Niesehorn und Schnidehorn


Publiziert von Bergamotte , 13. April 2025 um 18:22.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum: 9 April 2025
Ski Schwierigkeit: SS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Iffigenalp od. Agathe’s Taxi 4×4
Unterkunftmöglichkeiten:Wildhornhütte SAC
Kartennummer:263S

Mitte Februar stand ich auf dem Iffighorn und blickte sehnsüchtig zum frisch verschneiten Niesehorn. Doch Kondition und Knie liessen den - eigentlich logischen - Weiterweg (noch) nicht zu. Doch ich schwor zurückzukommen, sobald die Iffigenalp offen ist. Und heute ist es soweit. Für den Rückweg habe ich mir einen besonderen Leckerbissen ausgesucht: die Überschreitung des Schnidehorns mit Abfahrt durchs Totetäli. Denn schliesslich wollen die bombensicheren Verhältnisse ein weiteres Mal genutzt werden vor dem anstehenden Wetterwechsel.

Kurz nach halb sechs Uhr geht's los von der Iffigenalp (1584m). Bei den aktuellen Bedingungen könnte deutlich später gestartet werden, doch ab Mittag ruft die Arbeit. Zunächst im Schein der Stirnlampe absolviere ich den Zustieg durchs Iffigtal, das zieht sich. Ich erhasche einen ersten Blick in die Schlüsselstelle des Totetälis, welche ich 2022 bereits im Aufstieg begangen bin (*klick) und mich deshalb unbeeindruckt lässt. Beim Iffigsee kurz durchschnaufen, man kann von hier das Niesehorn (2776m) bereits schön einsehen. Dessen langgezogenen Rücken gewinnt man von Norden über einen kurzen Steilhang, der Weiterweg ist dann geradezu harmlos. Nur kurz brauch ich die Skier abzuziehen, um eine raue Felspassage zu überwinden. Vom Gipfel geniesse ich in erster Linie den formidablen Blick zum Wildhorn.

Nach kurzer Stärkung Felle runter und ran an die Zwischenabfahrt. Die offizielle Route folgt direkt dem Südgrat. Doch ich befürchte, dass mich hier eine Portage erwartet, so dass ich stattdessen die steile SE-Flanke abfahre (gut 40°). Bei sicheren (Südhang-)Verhältnissen geht das problemlos. Ich quere in den namenlosen Sattel und felle wieder an. Die gut 400Hm Zweitaufstieg auf harter Unterlage vergehen wie im Fluge. Wo hab ich nur plötzlich diese Power her? Offenbar ist meine Kondition langsam wieder am Anziehen. Das Schnidejoch lasse ich rechts liegen und gewinne das Schnidehorn (2937m) ohne nennenswerte Schwierigkeiten (WS). Auch hier geniesse ich ein weiteres Mal das formidable Panorama an diesem Tag mit Kaiserwetter. Doch natürlich juckt es mich bereits in den Beinen...

Zunächst kurze Abfahrt nach Osten Richtung Rawilpass, um dann nordwärts ins Totetäli einzufahren - was für ein Name! Zunächst breit und nur sanft geneigt fällt das Tälchen ab 2500m für gut 100Hm etwa 40°, um dann ins 50° steile, sehr enge Couloir überzugehen. Bei der anspruchsvollen Unterlage zurzeit muss ich den Grossteil abrutschen und selbst dann noch aufpassen. Unten läuft das Couloir harmlos aus und ich erreiche wieder die Sonne und sulzige Hänge. Durchs weitläufige Iffigtal lasse ich einfach sausen und ohne einen einzigen Meter Portage stehe ich wenig später wieder beim Auto.


Zeiten (kum)
1:00  Iffigsee
2:30  Niesenhorn
3:35  Schnidehorn
4:05  Iffigenalp

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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