Proos Noja! Guz Nois! - Boulderwandern im Odenwald I
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
So, womma schaun. Also, eigentlich wollte ich ja wieder ein paar Leute zusammentrommeln, für diese Tour - aber niemand hat sich getraut, für den Neujahrstag eine Wanderung zuzusagen, und so bin ich sie am Ende nicht gelaufen.
Und dann hat mir mein Schwager Luis ein Buch ausgeliehen: "Bouldern im Odenwald 2.0", von Sascha Jung, Andrea Spies und Max Dorscht. Beim Durchblättern kam mir die Idee, dass man die dort beschriebenen Boulderregionen doch zu spannenden Kraxelwanderrunden verbinden könnte. Und so stieß ich auf die Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch, rund um den Krehberg gelegen, den ich von früheren Touren schon kannte. Dieser hier zum Beispiel. H Sektionen gibt es in dieser Region, in Worten: 8. Die sollte man doch eigentlich zu einer schönen Felsenrunde verbinden können? Und da ich eh allein sein würde (buhuuuu!) und auf niemanden Rücksicht nehmen müsste, könnte ich auch gleich eine Kraxelwandertour draus machen. Schade, dasste nicht dabei warst, Luis! Hätte dir sicherlich Spaß gemacht!
Und dann hat mir mein Schwager Luis ein Buch ausgeliehen: "Bouldern im Odenwald 2.0", von Sascha Jung, Andrea Spies und Max Dorscht. Beim Durchblättern kam mir die Idee, dass man die dort beschriebenen Boulderregionen doch zu spannenden Kraxelwanderrunden verbinden könnte. Und so stieß ich auf die Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch, rund um den Krehberg gelegen, den ich von früheren Touren schon kannte. Dieser hier zum Beispiel. H Sektionen gibt es in dieser Region, in Worten: 8. Die sollte man doch eigentlich zu einer schönen Felsenrunde verbinden können? Und da ich eh allein sein würde (buhuuuu!) und auf niemanden Rücksicht nehmen müsste, könnte ich auch gleich eine Kraxelwandertour draus machen. Schade, dasste nicht dabei warst, Luis! Hätte dir sicherlich Spaß gemacht!
Xakt, tan. Die Karten in Luis' Buch fotografiert, Opeth aufgedreht und loskfahrn. Die genaue Route würde ich vor Ort schon irgendwie austüfteln.
Start meiner Tour war das kleine, herrlich gelegene Örtchen Seidenbuch (422 m) am Krehberg. Den Boliden parkte ich in der Starkenburgstraße/Ecke Forststraße. Von hier aus führt ein Trampelpfad über eine große Wiese Richtung Osten, zum Waldrand. Dort entdeckte ich die ersten Felskuppen, die Sektion G der Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch aus Luis' Buch. Und hatte gleich einen hübschen Blick hinüber nach Lindenfels.
Die Kuppen brechen teils senkrecht nach Osten ab, Gelegenheit für die ersten fröhlichen Kraxeleien. Ich musste allerdings vorsichtig sein, denn die Felsen waren mit einer dünnen Schneeauflage und Rauhreif bedeckt. Na egal. Ein Dreier ist immer drin. ;o}
Ich entdeckte dabei einen alten Weg, der sich östlich der Abbruchkante Richtung Norden bergab zieht. Diesem folgte ich zu einem breiten Waldweg, dem ich noch ein Stück bergab folgte, bis zu einem Schild. Hier bog ich scharf rechts ab, der Markierung S2 folgend. Bald zweigt sie nach links, während nach rechts der Nibelungensteig weiterführt.
Das ist ein 130 Kilometer langer Fernwanderweg von Zwingenberg an der Bergstraße durch den Odenwald nach Freudenberg am Main.
Ich wechselte auf diesen ("N"), und gelangte bald in der Nähe von Auf dem Eck an den Waldrand. Hierher führt auch die Verbindungsstraße von Seidenbuch nach Seidenbach (hoffentlich verwechseln die das nicht mal irgendwann). Ich überquerte diese, weiter dem N folgend. Kurz darauf verließ ich den Weg jedoch, und stieg lieber in die Boulderfolge ein, die sich von hier in Richtung des Krehberggipfels zieht. (Sektion H aus dem Buch).
