernegg ist sozusagen das Stammschloss der Familie Sprecher von Bernegg.
In der Region gab es einige Geschlechter, welche in kurzer Zeit reich und mächtig wurden und ebenso schnell wieder verschwanden, so die Vazer, die Rhäzünser oder die Toggenburger.
Bei den Sprecher von Bernegg ist es umgekehrt. Die Sprecher waren schon gesetzte Leute, als sie die Burg von Calfreisen kauften und sie in Bernegg umtauften. Und sich dann den (scheinbaren) Adelstitel "von Bernegg" zulegten.
Neben den Salis und Planta gehörten die Sprecher von Bernegg zu den einflussreichsten Familien im Staat der Drei Bünde.
Die für die neuere Geschichte interessanteste Person ist Theophil Sprecher von Bernegg, dem man 1914 bei der skandalösen Wahl des Generals im Ersten Weltkrieg aus nie ganz geklärten Gründen Ulrich Wille vorgezogen hatte. Wille war ein preussischer Junker, seine Frau eine von Bismarck. In der damals heiklen Lage wäre der konziliante Sprecher sicher die politisch klügere Wahl gewesen.
Am Schluss fuhr ich noch nach Chur hinunter.
Fotos der Ruine von hier.
Tourengänger:
PStraub

Communities: ÖV - Bike - Hike
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare