Zwischen Heuneburg und Wildfrauhaus - Boulderwandern im Odenwald III
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Mein Schwager Luis hat mir neulich ein Buch ausgeliehen: "Bouldern im Odenwald 2.0", von Sascha Jung, Andrea Spies und Max Dorscht. Beim Durchblättern kam mir die Idee, dass man die dort beschriebenen Boulderregionen doch zu spannenden Kraxelwanderrunden verbinden könnte. An Neujahr hatte ich die erste gemacht, kurze Zeit später mit Luis zusammen die zweite, beide überraschend schön, wir hatten viel Spaß dabei gehabt.
Unter anderem stieß ich in dem Buch auf die Boulder-Regionen rund um Lützelbach, Klein-Bieberau und Lichtenberg, eine Gegend, die ich nur flüchtig kannte. Die sollte man doch eigentlich ebenfels zu einer schönen Boulderwanderrunde verbinden können?
Start war am Friedhof Lützelbach (385 m), wo sicherlich immer Platz für zwei drei Wanderermobile ist. Zuerst ging's mal am Friedhof vorbei hinüber zum Wald, und dort, dem Waldrand folgend, nach links. Der Weg zickzackt sich nach Westen. Hier im Wald entdeckte ich die ersten Felsen - und wich prompt von meinem Plan ab: Ich wanderte in den Wald hinunter und stand bald in einem ehemaligen Steinbruch. Hier kraxelte ich ein wenig herum, zuletzt eine Blockschutthalde hinauf (I) zu einer Lichtung, auf der ein alter Turm steht. Hinter diesem wanderte ich auf einem breiten Weg von der Lichtung weg, gleich aber links wieder hinauf, einem Pfad folgend, der mich zur Streiterhütte (424 m) brachte - und damit zurück auf meine daheim geplante Route.
Hier an der Hütte knickt der Waldrand nach links, ebenso der Waldrandweg. Im Wald gibt es einen weiteren Weg, der parallel zum ersten verläuft. Ich nahm hier einen dritten Weg, der nach Südwesten abzweigt, und zunächst kaum erkennbar ist.
Bald ist der Weg problemlos zu verfolgen, und ich folgte ihm für ca. 300 Meter - nicht ohne einen kleinen Granitbrocken rechts abseits mitzunehmen. Ca. 300 Meter nach der Streiterhütte bog ich dann rechts ab, eine Lichtung querend, auf der Nachwuchsbäume gezogen werden. Bald darauf gelangte ich zu einem breiten Weg, dem ich nach links (Westen) folgte. Einen Linksabzweig ignorierte ich und folgte dem breiten Weg bis zu seinem Ende an einer T-Kreuzung.
Unter anderem stieß ich in dem Buch auf die Boulder-Regionen rund um Lützelbach, Klein-Bieberau und Lichtenberg, eine Gegend, die ich nur flüchtig kannte. Die sollte man doch eigentlich ebenfels zu einer schönen Boulderwanderrunde verbinden können?
Xakt, tan. Die Karten in Luis' Buch fotografiert, Joanna Newsoms "Ys" mitgenommen und loskfahrn. Die genaue Route würde ich vor Ort schon irgendwie austüfteln.
Start war am Friedhof Lützelbach (385 m), wo sicherlich immer Platz für zwei drei Wanderermobile ist. Zuerst ging's mal am Friedhof vorbei hinüber zum Wald, und dort, dem Waldrand folgend, nach links. Der Weg zickzackt sich nach Westen. Hier im Wald entdeckte ich die ersten Felsen - und wich prompt von meinem Plan ab: Ich wanderte in den Wald hinunter und stand bald in einem ehemaligen Steinbruch. Hier kraxelte ich ein wenig herum, zuletzt eine Blockschutthalde hinauf (I) zu einer Lichtung, auf der ein alter Turm steht. Hinter diesem wanderte ich auf einem breiten Weg von der Lichtung weg, gleich aber links wieder hinauf, einem Pfad folgend, der mich zur Streiterhütte (424 m) brachte - und damit zurück auf meine daheim geplante Route.