Hier ging's in freier Routenwahl (I, II, III) über die nächsten Granitblöcke. Teils bewachsen, teils blank, lassen sich allesamt gut bekraxeln. Ich folgte der überraschend langen Felsrippe, überquerte bald meinen Rückweg, und folgte weiter den Felsen. Irgendwann tröpfeln die aus, und ich nahm wieder den Nibelungenweg, an Pt. 560 m (560 m) vorbei und dann ganz hinauf auf den Krehberg (575 m).
Heinz-Herbert, deiner sei gedacht!
Ansonsten nicht spannend. Auf dem Gipfel befindet sich der Sender Krehberg. Er wird von der Deutschen Telekom betrieben und ist eine Sendeanlage für UKW-Rundfunk und Richtfunk. Als Antennenträger dient ein 102 m hoher Sendeturm aus Stahlfachwerk. Aussicht hat man keine.
Vom Gipfel ging's weiter Richtung Norden, über eine Kreuzung hinüber und weiter auf einem Weg, den ich aber bald nach links verließ, um über die nächsten Granitblöcke auf eine Kuppe zu klettern. Dahinter steht der Pavillon der Mathildenruhe (540 m).
Die Mathildenruhe wurde wohl nach Großherzogin Mathilde von Hessen-Darmstadt (1813 – 1862) benannt. Sie war die Tochter König Ludwigs I. von Bayern und somit eine bayerische Prinzessin, bevor sie 1833 den späteren Großherzog Ludwig III. von Hessen und bei Rhein heiratete. Evangelisch und katholisch, dann hält's besser. Ab 1848 war dieser Großherzog. Mathilde starb am 25.05.1862, Ludwig III. am 13.06.1877.
Unterhalb des Pavillons verließ ich den Nibelungensteig und betrat Sektion E der Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch. Ich ich stieg zunächst einige Blöcke hinunter und fand mich bald auf einer überraschend anspruchsvollen Gra(ni)trippe wieder, die mich - noch überraschender - sauber auf ihrer Kante abklettern ließ (II+). Der anspruchsvollste Part meiner Tour.
Auf dem nächsten Waldweg lief ich weiter Richtung Norden, verließ diesen dann aber auch wieder talwärts, um die letzten Boulder der Sektion E mitzunehmen, die in einer markanten Kurve der K55 ummernandkullern. Eine anspruchsvolle Stufe hinunter (II+), dann stand ich an der Straße.
...die ich überquerte und in nordöstlicher Richtung verließ. Hier betrat ich nun Sektion D. Zwischen einigen spärlichen Brocken hindurch wanderte ich hinunter zu einem Waldweg, der mich zum Seidenbucher Bach brachte (Beschilderung Richtung Schannenbach/Knoden). Ich überquerte diesen und folgte dem Waldweg, der hier, an einem kleinen Steinbruch vorbei, gleich nach Westen dreht.
In der Nähe des Waldrandes bog ich spitzwinklig rechts ab und stieg dann weglos die nächsten kleinen Granitrippen (I) hinauf zum Götzischberg (510 m).
Dort entschied ich, einige Boulder bei Breitenwiesen auszulassen, weil ich hier auf einen Zaun stieß, von dem ich vermutete, dass er diese mit einschließt. Privatgelände.
Ich wanderte nun nach Westen, trat aus dem Wald hinaus (hübsche Aussicht nach Norden) und folgte nun wieder einem Weg, der östlich des Knörschhügels dem Waldrand folgt. Dort, wo dieser Weg zur Straße abbiegt, stieg ich rechts hinauf auf den Knörschhügel (536 m).
Ich drehte um die Kuppe herum und lief dann durch den Wald hinunter zur Breitenwieser Höhe (88 m), an der Straße nordwestlich der Gipfelkuppe. Hier verließ ich Sektion D. Ich folgte der K55 kurz Richtung Norden, zur Jennys-Höhe (510 m), wo sich Sektion B der Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch befindet.
