Turbach ohne Turbo...
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Nach Turbach West Ende vorletzen und Turbach Ost Ende letzten Jahres lag es für mich nahe, beides nach dem Vorbild von
Bergamotte in angemessenem Tempo zu einer Runde zu verbinden. Der dichte Nebel, in dem ich mit dem Velo zum Bahnhof gefahren war, lichtete sich schon während der Fahrt mit dem Lötschberger durch das Simmental. In Schönried füllte sich der Zugwagen mit elegant gekleideten und perfekt geschminkten jungen Frauen aus aller Welt mit Mappen und Tablets in der Hand. Auf der Fahrt von Gstaad ins Turbachtal erklärte mir der freundliche Postautochauffeur dann, dass es sich um die Töchter der "Armen" handle - die Söhne seien separat im Dorf untergebracht -, die ein Elite-Internat in Rolle am Genfersee besuchen und ihren jeweils 10-wöchigen Winterstage in Gstaad absolvieren würden. Diese jungen Leute seien auserkoren, künftig über die Geschicke unseren Planeten zu befinden...Er gab mir aber auch sachdienliche Hinweise zum Wetter und zu den Schneeverhältnissen. Nebel hätten sie kaum je im Saanenland, und seit einer Woche sei ein Tag strahlender gewesen als der vorige. Letzten Winter habe es nur wenig Schnee gegeben, pünktlich vor den letzten Weihnachten aber einen ordentlichen "Schibel". Zwischenzeitlicher Regen bis hoch hinauf habe diesem zwar gehörig zugesetzt, dafür zu einer für das Saanenland immer noch genügenden Unterlage geführt, denn anders als im Bündnerland oder im Wallis, wo es für die Geröllhänge mindestens 50cm-1m Schnee brauche, seien für die hiesigen Grashänge schon ein Bruchteil davon ausreichend. Derart rundum vorbereitet, stieg ich bei der letzten Station Rotegrabe in die kalte Februarluft im mittleren Turbachtal aus, und der Fahrer wünschte mir gutes Gelingen.
Bequeme Skispuren führten mich über den Rüwlisgrabe, die Obere Zwitzeregg und den z.T. abgeblasenen und verwächteten NW-Grat auf das Rüwlishore, und über den coupierten Verbindungsgrat zum Wistätthore, das bei klarer Sicht bereits ein ansehnliches Panorama auf die Voralpen, die Waadtländer und die Berner Alpen bot. In sicherem Abstand zu den z.T. stark überhängenden Wächten konnte ich dann, weiterhin mit Ski, Fusspuren bis zum Laaglehore folgen. Entlang dem oberen, z.T. abgeblasenen und ziemlich ruppigen SSW-Grat, der auch Fussspuren aufwies, "fuhr" ich abwechselnd in der W-Flanke und auf nun stabilen Wächten ab, bis ich in den unteren, wieder mit Ski gespurten zwei Dritteln und über die Tube und die Losegg wieder entspannter bis zum Türli gleiten konnte. Auch den z.T. aperen und ingesamt recht happigen SE-Grat zum Louwenehore hatten Unentwegte mit Ski und zu Fuss schon vorgespurt, sonst hätte ich dafür wohl ene Ewigkeit benötigt...Auf dem Gipfel gesellten sich zum bisherigen Panorama im SSE Bis- und Weisshorn, und im SSW der Mont Blanc. Eine wiederum lockere Abfahrt, unterbrochen nur von der anregenden Überschreitung des felsigen Kamms von P. 2441 - ideal als Vorbereitung für den folgenden Giferspitz S-Grat - brachte mich zum Sattel zwischen den beiden "Gstaadern". Der steile E-Hang zum S-Grat war dank griffigem Pulver gut mit Ski machbar, auf dem Grat selber war der lockere Pulver aber ziemlich anstrengend, dafür waren immerhin die felsigen Passagen trocken und gut kletterbar. Nachdem mir zum Gipfel auch noch das Zinalrothorn zugewunken hatte, fuhr ich vom NE-Grat aus durch das erste N-Couloir, das mir beim letzten Mal von unten aufgefallen war, und dessen Engstelle sich zu meiner Erleichterung schliesslich als gut passierbar erwies, zum üblichen WNW-Couloir ab. Wieder Spuren folgend, ging es durch dieses, das Berzgummloch, Berzgumm und Bärgli beschwingt zurück ins Tal, wo ich im gemütlichen Sunne-Stübli bei einem Espresso auf das letzte Postauto warten durfte.
