Aus der Pfundser Tschey auf Bergler Fernerkogel (3099m) und Fissladkopf (3107m)


Publiziert von sven86 , 18. August 2020 um 23:55.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 9 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Pfunds im Oberinntal auf asphaltierter Straße via Greit ins Pfundser Tschey, dort kostenloser P. Zwischenpunkt fürs Navi: Greit

In der Glockturmgruppe geht es abseits des Namensgebers sehr beschaulich zu; den Hochtouristen zieht es in den Ötztaler Alpen doch eher zu bekannteren Gletschergipfeln. Das gilt auch für den Bergler Fernerkogel, wo Andy75 schon wertvolle Pionierarbeit geleistet hat. Ich hänge dazu noch den Fissladkopf dran, der von ganz ähnlichem Charakter ist - stundenlang geht es durch einsamstes und abgeschiedenes Bergland dahin, wobei das Gehgelände im Grunde genommen keine besonderen Schwierigkeiten aufwirft. Man sollte hier natürlich kein Problem mit anhaltender Blockturnerei haben.

(1) Aufstieg zum Bergler Fernerkogel via Westflanke (T3+)
Für den bereits überraschend einfachen Aufstieg zum Bergler Fernerkogel über die Westflanke sei auf Andy's Bericht verwiesen, wobei ich mit dem E-MTB (zuletzt auf der Bergwerkstrasse grobblockig) anreise und damit noch Reserven für einen zweiten Gipfel habe. Das Gelände oben raus ist grob mit der Westflanke des Riererkopfes im Samnaungebirge vergleichbar: Zunächst eine langgezogene flache Blockmulde und dann eine mässig steile Blockflanke, die nur kurzzeitig mal etwas aufsteilt.

(2) Abstieg vom Berger Fernerkogel via Südflanke (T3+, kurz T4-)
Für den Übergang zum Fissladkopf kann ich mich einem weiteren Bergsteiger anschließen, der von dort über den direkten Verbindungsgrat (II) zum Fernerkogel gekommen ist und nun noch die Gebhardspitze anhängen möchte, sodass sich unsere Wege bis zum Platzer Ferner überschneiden. Dabei halten wir uns am Gipfel zunächst noch etwas nach Osten, bevor es dann die recht gleichförmige Blockhalde nach Süden hinuntergeht, über ein flaches Mittelstück etwas nach links (Osten) haltend. Im oberen etwa steileren Bereich bis T4-; sonst aber etwas leichter. So erreichen wir den flachen Talboden auf etwa 2800 Metern, wo es dann bald wieder zum Ansatz des Platzer Ferners hinauf geht. Den ehemaligen Gletscherbruch gewinnen wir ohne Probleme rechts (westlich) des Baches.

(3) Aufstieg zum Fissladkopf via Südkamm (T3+, kurz T4-)
Am Gletscherrand beginnt nun mein Aufstieg zum Fissladkopf über die Scharte südlich des Gipfels und den Südkamm. Dabei muss der Platzer Ferner nicht betreten werden (heute wären dazu Grödel nötig gewesen), sondern man kommt auch ganz gut im Schutt am Gletscherrand und etwas links davon durch. Über moderates Blockgelände (bis T3+) geht es weiter zur Scharte südlich des Gipfels. Der Südkamm wirkt von hier zunächst ziemlich steil, was sich aber weitgehend in Wohlgefallen auflöst - etwas links der Kante geht es gut gestuft und sogar recht grasig hinauf (T3). 

Nach einem kleinen Absatz wird der schuttige bzw. blockige Schlusshang sichtbar, den ich etwas rechts ausholend gewinne (T3+), wo eine Art Vorgipfel erreicht wird. Die letzten Meter im festen Fels sind nochmals etwas steiler, hier kann man nochmal kurz einen knappen T4er geben.

(4) Abstieg zurück zum Bergwerk (T3)
Zurück zum Platzer Ferner und zum Boden auf etwa 2800 Meter. Entlang des Baches hinunter auf eine grasige Ebene auf gut 2500 Meter; die steileren Stufen dazwischen links des Baches (südlich) haltend. Auf der grasigen Ebene rechts haltend auf einer Höhe und zuletzt leicht steigend an einer Jagdhütte vorbei zum ehemaligen Bergwerk auf 2491m. Auf der breiten Trasse noch weiter hinab zum Raddepot.

Tourengänger: sven86


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Nyn hat gesagt: 11h brutto :D
Gesendet am 19. August 2020 um 12:37
Schöne, bestimmt ruhige Runde und ein schön ausgenutzer Tag, lieber Sven!
Und darauf kommt es uns doch an, nicht auf eine Soll-Zeit- oder?

Ich bergsteige inzwischen nur noch ohne Uhr. Das würde mir sonst ev. den Spaß ein wenig verderben, wenn ich feststellte, dass ich die Zeitmarke zum Zwischenziel nicht annährend geschafft habe. - oder auch nicht....

Welchen Maßstab willst du da auch anlegen? 300hm/h für Normalos oder 600-800+20km wie die Trailrunner?)

Da ich mir oft udn gerne mehrere Gipfel vornehme ....öhm...und genügend Zeit zum Fotografieren und Pausieren einplane (bei zuletzt 350 bis 400 Fotos sind das alleine dafür schon mal 1-2h!)
...ist es keine Seltenheit, dass ich erst abends um 7 oder 8 am AP zurück bin. Na, was solls^^

Die lange Tageshelligkeit nutze ich gerne voll aus! ich mag auch das Licht gegen Spätnachmittag und Abend

VG, Markus

sven86 hat gesagt: RE:11h brutto :D
Gesendet am 21. August 2020 um 10:01
Hallo Markus,
Danke für Deinen Kommentar. Ja, minutengenaue Marschtabellen wird es bei mir auch weiterhin nicht geben. Klar macht das Ganze alles etwas mehr Spaß wenn man halbwegs fit ist, aber der sportliche Aspekt ist für mich beim Bergsteigen - entgegen dem aktuellen Trailrunning-Zeitgeist - ziemlich untergeordnet.

Und dann muss man solche stabilen Tage sowieso ausnutzen und nur schauen, dass man abends nicht (zu sehr) ins Dunkle kommt.

VG Sven

barolo hat gesagt:
Gesendet am 19. August 2020 um 21:31
klasse tour, werde ich sicher
mal nachgehen !
lg

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2020 um 10:05
Danke für Deinen Kommentar barolo,
Dir würde die Tour sicher auch gefallen. Du greifst ja auch gerne mit dem E-MTB an, ohne das wäre es konditionell schon sehr anspruchsvoll.
VG Sven


Kommentar hinzufügen»