Auf dem nächsten Waldweg lief ich weiter Richtung Norden, verließ diesen dann aber auch wieder talwärts, um die letzten Boulder der Sektion E mitzunehmen, die in einer markanten Kurve der K55 ummernandkullern. Eine anspruchsvolle Stufe hinunter (II+), dann stand ich an der Straße.
...die ich überquerte und in nordöstlicher Richtung verließ. Hier betrat ich nun Sektion D. Zwischen einigen spärlichen Brocken hindurch wanderte ich hinunter zu einem Waldweg, der mich zum Seidenbucher Bach brachte (Beschilderung Richtung Schannenbach/Knoden). Ich überquerte diesen und folgte dem Waldweg, der hier, an einem kleinen Steinbruch vorbei, gleich nach Westen dreht.
In der Nähe des Waldrandes bog ich spitzwinklig rechts ab und stieg dann weglos die nächsten kleinen Granitrippen (I) hinauf zum Götzischberg (510 m).
Dort entschied ich, einige Boulder bei Breitenwiesen auszulassen, weil ich hier auf einen Zaun stieß, von dem ich vermutete, dass er diese mit einschließt. Privatgelände.
Ich wanderte nun nach Westen, trat aus dem Wald hinaus (hübsche Aussicht nach Norden) und folgte nun wieder einem Weg, der östlich des Knörschhügels dem Waldrand folgt. Dort, wo dieser Weg zur Straße abbiegt, stieg ich rechts hinauf auf den Knörschhügel (536 m).
Wieder eine Felskuppe, zum Klettern ist hier aber nicht viel. Dafür fallen auf dem Gipfel einige historische Fundamentreste auf. Sie wurden 1886 hier eingelassen, zum Bau des Ernst-Ludwig-Turms. Dieser 20 Meter hohe eiserne Aussichtsturm, der nach einer Initiative des Bensheimer Odenwaldklubs von der Dresdner Centralheizungsfabrik Louis Kühne erbaut wurde, erlebte seine Einweihung am 26. August 1886 und wurde binnen eines Jahres von immerhin 5.500 Personen bestiegen. Genügt hat das aber wohl nicht: Schon 1922 wurde der Turm aus Geldmangel abgebaut und verschrottet.
Ich drehte um die Kuppe herum und lief dann durch den Wald hinunter zur Breitenwieser Höhe (88 m), an der Straße nordwestlich der Gipfelkuppe. Hier verließ ich Sektion D. Ich folgte der K55 kurz Richtung Norden, zur Jennys-Höhe (510 m), wo sich Sektion B der Boulder-Region Breitenwiesen/Seidenbuch befindet.
Das ist ein auf der felsigen Kuppe zu Ehren der Johanna ("Jenny") Henriette Fürstin zu Erbach-Schönberg (geb. Prinzessin von Hohenlohe, 1800-1877) angelegter Rastplatz. Das nahegelegene Hofgut Hohenstein war bis 1952 Eigentum der Grafen zu Erbach-Schönberg und diente der Familie (neben dem Schloß in Schönberg) zeitweise auch als Wohnsitz. Jenny war 1828 sechs Wochen lang mit dem Grafen Emil Christian zu Erbach-Schönberg (1789 - 1828) verheiratet, bevor dieser 39jährig verstarb.
Die Jennys-Höhe bildet den höchsten Punkt einer etwa achtzig Meter langen, teils sehr steilen Felswand mit kompakten Spaltplatten aus Odenwälder Granit, deren Umfang bis zu 40 Meter beträgt. In früheren Jahren, als der Berg noch nicht so dicht und hoch bewachsen war, hatte man von diesem Platz aus einen wunderbaren Blick auf den vorderen Odenwald und die nördliche Bergstraße. Heute ist davon leider nichts mehr zu sehen.
Plätze wie diesen oder das Mathildenpavillönchen gibt es im Übrigen noch einige mehr in der Umgebung des Hofguts Hohenstein. Die Elisabethenruhe oder die Ferdinandenhöhe zum Beispiel. Die ist übrigens Sektion A, die ich ausließ, weil ich die Ferdinandenhöhe schon kannte.