Hier an der Hütte knickt der Waldrand nach links, ebenso der Waldrandweg. Im Wald gibt es einen weiteren Weg, der parallel zum ersten verläuft. Ich nahm hier einen dritten Weg, der nach Südwesten abzweigt, und zunächst kaum erkennbar ist.
Bald ist der Weg problemlos zu verfolgen, und ich folgte ihm für ca. 300 Meter - nicht ohne einen kleinen Granitbrocken rechts abseits mitzunehmen. Ca. 300 Meter nach der Streiterhütte bog ich dann rechts ab, eine Lichtung querend, auf der Nachwuchsbäume gezogen werden. Bald darauf gelangte ich zu einem breiten Weg, dem ich nach links (Westen) folgte. Einen Linksabzweig ignorierte ich und folgte dem breiten Weg bis zu seinem Ende an einer T-Kreuzung.
Hier bog ich rechts ab, zum Aussichtspunkt Streithain (369 m), den es nicht gibt. Also, den Punkt schon, aber die Aussicht nicht. Hier kurvt mein Weg scharf nach rechts, zur nächsten Wegteilung. Ich nahm hier den rechten Abzweig und folgte dem Weg Richtung Osten bis zum Gelände eines alten Steinbruchs (366 m), wo er sich schließlich hinter einem Türmchen und einem weiteren Gebäude verläuft.
Es ist der gleiche Steinbruch, den ich zuvor schon von oben besucht hatte. Ich stieg, dürftigen Spuren folgend, mehr oder weniger weglos halbrechts hinauf, immer den spannendsten Felsen folgend (I, II). Alte Wege finden und verlieren sich, ich ignorierte sie meist und folgte den Felsen, die die Steinbrecher übriggelassen hatten. Bald gelangte ich auf den breiten Waldweg, auf dem ich zuvor die Lichtung mit dem Turm verlassen hatte. Diesem folgte ich kurz nach links, verließ ihn aber gleich wieder, noch vor der Lichtung, um unterhalb nach Osten zu queren.
Auch das ist wieder ein mal sichtbarer, mal verschwundener Weg. Er führt in eine Senke, aus der ich weglos hinauswanderte, hinauf zum nächsten breiten Weg. Diesem folgte ich kurz nach links, für vielleicht 100 Meter, dann ging es weglos links bergab zu einem tollen moosigen Felsen, den ich nun vorsichtig abkletterte (II). Unterhalb wanderte ich dann durch den Wald nach rechts zur Kehre eines breiten Waldwegs.
Ich folgte dem unteren Zweig des Wegs nach Osten (Bez. M1/L3), überquerte einen Bach und ein kleines Felsenmeer.
Die Blockhalde wird dementsprechend volkstümlich auch als „Kleines Felsenmeer“ bezeichnet.
Dann wies mich ein Schild links hinunter nach Klein-Bieberau und Webern. Ein hübscher Weg, der bald breiter wird, und sich Waldstraße nennt (aber keine Straße ist).
Ich folgte der Waldstraße bis zu den ersten Häusern von Klein-Bieberau und verließ sie, um den nächsten Bouldern im Wald entlang zum nächsthöheren Parallelweg hinaufzuwandern. Diesem (Bez. KB1) folgte ich nun linkswärts bis zum hübsch gestalteten Rastplatz am Bonin-Brunnen (299 m).
Der Bonin-Brunnen ist eine kleine Quelle, die seit über fünf Jahrzehnten Anlaufstelle für Wanderer und Erholungssuchende ist. Gestaltet wurde sie 1972 von Georg Bonin 1972 mit der Unterstützung freiwilliger Helfer. Rast habe ich allerdings keine gemacht, dafür war es zu kalt. Immerhin konnte ich einige Eisgestalten fotografieren, die das Wasser über Nacht hervorgebracht hatte.
Ich folgte den breiten Waldweg KB1, nahm kurz eine Piazpassage mit, blieb aber weiter auf dem Waldweg. An einer T-Kreuzung bog ich links ab und wanderte wieder Richtung Klein-Bieberau. In der nächsten Linkskurve verließ ich diesen Weg aber nach rechts, bis nach einer Rechtskurve ein unbezeichneter Pfad halblinks abzweigt. Dieser quert durch dichten Wald hinüber zu einem Parallelweg, auf dem ich nun nach links hinunter aus aus dem Wald hinauswanderte. Rechts, links, rechts (auf dem Alemannenweg), und ich langte am Hottenbacher Hof (225 m) an.
