Hexensteig

An diesem Samstag genoss meine Tochter ihren Babysitter Kurs. Ein Grund, mit meinen zwei Söhnen für einmal einen schwierigeren Klettersteig zu begehen. Gemäss dem SAC Klettersteig-Führer ist der Hexensteig vom Schwierigkeitsgrad K5 und somit eine Liga von Klettersteig in der meine Söhne noch nie geklettert sind.

Das Abenteuer beginnt bereits bei der Bahn Silenen – Chilcherberge: Gut durchlüftet steigt man in der Oldtimergondel gut 600 Höhenmeter auf. Oben angekommen wandern wir auf dem Wanderweg im Zickzack Richtung Seewlisee. Unter der Felswand vom Pfaffen zeigte uns ein blauer Wegweiser den Einstieg zum Klettersteig. Entlang der Felswand querten wir zu einer Öffnung im Pfaffen, welche uns in das Innere eines riesigen, zerklüfteten Felsspaltes brachte. In einer Art Höhle durchquerten wir eine grosse Kathedrale via Tyroline. Diese wäre in beiden Richtungen begehbar. Über mehrere Baumstämme erreicht man anschliessend Höhere Gefilde, wo sodann die Schlüsselstelle aufwartet. Eine leicht überhängende Rund 10 Meter Hohe Wand muss über Eisenbügel gemeistert werden – Für meine Jungs kein Problem, sie mochten sogar noch Faxen machen.

Entlang eines Felsbandes erreicht man anschliessend wieder Tageslicht. Die wärmende Sonne sieht man dann aber nur in einer Spitzkehre. Über weitere Baumstämme und Steilaufschwünge gewinnt man weiter an Höhe, bis man in einem Spreizschritt den Felsspalt überqueren muss. Genau an dieser Stelle hat man auch die Gelegenheit in wenigen Schritten zurück ans Tageslicht zu gelangen, wo an der hohen Felswand eine «Pausenbank» wartet! Diese ist jedoch besetzt und wir nutzen die Gelegenheit das Grüppchen zu überholen (Die Pausenbank ist in einer Sackgasse).

Zurück beim riesigen Felsspalt steigen wir weiter Empor. Zwischendurch kann man immer wieder weit hinunter blicken, sieht mehrere Baumstammqueren unter sich und wenn man Glück hat sieht man auch einmal andere Klettersteigler weit unter sich. Die zerklüftete Felsspalte ist dermassen gross, dass ich sie nicht versuche visuell auf einer Zeichnung festzuhalten :-D Über ein Labyrinth erreichen wir später den Ausgang von diesem Höhlensystem und somit das Ende vom Klettersteig. Beim Rastplatz am Ende vom Klettersteig genossen wir unsere Mittagspause, bevor wir die Heimkehr starteten. Über einen Pfad geht es zuerst Richtung Pfaffen hinauf. Am Sattel zum Wanderweg erblicken wir noch den Pfaffenturm, ein wahrer Hingucker! Über den steilen Wanderweg steigen wir anschliessend hinunter, am Einstieg vorbei hinunter zur Alp Chircherberge, wo wir nochmal in die abenteuerliche Seilbahn steigen.

Gefällt einem die Art solcher Unternehmungen, so lohnt es sich meine Sammlung von Klettersteigen oder meine Sammlung von Türmen zu lesen ;-)