Rüwlishore-Wistätthore-Laaglehore-Tube
Von der Haltestelle Rotengraben (1382m) z.T. der blau eingezeichneten Skiroute (blau) bzw. weiss-roten Markierungen (weiss-rot) folgend über den Rüwlisgrabe, Obere Zwitzeregg (1723m) und den NW-Grat auf das Rüwlishore (2234m), auf dem z.T coupierten und ausgesetzten Verbindungsgrat zum Wistätthore (2362m), und weiter zum Laaglehore (2348m). Auf dem SSW-Grat steil hinunter zum Ritzgrat und nochmals steil hinunter zum Frischewärtgrat, dann einfach weiter zur Tube (2106m), und Abfahrt blau über die Loosegg zum Türli (1987m), 2h 30min-3h 30min, WS, T3.
Louwenehore-Giferspitz
Vom Türli (1987m) über den SE-Grat (bis 40 Grad) mit Ski bis 2200m, zu Fuss bis 2270m, wieder mit Ski bis 2360m, und zuletzt nochmals zu Fuss auf das Louwenehore (2477m), ZS, T4. Abfahrt wr entlang dem N-Grat zum Sattel 2425, zu Fuss über die z.T. felsige Gratkuppe 2441 (I), und erneute Abfahrt z.T. wr zum Sattel 2389, WS. Wr, den ersten Felsaufschwung E umgehend, nach N bis ca. 2400m, dann mit Ski oder zu Fuss zwischen 2 Felsriegeln (bis 40 Grad) nach W auf den S-Grat und über diesen, 3 Aufschwünge (Stellen I, bis 45 Grad) überschreitend, auf den Giferspitz (2542m), ZS, T5. Abfahrt blau bzw. wr kurz über den ausgesetzten obersten NE-Grat, durch das erste N-Couloir, eine kurze Engstelle passierend (40-45 Grad), zum WNW-Couloir, und blau durch dieses (bis 40 Grad) und das Berzgummloch nach Berzgumm und Bärgli (ca. 1515m). Nach NW auf Weide zum Badvorschessli, durch Wald hinunter zur Brücke ca. 1315m über den Turpachbach, und auf dem gelb markierten Wanderweg (ev. Abkürzung über die Weide) zur Haltestelle Post (1329m), S, 3h 30min-4h 30min.
Insgesamt 6-8h.
Verhältnisse: bei kammnah leichter Bise wolkenlos und mild. 5-30cm Neuschnee auf harter Unterlage, W-seitig und auf den Graten z.T. abgeblasen, schattseitig lockerer oder Presspulver, sonnseitig hart oder aufgeweicht, an den Graten z.T. mächtige Wächten nach E (einige Anrisse und Abbrüche, Vorsicht!). SLF 2-, z.T. Fischmäuler, keine frischen oder alten Lawinen. Ausser zwischen Louwenehore und Giferspitz und dort im N-Couloir überall alte Fuss-, Schneeschuh- und Skispuren. Portage auf dem Louwenhore SE-Grat (2. und 4. Viertel, z.T. aper und nicht überall Trittschnee), über P. 2441, auf dem Giferspitz S-Grat (meistens loser Pulver, Felsen trocken), und zwischen der Brücke ca. 1315m und der Haltestelle Post.
Material: Pickel und Steigeisen zu üblicher Skitourenausrüstung.
Fahrplan: 8.30 Start Rotengraben, 10.30 Wistätthore, 12 Uhr Türli, 13.30 Louwenehore, 15 Uhr Giferspitz, 16.15 Post.

Bequeme Skispuren führten mich über den Rüwlisgrabe, die Obere Zwitzeregg und den z.T. abgeblasenen und verwächteten NW-Grat auf das Rüwlishore, und über den coupierten Verbindungsgrat zum Wistätthore, das bei klarer Sicht bereits ein ansehnliches Panorama auf die Voralpen, die Waadtländer und die Berner Alpen bot. In sicherem Abstand zu den z.T. stark überhängenden Wächten konnte ich dann, weiterhin mit Ski, Fusspuren bis zum Laaglehore folgen. Entlang dem oberen, z.T. abgeblasenen und ziemlich ruppigen SSW-Grat, der auch Fussspuren aufwies, "fuhr" ich abwechselnd in der W-Flanke und auf nun stabilen Wächten ab, bis ich in den unteren, wieder mit Ski gespurten zwei Dritteln und über die Tube und die Losegg wieder entspannter bis zum Türli gleiten konnte. Auch den z.T. aperen und ingesamt recht happigen SE-Grat zum Louwenehore hatten Unentwegte mit Ski und zu Fuss schon vorgespurt, sonst hätte ich dafür wohl ene Ewigkeit benötigt...Auf dem Gipfel gesellten sich zum bisherigen Panorama im SSE Bis- und Weisshorn, und im SSW der Mont Blanc. Eine wiederum lockere Abfahrt, unterbrochen nur von der anregenden Überschreitung des felsigen Kamms von P. 2441 - ideal als Vorbereitung für den folgenden Giferspitz S-Grat - brachte mich zum Sattel zwischen den beiden "Gstaadern". Der steile E-Hang zum S-Grat war dank griffigem Pulver gut mit Ski machbar, auf dem Grat selber war der lockere Pulver aber ziemlich anstrengend, dafür waren immerhin die felsigen Passagen trocken und gut kletterbar. Nachdem mir zum Gipfel auch noch das Zinalrothorn zugewunken hatte, fuhr ich vom NE-Grat aus durch das erste N-Couloir, das mir beim letzten Mal von unten aufgefallen war, und dessen Engstelle sich zu meiner Erleichterung schliesslich als gut passierbar erwies, zum üblichen WNW-Couloir ab. Wieder Spuren folgend, ging es durch dieses, das Berzgummloch, Berzgumm und Bärgli beschwingt zurück ins Tal, wo ich im gemütlichen Sunne-Stübli bei einem Espresso auf das letzte Postauto warten durfte.