Der Hottenbacher Hof ist ein altes Hofgut, das noch aus dem Mittelalter stammt. 1379 wurde es erstmals erwähnt, damals gehörte es den Herren von Rodenstein, einer Burg ganz in der Nähe. 1408 und 1425 wird im Landsteuerregister der Obergrafschaft Katzenelnbogen ein Cleschin (Kläuschen) von Hottenbach genannt. In etwa zur gleiche Zeit (1421/22) wird der Hof unter dem Namen: "Hattenbach" unter den Einkünften der Gräfin Anna von Katzenelnbogen genannt.
Da Hottenbach mit Lützelbach, Neunkirchen, Brandau und Steinau zum rodensteinischen Amt/Untergericht Neunkirchen zählte, gleichzeitig aber auch zur Zent Oberramstadt, kam es häufig zu Konflikten, die unter anderem sogar vor dem Reichskammergericht in Speyer ausgetragen wurden.
Der Hof ist seit dem Mittelalter bis heute (mit einer Unterbrechung im Dreißigjährigen Krieg) bewirtschaftet, heutzutage sogar mit einer Gaststätte.
Ich durchquerte das Gelände des Hofs und passierte eine Pferdekoppel. Oberhalb werden junge Bäumchen gezogen. Der Weg dreht hier nach Süden. Kurz oberhalb im Wald verläuft ein weiterer Weg, nicht mehr genutzt, diesem folgte ich nach Norden. Er biegt bald scharf rechts hinauf, das machte ich noch mit, folgte dann aber weglos den nächsten Felsen (II) im Wald hinauf zum Hubert-Henke-Weg.
Auf diesem wanderte ich nun ca. 700 Meter Richtung Norden, bis zu einer Stelle, an der ein unscheinbarer Pfad von rechts herunterkommt. Diesen hinauf, und bei der ersten Möglichkeit (Adam-Heid-Weg) nach links, zum - in meiner Karte eingetragenen - Waldbild (290 m).
Stellt sich heraus, das ist nur einer jener "Bilderrahmen", die seit einigen Jahren von manchen Gemeinden aufgestellt werden, um den Sinn für die Natur zu fördern. Naja.
Ich wanderte ein Stück zurück, verließ aber bald den Weg und folgte lieber den Granitfelsen des Steingerölls hinauf Richtung Gipfel der Altscheuer (so heißt der Berg, von dem das Steingeröll heruntergeröllt kömmt).
Felsenmeere gibt's ja so einige im Odenwald. Das kleine bei Steinau am Rimdidim etwa, das noch kleinere bei Heidelberg, die Jägerfelsen bei Neckargemünd oder das berühmte bei Reichenbach. Das Granitfelsenmeer "Steingeröll" an der Altscheuer ist schon eines der größeren: Es umfasst eine Fläche von ca. 18 Hektar. Das Steingeröll besteht aus zwei Blockströmen, die sich auf etwa 400 Metern Länge und 100 Metern Breite den Nord- und den Nordwesthang des Bergs hinabziehen. Der Granit zeigt die für die Gegend typische "Wollsackverwitterung", oft haben sich große Felsblöcke übereinander geschoben und bilden bizarre Formen. Der Granit wird dem Leukogabbrodiorit und Tonalit zugeordnet. Die Felsen sind mit verschiedenen Moosen (u. a. Gabelzahnmoose) bewachsen.
Ich folgte den spannendsten Felsen (bis III), querte irgendwann einen Querweg und kletterte drüben weiter, bis ich auf den nächsten markierten Weg stieß (Emil-Vogt-Weg), noch nicht am höchsten Punkt.
An einem Baum war erneut der Alemannenweg ausgeschildert, dazu ein rotes Quadrat, der Weg J1 und der Weg F2, wenn ich mich recht entsinne. Ich folgte hier dem Weg rechts hinunter, nahm den ersten Querweg nach links, der bald in den nächsten Felsen endet. Auch diese kletterte ich hinauf (II-III), hielt mich oben links und gelangte erneut an die Stelle mit dem markierten Baum am Emil-Vogt-Weg.
