Punta Chaparelle (2372 m) – Traumhafte Gratüberschreitung im Bannkreis der Viertausender


Publiziert von DonUlmar , 16. Oktober 2024 um 12:39.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:11 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:12,8 km

Für die meisten Alpinisten besteht das Aostatal ausschließlich aus dem Monte-Rosa-Massiv und dem Matterhorn. Das ist eigentlich fast ein wenig schade, bieten doch die Voralpen besonders im Herbst eine unglaublich schöne Kulisse und auch die Felsqualität ist hervorragend!

Es existiert bereits ein ausführlicher Bericht über die Überschreitung des Punta Chaparelle (siehe https://www.hikr.org/tour/post125415.html/), allerdings habe ich die Tour in entgegengesetzter Richtung unternommen, wodurch sich die Schwierigkeiten deutlich reduziert haben.

Ausgangspunkt ist ein Parkplatz unterhalb des Bergdörfchen Niel (1540 m). In einer guten Stunde erreicht man auf einem alten Muli-Weg den Colle della Mologna Piccola (2205 m). Ab hier werden die Schuhe nun fester geschnürt. Über einen blockigen Felsgrat führen Trittspuren und spärliche blaue Markierungen auf die Punta Serange (2337 m). Man sollte sich dabei möglichst nah am Grat halten damit man nicht in die mit Rhodendron bewachsenen Steilhänge gerät.

Ab hier folgt erst einmal für längere Zeit Gehgelände, wobei der Grat auf der Ostseite auf Trittspuren gequert wird. Auf eine Überschreitung der zerklüfteten Punta della Gruvera habe ich verzichtet weil ich keinerlei Begehungsspuren gesehen habe. Nach einer Stunde erreicht man schließlich den Colle Caparelle (2210 m), welchen man vom Tal aus auch auf direktem Weg hätte erreichen können.

Hier beginnt nun der schönste Teil der Tour: Die Überschreitung der Punta Chaparelle. Man steigt zunächst über steile Wiesenhänge bergan und erreicht schließlich den Ostgrat. Ab hier führen blaue Markierungen in luftiger Kletterei (II) direkt auf den Gipfel. Die Aussicht ist atemberaubend: Am Horizont leuchten die schneebedeckten Gipfel von Weißhorn und Matterhorn (der Monte Rosa war leider heute in Wolken gehüllt).
Nach einer langen Pause habe ich schließlich schweren Herzens den Abstieg begonnen. Der Südgrat ist ebenfalls anhaltend alpin und bietet einige interessante Kraxelstellen. Beim Abstieg zur Colle della Vecchia sollte man sich dann eher etwas östlich vom Grat halten (blaue Markierungen), weil die Grashänge auf der Westseite doch sehr steil sind. Zuletzt über blockiges Felsgelände erreicht man schließlich den Sattel.

Abstieg problemlos über markierte Wanderwege.

Fazit: Sehr lohnende Gratüberschreitung mit einigen alpinen Akzenten. Mittlerweile wurde die Route an den wichtigsten Stellen mit blauen Punkten markiert, so dass die Orientierung nicht allzu schwer ist. Auf keinen Fall bei Nässe oder Nebel begehen!

Tourengänger: DonUlmar


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Geodaten
 64807.gpx Punta Chaparelle

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