Glockturm (3355m) - Rundtour auf den Gruppenhöchsten
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Nach inzwischen sechs Touren in der Glockturmgruppe (Vgl. Anhang) sollte es nun auch einmal auf deren Gruppenhöchsten gehen. Inspiriert durch den Bericht vom
klemi74 wähle ich dabei die Rundtour von der Kaunertaler Gletscherstraße, wobei ich die Variante über den Ostkamm so vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Anders als man es beim Blick auf die Karte vermuten würde, sorgen die Straße und das nahe Skigebiet für praktisch keinerlei Abstriche - überhaupt sichtbar ist davon auch nur etwas ganz am Anfang und Ende der Tour. Für einen derart mächtigen und dabei vergleichsweise einfach und schnell erreichbaren Dreitausender ging es heute doch relativ ruhig zu: Am Gipfel hielt sich eine recht lautstarke Oberländer Gruppe auf und über den Tag verteilt werden kaum mehr als eine Handvoll Partien unterwegs gewesen sein - und das bei perfektem Dreitausender-Wetter an einem Sonntag in der Urlaubszeit.
Ich wähle für den Aufstieg das Krummgampental. Nach Start am Rifflerboden geht es das erste Stück auf der Straße hinauf, die am frühen Morgen aber noch völlig ruhig ist. Landschaftlich sehr schön dann in das Tal hinein und entlang von Steinmandln den Sattel zwischen Glockturm und Habicht (dem nächsten Gipfel) anpeilen; dieser Sattel wird aber nicht erreicht sondern noch vor dem kleinen See geht es links auf den Schrofenrücken hinauf, was sich leichter darstellt als es zunächst wirkt.
Am breiten und nicht übermäßig steilen Ostkamm des Glockturmes gilt dann bald zwar weitgehend freie Wegwahl. Letztlich ist das ein Blockgelände, wie es für die Zentralalpen und speziell das weglose Gehgelände des Tiroler Oberlandes ganz typisch ist. Ungünstiger ist es aber, sich eher rechts zu halten, wo eher (hellere) kleinere und mittelgroße Schuttblöcke vorherrschen, was das ganze trittarmer gestaltet (T4). Besser ist es, sich hier eher links zu halten, wo die dunkleren und größeren Blöcke gute Aufstiegsmöglichkeiten bieten (T4-). Hier befinden sich auch die Steinmandl, wenngleich es die eine Idealroute nicht gibt und jeder irgendwo anders geht. Eventuell muss man im steilsten Stück auch mal ganz kurz das Einser-Händchen auspacken.
Die Aussicht muss hier nicht nochmals gerühmt werden; besonders beeindruckend ist der Tiefblick über die senkrecht abbrechende Wand hinunter ins grüne Radurschltal bis ins 2400 Meter tiefer gelegene Pfunds im Oberinntal. Das einzige Manko mag sein, dass die meisten anderen Gipfel der Glockturmgruppe aufgrund der Höhe untergehen - das lässt sich aber mit einem Abstecher zur Rifflkarspitze heilen.
Der Abstieg auf dem Normalweg gestaltet sich zunächst m.E. unangenehm sandig, danach geht's über einige Schrofenpassagen, wo auch kurz mal recht abschüssige Felsplatten zu queren sind und die steilste Stelle auch seilversichert ist. Ein T3+ kann man zwar schon geben, aber viel leichter als den Ostkamm fand ich den Abstieg persönlich nicht unbedingt, das mag ein Stück weit auch Geschmackssache sein (m.E. daher auch eher T4-). Bei Schnee würden sich die Schwierigkeiten hier jedenfalls sicherlich deutlich erhöhen.
Vom Riffljoch geht's jedenfalls schnell noch zur lohnenden Rifflkarspitze (T3, eventl mal bis T3+, je nach Geschmack gratnah im groben Blockwerk oder etwas rechts im feineren Schutt). Hier ergeben sich dann endlich die Nahblicke in die Glockturmgruppe, die auf dem Glockturm noch gefehlt haben.
Der Abstieg durch das Riffltal (optionaler wegloser Abstecher zum Rifflsee) gestaltet sich zwar landschaftlich ebenfalls reizend. Allerdings quert der Steig über längere Strecken schrofiges Gelände und ist dabei unangenehm erdig und teilweise auch erodiert - m.E. daher länger T3 und stellenweise sogar bis T3+. Der hier gemachten Einschätzung vom
basodino kann ich daher voll zustimmen. Daher ist es auch nicht ganz überraschend, dass heute der Ostkamm augenscheinlich die beliebtere Route ist. An sich ist das schon eine feine Runde; wenn es allerdings nur um den Gipfel ohne Rundtour gehen soll, ist der Ostkamm sicherlich vorzuziehen.
Anhang: Touren in der Glockturmgruppe
2017: Pfundser Hochjoch (2896m) aus dem Radurschltal [hikr.org]
2020: Aus der Pfundser Tschey auf Bergler Fernerkogel (3099m) und Fissladkopf (3107m) [hikr.org]
2021: Aus dem Radurschltal auf Nauderer Hennesiglspitze (3042m) und Südlichen Seekarkopf (3057m) [hikr.org]
2022: Aus dem Radurschltal fast auf den Südlichen Gamskopf (3110m) [hikr.org]
2023: Aus dem Kaunertal auf die Platzerspitze (3098m) [hikr.org]
2023: Aus dem Oberinntal auf die recht beliebte Zirmesspitze (2944m) [hikr.org]