Und nun stieg ich endgültig hinauf zum Gipfel. Bald bemerkte ich eine große Bodenschwelle im Wald: die Reste der Heuneburg (376 m).
Das Gipfelplateau der Altscheuer ist - naja, war - umschlossen vom Ringwall der Heuneburg, einer ehemaligen Ringwallanlage, deren Entstehung und Nutzung der Völkerwanderungszeit zugeschrieben wird. Für ihre Errichtung wurden Felsen des nahen Steingerölls verwendet.
Die Anlage wurde erstmals im Jahre 1589 als "Quirnburg" im Urbar des Amtes Lichtenberg erwähnt. Untersuchungen am Wall finden bereits seit dem 19. Jahrhundert statt (z. B. 1842 und 1843), sind aber teils schlecht dokumentiert. So dachte man bis Ende des 20. Jahrhunderts, man habe eine vorgeschichtliche, bis in die Latènezeit zurückreichende Anlage vor sich, die später von Römern nachgenutzt wurde. Von dieser Annahme ist die Archäologie heute abgekommen. Neubewertungen der Funde und der Situation am Berg haben zu einer Deutung der Anlage als alamannische Befestigung und Höhensiedlung sowie als karolingische Burg 4./5. Jahrhunderts geführt. Damals siedelten Alamannen in dieser Gegend. Ganz ausgeschlossen ist es aber nicht, dass der Bergrücken davor schon besiedelt war, oder zumindest in irgendeiner Form genutzt wurde.
Die um die Gipfel der Altscheuer liegende ovale Anlage hat eine Südsüdwest-Ostnordost-Ausdehnung von etwa 180 Metern und eine Westnordwest-Ostsüdost-Ausdehnung von ca. 120 Metern. Er umschließt damit eine Fläche von 1,57 Hektar. Östlich, südlich und westlich ist der Ring von einem Spitzgraben umgeben. Dieser Graben war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch zwischen drei und vier Metern breit und ein bis zwei Meter tief. Im Norden, wo der Berg mit einer felsigen Flanke steil abfällt (und wo ich hochgeklettert kam), war ein solcher Graben nicht notwendig, er fehlt daher hier.
Mit den Abschnittswällen und dem Annex ergibt sich eine Gesamtfläche von etwa 3,2 ha für die gesamte Anlage. Sie zählt damit zu den kleineren Ringwallanlagen.
Mit den Abschnittswällen und dem Annex ergibt sich eine Gesamtfläche von etwa 3,2 ha für die gesamte Anlage. Sie zählt damit zu den kleineren Ringwallanlagen.
Von Norden östlich umfahrend bis nach Südwesten liegt noch ein äußerer, schwächerer Abschnittswall etwa 20 bis 50 Meter vor dem Ringwall. Er umfing die Anlage zu drei Vierteln, und schützte so noch einmal zusätzlich die drei einfachsten Zugangsseiten im Osten, Süden und Westen. Diesem ist ein weiterer von Osten nach Süden vorgelagert. Vom ersten Abschnittswall zweigt im Süden Y-förmig ein weiterer Annexwall ab, der sich bis zum Ende des zweiten Abschnittswalls verfolgen lässt und die südliche Sattelseite des Bergrückens zusätzlich schützte.
Im Osten befand sich ein Zangentor, ein weiterer Zugang im Südwesten soll neuzeitlich sein, das ist aber nicht ganz klar, weil der noch nicht archäologisch untersucht wurde.
Problem, wie üblich bei solchen Anlagen (s. z. B. Heidelberg/Heiligenberg): Die Wasserversorgung. Innerhalb der Wallanlage findet sich keine Wasserquelle oder Zisterne. Einige Gehminuten südöstlich der Anlage befinden sich die Quellen Alter Lichtenberger Brunnen und Steinbruchbrunnen, die vermutlich einst die (damit ziemlich aufwändige) Wasserversorgung der Höhenbefestigung darstellten.
Wenige Meter weiter befindet sich der Gipfel der Altscheuer (376 m) erreicht. Hier steht auch die kleine Heuneburghütte (376 m). Ich folgte den Wanderweg Richtung Südwesten, querte bald erneut den hier deutlicher sichtbaren Ringwall und wanderte an einem Sendestangerl vorbei hinunter zur Hütte Kernbach (342 m).