Die Jennys-Höhe bildet den höchsten Punkt einer etwa achtzig Meter langen, teils sehr steilen Felswand mit kompakten Spaltplatten aus Odenwälder Granit, deren Umfang bis zu 40 Meter beträgt. In früheren Jahren, als der Berg noch nicht so dicht und hoch bewachsen war, hatte man von diesem Platz aus einen wunderbaren Blick auf den vorderen Odenwald und die nördliche Bergstraße. Heute ist davon leider nichts mehr zu sehen.
Plätze wie diesen oder das Mathildenpavillönchen gibt es im Übrigen noch einige mehr in der Umgebung des Hofguts Hohenstein. Die Elisabethenruhe oder die Ferdinandenhöhe zum Beispiel. Die ist übrigens Sektion A, die ich ausließ, weil ich die Ferdinandenhöhe schon kannte.
Ich kletterte hier die nächste Rippe hinunter, folgte dem Fuß der Felswand nach Westen, und stieg dann zum Gipfel wieder hinauf. Dann nahm ich den Waldweg in südwestlicher Richtung, bis zu einer engen Kurve am Waldrand. Hier befindet sich linkerhand ein kurzer Felsgrat (Sektion C), dessen Wände bebouldert werden, den ich aber lieber auf der Kante überschritt (kurze Stellchen II, sonst leichter).
Nach getaner Arbeit verließ ich den Wald und wanderte in südlicher Richtung über die hübsche Wiese.
Bald querte ich den historischen Knodener Kirchenpfad, die die Knoden genannten Häuschen auf der Höhe mit Reichenbach verbindet. Der Weg wurde einst zum Kirchgang von Knoden nach Reichenbach genutzt - in Knoden gab (und gibt) es keine Kirche. Der in Vergessenheit geratene "Kneremer Kerschepoad" ist Anfang Februar 2022 bei einer Ein-Tages-Aktion mit 35 beteiligten Helfern wiederhergestellt worden.
Benutzt wurde er an diesem Tag allerdings nicht. Jedenfalls nicht von Menschen - von dieser Gattung habe ich überhaupt kaum Exemplare gesehen. Aber drei Rehe nutzten den Weg, wenn auch vermutlich nicht, um zur Reichenbacher Kirche zu gelangen.
Ich wanderte nun nach Knoden (472 m) weiter.
Das Höhendorf der Zauberer! Offenbar hat es ein Knodener vor vielen Jahren bis in die Schweiz geschafft. Ein Hikr womöglich? Ein Hexr auf jeden Fall, denn der Mann musste die Schweiz schnell wieder verlassen - wegen Hexerei! Und so verbreitete sich nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges die Furcht vor den Knodenern....
Angeblich beherrschten diese die Kunst des Bannens - die "Knodener Kunst": Die Knodener konnten damit ihre Widersacher zum Beispiel am Boden festbannen und auf diese Weise unschädlich machen. Aber auch das Brauchen zählte zu ihren Fähigkeiten: ein Zauber, mit dem sie Krankheiten heilen und Armut mildern konnten. Also nett und freundlich sein, zu den Knodenern!
Eine Sage gibt's natürlich auch: Einst desertierte der Knodener Bitschenickel aus dem französischen Heer. Als man ihm nachstellte, verhexte er seine Verfolger: Und plötzlich konnten sie vom Hohenstein aus nur noch in eine einzige Richtung gehen. Sie waren nicht mehr fähig, sich umzudrehen. Die Geschichte sprach sich bald herum, und so kam es dazu, dass die französischen Offiziere ihre Soldaten davor warnten, Knoden zu betreten....
In Knoden bog ich rechts ab, die Knodener-Kopf-Straße hinunter und bog nach dem letzten Haus links ab. Hier windet sich ein hübscher Weg über die nächste Wiese hinunter und bald in den Wald hinein. Er dreht dann nach links, endet aber am Waldrand. Noch in der Linkskurve verließ ich ihn, und stieg, erneut einer Granitrippe folgend, hinunter zum nächsten Querweg. Der brachte mich nun zunächst kurz in östlicher, dann in südlicher Richtung in die letzte Boulder-Sektion des Tages, Sektion F.