Ich wähle für den Aufstieg das Krummgampental. Nach Start am Rifflerboden geht es das erste Stück auf der Straße hinauf, die am frühen Morgen aber noch völlig ruhig ist. Landschaftlich sehr schön dann in das Tal hinein und entlang von Steinmandln den Sattel zwischen Glockturm und Habicht (dem nächsten Gipfel) anpeilen; dieser Sattel wird aber nicht erreicht sondern noch vor dem kleinen See geht es links auf den Schrofenrücken hinauf, was sich leichter darstellt als es zunächst wirkt.
Am breiten und nicht übermäßig steilen Ostkamm des Glockturmes gilt dann bald zwar weitgehend freie Wegwahl. Letztlich ist das ein Blockgelände, wie es für die Zentralalpen und speziell das weglose Gehgelände des Tiroler Oberlandes ganz typisch ist. Ungünstiger ist es aber, sich eher rechts zu halten, wo eher (hellere) kleinere und mittelgroße Schuttblöcke vorherrschen, was das ganze trittarmer gestaltet (T4). Besser ist es, sich hier eher links zu halten, wo die dunkleren und größeren Blöcke gute Aufstiegsmöglichkeiten bieten (T4-). Hier befinden sich auch die Steinmandl, wenngleich es die eine Idealroute nicht gibt und jeder irgendwo anders geht. Eventuell muss man im steilsten Stück auch mal ganz kurz das Einser-Händchen auspacken.
Die Aussicht muss hier nicht nochmals gerühmt werden; besonders beeindruckend ist der Tiefblick über die senkrecht abbrechende Wand hinunter ins grüne Radurschltal bis ins 2400 Meter tiefer gelegene Pfunds im Oberinntal. Das einzige Manko mag sein, dass die meisten anderen Gipfel der Glockturmgruppe aufgrund der Höhe untergehen - das lässt sich aber mit einem Abstecher zur Rifflkarspitze heilen.
Der Abstieg auf dem Normalweg gestaltet sich zunächst m.E. unangenehm sandig, danach geht's über einige Schrofenpassagen, wo auch kurz mal recht abschüssige Felsplatten zu queren sind und die steilste Stelle auch seilversichert ist. Ein T3+ kann man zwar schon geben, aber viel leichter als den Ostkamm fand ich den Abstieg persönlich nicht unbedingt, das mag ein Stück weit auch Geschmackssache sein (m.E. daher auch eher T4-). Bei Schnee würden sich die Schwierigkeiten hier jedenfalls sicherlich deutlich erhöhen.
Vom Riffljoch geht's jedenfalls schnell noch zur lohnenden Rifflkarspitze (T3, eventl mal bis T3+, je nach Geschmack gratnah im groben Blockwerk oder etwas rechts im feineren Schutt). Hier ergeben sich dann endlich die Nahblicke in die Glockturmgruppe, die auf dem Glockturm noch gefehlt haben.
Der Abstieg durch das Riffltal (optionaler wegloser Abstecher zum Rifflsee) gestaltet sich zwar landschaftlich ebenfalls reizend. Allerdings quert der Steig über längere Strecken schrofiges Gelände und ist dabei unangenehm erdig und teilweise auch erodiert - m.E. daher länger T3 und stellenweise sogar bis T3+. Der hier gemachten Einschätzung vom

Anhang: Touren in der Glockturmgruppe
2017: Pfundser Hochjoch (2896m) aus dem Radurschltal [hikr.org]
2020: Aus der Pfundser Tschey auf Bergler Fernerkogel (3099m) und Fissladkopf (3107m) [hikr.org]
2021: Aus dem Radurschltal auf Nauderer Hennesiglspitze (3042m) und Südlichen Seekarkopf (3057m) [hikr.org]
2022: Aus dem Radurschltal fast auf den Südlichen Gamskopf (3110m) [hikr.org]
2023: Aus dem Kaunertal auf die Platzerspitze (3098m) [hikr.org]
2023: Aus dem Oberinntal auf die recht beliebte Zirmesspitze (2944m) [hikr.org]
Tourengänger:
sven86

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Kommentare (2)