Die Hütte Kernbach, die heute aus zwei Anwesen besteht, war ursprünglich als Köhleransiedlung entstanden. Die Kohlplatten, die in der Nähe gefunden wurden, waren die Arbeitsplätze des herrschaftlichen Köhlers, der vor allem das Schloss Lichtenberg mit Holzkohle zu versorgen hatte.
Während des Brennens mussten die Kohlenmeiler ständig kontrolliert wer- den, damit die Scheite nicht verbrannten, sondern nur verkohlten.
Billigere Stein- und Braunkohle bedeuteten das Ende der Köhlerei. Jetzt wohnten auch Waldarbeiter und Forstleute hier. Ab dem frühen 20. Jahrhundert durften wegen des in Lichtenberg zunehmenden Fremdenverkehrs (Hotel Schellhaas) diese in der Kernbacher Hütte eine Gastwirtschaft betreiben, die bis 1965 bestand.
Der Name „Kernbach“ entstammt dem althochdeutschen Wort „Quirnbuoch“ und bedeutet nach heutiger Auffassung so viel wie „Buchenwald“.
Auf der Ostseite der großen Lichtung bog ich rechts hinunter zur hübsch am Waldrand gelegenen Dieter-Held-Hütte (288 m).
Hubert Henke, Adam Heid, Emil Vogt, Dieter Held - ein Haufen Leute hier, die ich nicht kenne!
Hier nun auf breitem (aber namenlosem) Weg kurz nach rechts, dann sofort links einen steilen, unbezeichneten Pfad hinunter. Unten über ein Bächlein und gleich wieder hinauf zum nächsten breiten Weg. Auf diesem nach links (Süden).
Nach etwa 600 Metern kommt von rechts ein Weg, kurz danach erreicht man eine Kurve. Hier nun halbrechts hinauf auf den Rücken und oben links weiter (Bez. M1/L2). Der nächste Rechtsabzweig führt zum Fuß der eindrucksvollen Felsengruppe Lindenkopf (343 m).
Hier nun auf breitem (aber namenlosem) Weg kurz nach rechts, dann sofort links einen steilen, unbezeichneten Pfad hinunter. Unten über ein Bächlein und gleich wieder hinauf zum nächsten breiten Weg. Auf diesem nach links (Süden).
Nach etwa 600 Metern kommt von rechts ein Weg, kurz danach erreicht man eine Kurve. Hier nun halbrechts hinauf auf den Rücken und oben links weiter (Bez. M1/L2). Der nächste Rechtsabzweig führt zum Fuß der eindrucksvollen Felsengruppe Lindenkopf (343 m).
Hangabwärts unterhalb befindet sich wieder die Blockhalde, die volkstümlich auch als „Kleines Felsenmeer“ bezeichnet wird. Die hatte ich zuvor weiter unten schon einmal passiert.
Am Ende der Gratrippe führt ein hübscher Pfad hinauf zum Ernst-Ludwig-Stein (361 m).
Der Ernst-Ludwig-Stein heißt auch Großherzog-Ernst-Ludwig-Stein, wodurch klar wird: er ist dem Großherzog von Hessen-Darmstadt Ernst Ludwig (1868 - 1937) gewidmet. Der Großherzog war eine recht schillernde Persönlichkeit, die unter vielem anderen die Darmstädter Künstlerkolonie "Mathildenhöhe" begründete, namhafte Künstler förderte und eine wichtige Rolle in der Anna-Anderson-Affäre um Franziska Schanzkowski spielte, die vorgab, eine Tochter des letzten Zaren Nikolaus II. zu sein. (Womit nun auch klar wird, wie ich auf die Idee kam, nach Unterlangenhardt zu wandern. Die Idee kam mir bei der Planung dieser Boulderwanderung!)
Schutzherr des Odenwald-Klubs scheint Ernst-Ludwig ebenfalls gewesen zu sein, denn der Stein trägt die Inschrift: "Dem Schutzherrn des Odenwald-Klubs zum 25jährigen Regierungsjubiläum 14. März 1917".