Hier ist offensichtlich ordentlich was los. Ich fand weiße Flecken, Approachungspfade und Rastplätze im Wald. Ich stieg und kraxelte die Kuppe hinauf, stets den spannendsten Felsen folgend (II-III), und folgte dann dem Waldrand nach rechts hinunter zur Gronauer Straße. Hier erreichte ich das Schannenbacher Felsenmeer.
Das ist ein Granodiorit-Blockmeer, das als Waldschluchtfelsenmeer mit Biotopcharakter geschützt ist. In der Waldschlucht wachsen Blockschuttwälder. Hier stehen einige Edellaubbäume wie der Berg-Ahorn, die Berg-Ulme und die Esche zwischen verstreut liegenden Felsblöcken.
Die Gronauer Straße teilt das Schutzgebiet in einen kleineren nördlichen Bereich im Tal und das südlich oberhalb gelegene Schannenbacher Hochmoor.
Ich folgte der Gronauer Straße hinauf zu ein paar Häusern und nahm den Pfad, der von dort aus in südlicher Richtung bergauf zum Waldrand führt. An einem breiten Weg angekommen, zwog ich nach links, ins Schannenbacher Moor (470 m).
Das Moor erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 16 Hektar und ist nach Westen hin über den Gronauer Bach mit dem Meerbach verbunden. Naturnahe Wälder bedecken etwa ein Viertel des Naturschutzgebiets, der Rest wird von Feuchtwiesen gebildet.
Hier ist offensichtlich ordentlich was los. Ich fand weiße Flecken, Approachungspfade und Rastplätze im Wald. Ich stieg und kraxelte die Kuppe hinauf, stets den spannendsten Felsen folgend (II-III), und folgte dann dem Waldrand nach rechts hinunter zur Gronauer Straße. Hier erreichte ich das Schannenbacher Felsenmeer.
Das ist ein Granodiorit-Blockmeer, das als Waldschluchtfelsenmeer mit Biotopcharakter geschützt ist. In der Waldschlucht wachsen Blockschuttwälder. Hier stehen einige Edellaubbäume wie der Berg-Ahorn, die Berg-Ulme und die Esche zwischen verstreut liegenden Felsblöcken.
Die Gronauer Straße teilt das Schutzgebiet in einen kleineren nördlichen Bereich im Tal und das südlich oberhalb gelegene Schannenbacher Hochmoor.
Ich folgte der Gronauer Straße hinauf zu ein paar Häusern und nahm den Pfad, der von dort aus in südlicher Richtung bergauf zum Waldrand führt. An einem breiten Weg angekommen, zwog ich nach links, ins Schannenbacher Moor (470 m).
Das Moor erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 16 Hektar und ist nach Westen hin über den Gronauer Bach mit dem Meerbach verbunden. Naturnahe Wälder bedecken etwa ein Viertel des Naturschutzgebiets, der Rest wird von Feuchtwiesen gebildet.
Das Schannenbacher Moor beherbergte wertvolle Reste eines ehemaligen, von Grundwasser gespeisten Niedermoors. Das heutige Hochmoor ist ein Regenmoor, das entstanden ist, weil hier das Regenwasser nicht versickern kann und sich unterhalb wasserdurchlässiger Bodenschichten in einer Mulde sammelt. Sauerstoffmangel sorgt dafür, dass abgestorbene Pflanzen nicht zersetzt werden. So entsteht im Lauf der Zeit eine Torfschicht.
Das Schannenbacher Moor wurde 1975 unter Schutz gestellt. Es hat überregionale Bedeutung für den Erhalt naturnaher Wälder und Wiesen, seltener Schmetterlinge und Moose. Deswegen wurde es 2003 auch in das europaweite Schutzgebietsnetz Natura2000 aufgenommen. Hier haben sich seltene Pflanzen erhalten, darunter das Wollgras, die Sumpfdotterblume und der Fieberklee. Hier leben die gefährdete Sumpfschrecke und der selten gewordene Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Leider ist die schutzwürdige Lebensgemeinschaft durch Entwässerungsmaßnahmen, die Einleitung von Abwässern und eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung weitgehend verloren gegangen. Selbst innerhalb des Schutzgebiets finden sich die schützenswerten Pflanzengesellschaften nur noch kleinflächig.
