Lechquellen-Laps I (Hochkünzelspitze + Schöneberg)


Publiziert von simba , 14. Februar 2025 um 11:58.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 8 Februar 2025
Hochtouren Schwierigkeit: L
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1690 m
Abstieg: 1870 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Landsteg (etwa ein Dutzend Parkplätze). Bushaltestelle. Da man an anderer Stelle wieder ins Tal kommt, empfiehlt sich zur Vermeidung von Parkplatzscherereien das Parken am Gemeindeamt Schoppernau und die ÖV-Nutzung ab dort.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Schalzbachtobel. Bushaltestelle. Da man an anderer Stelle hochgestiegen ist, empfiehlt sich zur Vermeidung von Parkplatzscherereien das Parken am Gemeindeamt Schoppernau und die ÖV-Nutzung ab dort.

Wohin des Wegs bei wenig Schnee in diesem Winter? Laut Schneekarte soll es im Hinteren Bregenzerwald und Lechquellen-Gebirge dunkelblaue Flecken (ergo eine gute Schneelage) geben. Nachdem ich dort bisher nur auf der Kleinwalsertaler Seite unterwegs war, ist das ein Deal.

Vor Ort präsentiert sich die Schneelage typisch für diesen Winter: An eine durchgehende Abfahrt über den Karrenweg von Landsteg zur Biberacher Hütte ist (wenn einem das Material nicht völlig egal ist) nicht zu denken. Bis über die Höhe des Abzweigs Laubalpe gibt es immer wieder viele Steine an der Oberfläche. Ab etwa 1600m ist die Schneelage dann wirklich top und die Lawinenverhältnisse waren sehr stabil was auch die ab dem Abzweig nach Norden unterhalb der Biberacher Hütte etwas seltsam angelegte Spur erst rechts des Giglturms hoch, dann diesen direkt unterhalb steil querend und links an ihm vorbei ebenso problemlos ermöglichte wie den Anstieg über den sehr steilen Schlusshang zum Skidepot unterhalb des Gipfelgrats. Im südexponierten Gipfelhang allerdings auch immer wieder über ein paar ausgeaperte Graspolster, Eindrücke wie auf einer Frühjahrs-Skitour. Für den steilen Gipfelanstieg waren Steigeisen angenehm, mit Steigeisen braucht man keinen Pickel, ohne Steigeisen, ist der Pickel keine schlechte Idee - trotz der meist freiliegenden Drahtseilversicherungen im ausgesetzten Gratzu- und Gratanstieg.

Unsere beabsichtigte Abfahrt nach Norden in Richtung Schalzbachtobel präsentierte sich vom Gipfel leider schon a visu sehr windgeprägt, aber besser als der "Steinweg" im Anstieg allemal. Ziemlich gut sah dagegen der Anstieg durch das nordostseitig exponierte Kar zum Schöneberg aus, den wir daher nach Zwischenabfahrt übers Glattjöchl bis auf etwa 1900m noch anhängten. Hier gab es in der Abfahrt tatsächlich einige freie Flächen mit gut fahrbarem gesetzten Pulver, ansonsten war die Schneedecke unglaublich inhomogen und schwierig zu befahren, mal tragend, mal einbrechend, mal tiefer Pulver, mal Winddeckel, mal Zastrugis...

Die Querung aus dem Kessel zwischen Schöneberg und Hochkünzelspitze nach links hinaus in Richtung Untere Gautalpe hatten wir schon vom Gipfel der letzteren uns gut eingeprägt, dank vorhandener Spuren war diese einfach zu finden. Ohne Spuren muss mal genau zielen... Selbst auf der idealen Spur ist es eine Strecke im extrem steilen Gelände mit unterhalb drohenden Felsabbrüchen. Nach der sehr ruckeligen Abfahrt bis zur Alpe waren die angenehm gleichmäßig im zerfahrenen Altpulver zu befahrenden Hänge unterhalb der Alpe und der schmale Sommerweg im pulvrigen Schnee aus dem Tal hinaus fast schon eine Wohltat. Ganz unten ist dann wieder die richtige Strecke entscheidend, um Materialschäden zu vermeiden: Es empfiehlt sich kurz vor der Oberschalzbachalpe über einen schönen Hang (vor Wiedereinfahrt in den Wald) zum Talgrund abzufahren, wo ein Forstweg nach rechts in den Wald und durch diesen leitet, der Weg direkt zur Alpe weist derzeit sehr viele Steine auf. Ab Waldende ist es dann besser durchs Schalzbachvorsäß den planierten Weg zu nehmen, dann kommt man mit etwas Tricksen und ohne (neben dem Weg fast sicherem) Steinkontakt bis zur L200 hinab.

Schwierigkeiten: 
Hochkünzelspitze von Süden: ZS-, L (Hochtour, im Gipfelanstieg)
Abfahrt nach Norden, ZS+
Anstieg Schöneberg, ZS

LLB: Gering, Mäßig über 2200m, Altschnee, Triebschnee

Material: Steigeisen, Pickel

Tourengänger: simba


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»