Weiße Flecken am Ernst-Ludwig-Stein verraten: hier wird kräftig gebouldert. Ich war also richtig. Weiter ging's über moosige Brocken hinauf zum Wildfrauhaus (380 m) - einer kleinen, von einem wilden Zacken gekrönten Felswand. Kurz hinauf zu einem schmalen Sims, auf diesem nach links und zuletzt im Piaz-Stil zum höchsten - na - Pünktchen (II).
Der Wildfrauhausberg ist ein kleines geologisches Naturdenkmal, das eine Fläche von 0,443 Hektar. umfasst. Die freiliegenden Biotit-Granitfelsen wurden bereits vor 1932 als Naturdenkmal geführt. Dazu gehören die Felsgruppen Lindenkopf und der Ernst-Ludwig-Stein und das Wildfrauhaus selbst. Die Blockhalde unterhalb des Lindenkopfs, das "Kleines Felsenmeer", gehört nicht mehr dazu.
Die markanten Granitbrocken in der Flasergranitoidzone sind durch Frostverwitterung senkrecht und waagerecht in Blöcke zerteilt (wieder die Wollsackverwitterung) und übereinandergekullert. Zwischen den Felsen wachsen Rotbuchen sowie einzelne Kiefern, Stieleichen und Hänge-Birken.
Um das Wildfrauhaus (gern auch "Wildefrauenhäuschen") rankt sich eine Odenwälder Sage. Sie erzählt, dass in einer Höhle unter einem großen Felsen bei Lützelbach zwei Wilde Menschen, ein Wilder Mann und eine Wilde Frau gewohnt hatten. Sie sollen viele kranke Leute kuriert haben. Als der Mann einst gefangen wurde, rief ihm die Frau nach: "Sag Alles, sag Alles, nur nicht, wozu die Wilden Salben gut sind." (Mit Salbe ist hier wohl die Heilpflanze Salbei gemeint).
Eine ähnliche Wilde Frau-Sage verbindet sich mit dem Wildweibchenstein am Osthang der Germannshöhe bei Laudenau.
Eine ähnliche Wilde Frau-Sage verbindet sich mit dem Wildweibchenstein am Osthang der Germannshöhe bei Laudenau.
Ich wanderte nun auf dem Wanderweg zum Waldrand, hielt mich hier rechts und stieg schließlich auf M1 hinunter ins Tal. Am Bach entlang nach links, schließlich drüberhalb über eine Wiese ging es dann schließlich zurück zum Friedhof Lützelbach (385 m).
Fazit:
Na also! Da geht ja doch mehr als nur eine Boulderwanderrunde in dieser Gegend. Nicht so schön wie die ersten beiden, aber doch ganz hübsch. Wälder, Felder, Wiesen, und vor allem Felsen, Felsen, Felsen. Nett war's!
Die Boulderwandertouren im Überblick:
Eine kleine Bemerkung noch dazu: Es mag auf den Fotos so wirken, als sei der Odenwald bzw. diese Region des Odenwalds ein Boulder-Eldorado. Das ist nicht wirklich so. Mit klassischen Boulderregionen (Fontainebleau u. ä.) ist das nicht zu vergleichen.
Fazit:
Na also! Da geht ja doch mehr als nur eine Boulderwanderrunde in dieser Gegend. Nicht so schön wie die ersten beiden, aber doch ganz hübsch. Wälder, Felder, Wiesen, und vor allem Felsen, Felsen, Felsen. Nett war's!
Die Boulderwandertouren im Überblick:
- Proos Noja! Guz Nois! - Boulderwandern im Odenwald I
- Zum Spitzen Stein! - Boulderwandern im Odenwald II
- Zwischen Heuneburg und Wildfrauhaus - Boulderwandern im Odenwald III
- Vom Hexenstein zum Wildweibchenstein - Boulderwandern im Odenwald IV
Eine kleine Bemerkung noch dazu: Es mag auf den Fotos so wirken, als sei der Odenwald bzw. diese Region des Odenwalds ein Boulder-Eldorado. Das ist nicht wirklich so. Mit klassischen Boulderregionen (Fontainebleau u. ä.) ist das nicht zu vergleichen.
Tourengänger:
Nik Brückner

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