Bei der ersten Möglichkeit wanderte ich nun hinauf zur Krehbergstraße (K56). Dieser folgte ich nach rechts, zum Abgeschlagenen Stein (540 m).
Das Schannenbacher Moor wurde 1975 unter Schutz gestellt. Es hat überregionale Bedeutung für den Erhalt naturnaher Wälder und Wiesen, seltener Schmetterlinge und Moose. Deswegen wurde es 2003 auch in das europaweite Schutzgebietsnetz Natura2000 aufgenommen. Hier haben sich seltene Pflanzen erhalten, darunter das Wollgras, die Sumpfdotterblume und der Fieberklee. Hier leben die gefährdete Sumpfschrecke und der selten gewordene Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling.
Leider ist die schutzwürdige Lebensgemeinschaft durch Entwässerungsmaßnahmen, die Einleitung von Abwässern und eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung weitgehend verloren gegangen. Selbst innerhalb des Schutzgebiets finden sich die schützenswerten Pflanzengesellschaften nur noch kleinflächig.
Bei der ersten Möglichkeit wanderte ich nun hinauf zur Krehbergstraße (K56). Dieser folgte ich nach rechts, zum Abgeschlagenen Stein (540 m).
An der Einfahrt zum Wanderparkplatz am Schannenbacher Eck (540m) befindet er sich, gut erkennbar an einem Wieseneck, auf ihm die Aufschrift "Aom aobg'schlaogene Stao" (540m). Wilder Dialekt hier...
Und hier berührte ich erneut bekanntes Terrain. Vor fünf, nein, jetzt sechs Jahren war ich hier einer uralten Grenze gefolgt.
Im Jahre 805 verfügte Karl der Große den Grenzverlauf des Heppenheimer Kirchspiels. Dies ist heute noch zu sehen: In Form einer Steintafel im Nordturm von St. Peter in Heppenheim, die etwa im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden ist. Auf ihr sind in althochdeutscher Sprache 26 Grenzpunkte festgehalten, anhand derer ich diese Grenze im Frühjahr 2019 entlangwanderte.
Diese Grenzpunkte entsprechen alten Orts- und Flurnamen, von denen ein Teil verschwunden ist, ein anderer sich aber bis heute erhalten hat. Allerdings zumeist nicht mehr in der Form, in der sie auf der Steinplatte stehen. Diese 1200 Jahre alten Namen mit heutigen Punkten in der Landschaft zu identifizieren, und sie dann im Gelände wiederzufinden, war der Reiz dieses kleinen Abenteuers. Nachzulesen, wie gesagt, hier.
Fazit:
Na, einen Schönheitspreis gewinnt die Runde nicht, dafür habe ich sie zu pragmatisch angelegt. Einige Wegabschnitte, vor allem rund um Knoden, sind allerdings wirklich sehr schön, und dort lässt sich's herrlich wandern. Mein Augenmerk war allerdings auf die Granitfelsen gerichtet, und in dieser Hinsicht ist die Runde so, wie ich sie angelegt habe, die Vollbedienung. Mehr geht in dieser Gegend wohl kaum. (Obwohl! Siehe hier! Und hier!)
In diesem Sinne wünsche ich euch allen die Vollbedienung im Jahr 2025, was immer auch euer Ding sein mag. Hoffen wir auf schönes Wetter, gute Bedingungen und herrliche Touren. Guz Nois!
Die Boulderwandertouren im Überblick:
- Proos Noja! Guz Nois! - Boulderwandern im Odenwald I
- Zum Spitzen Stein! - Boulderwandern im Odenwald II
- Zwischen Heuneburg und Wildfrauhaus - Boulderwandern im Odenwald III
- Vom Hexenstein zum Wildweibchenstein - Boulderwandern im Odenwald IV
Eine kleine Bemerkung noch dazu: Es mag auf den Fotos so wirken, als sei der Odenwald bzw. diese Region des Odenwalds ein Boulder-Eldorado. Das ist nicht wirklich so. Mit klassischen Boulderregionen (Fontainebleau u. ä.) ist das nicht zu vergleichen.
Tourengänger:
Nik Brückner

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)