Rüwlishore-Wistätthore-Laaglehore-Tube
Von der Haltestelle Rotengraben (1382m) z.T. der blau eingezeichneten Skiroute (blau) bzw. weiss-roten Markierungen (weiss-rot) folgend über den Rüwlisgrabe, Obere Zwitzeregg (1723m) und den NW-Grat auf das Rüwlishore (2234m), auf dem z.T coupierten und ausgesetzten Verbindungsgrat zum Wistätthore (2362m), und weiter zum Laaglehore (2348m). Auf dem SSW-Grat steil hinunter zum Ritzgrat und nochmals steil hinunter zum Frischewärtgrat, dann einfach weiter zur Tube (2106m), und Abfahrt blau über die Loosegg zum Türli (1987m), 2h 30min-3h 30min, WS, T3.
Louwenehore-Giferspitz
Vom Türli (1987m) über den SE-Grat (bis 40 Grad) mit Ski bis 2200m, zu Fuss bis 2270m, wieder mit Ski bis 2360m, und zuletzt nochmals zu Fuss auf das Louwenehore (2477m), ZS, T4. Abfahrt wr entlang dem N-Grat zum Sattel 2425, zu Fuss über die z.T. felsige Gratkuppe 2441 (I), und erneute Abfahrt z.T. wr zum Sattel 2389, WS. Wr, den ersten Felsaufschwung E umgehend, nach N bis ca. 2400m, dann mit Ski oder zu Fuss zwischen 2 Felsriegeln (bis 40 Grad) nach W auf den S-Grat und über diesen, 3 Aufschwünge (Stellen I, bis 45 Grad) überschreitend, auf den Giferspitz (2542m), ZS, T5. Abfahrt blau bzw. wr kurz über den ausgesetzten obersten NE-Grat, durch das erste N-Couloir, eine kurze Engstelle passierend (40-45 Grad), zum WNW-Couloir, und blau durch dieses (bis 40 Grad) und das Berzgummloch nach Berzgumm und Bärgli (ca. 1515m). Nach NW auf Weide zum Badvorschessli, durch Wald hinunter zur Brücke ca. 1315m über den Turpachbach, und auf dem gelb markierten Wanderweg (ev. Abkürzung über die Weide) zur Haltestelle Post (1329m), S, 3h 30min-4h 30min.
Insgesamt 6-8h.
Verhältnisse: bei kammnah leichter Bise wolkenlos und mild. 5-30cm Neuschnee auf harter Unterlage, W-seitig und auf den Graten z.T. abgeblasen, schattseitig lockerer oder Presspulver, sonnseitig hart oder aufgeweicht, an den Graten z.T. mächtige Wächten nach E (einige Anrisse und Abbrüche, Vorsicht!). SLF 2-, z.T. Fischmäuler, keine frischen oder alten Lawinen. Ausser zwischen Louwenehore und Giferspitz und dort im N-Couloir überall alte Fuss-, Schneeschuh- und Skispuren. Portage auf dem Louwenhore SE-Grat (2. und 4. Viertel, z.T. aper und nicht überall Trittschnee), über P. 2441, auf dem Giferspitz S-Grat (meistens loser Pulver, Felsen trocken), und zwischen der Brücke ca. 1315m und der Haltestelle Post.
Material: Pickel und Steigeisen zu üblicher Skitourenausrüstung.
Fahrplan: 8.30 Start Rotengraben, 10.30 Wistätthore, 12 Uhr Türli, 13.30 Louwenehore, 15 Uhr Giferspitz, 16.15 Post.
Tourengänger:
lorenzo

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