VIA ALTA IDRA 7: Rif. Alpe Barone - Rif. Cognora (und Abstieg nach Sonogno)
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Der Wetterbericht für heute sprach von 34 Grad in Locarno und einer Hitzewarnung unterhalb von 600m. Sonogno liegt glücklicherweise auf knapp über 900m, aber uns war irgendwie nicht so sehr nach Hitze und so war es keine schwere Entscheidung nach der gestrigen 6. Etappe auch noch Etappe 7 anzuhängen.
Wir waren eher bei den späten Startern und hatten den ganzen Tag lang Zeit. Noch im Schatten brachen wir auf und folgten dem blau markierten Weg durch die steile Südflanke bis zum Passo di Piatto. Im ersten Abschnitt ist das noch nicht sonderlich exponiert, wenngleich der Weg einmal durch einen Rutsch verloren zu gehen droht und beim Eintritt in den ersten Kessel ein wenig Blockgeröll aufweist. Bis zum Abzweig der Nicola Balestra Variante (T6, oberer Weg bzw. Route, sehr spektakulär) brauchten wir gemütliche 40 min. Man quert weiter zu einer ersten Rippe, wo es einen markanten flachen Fels gibt, der wie eine luftige Bank zum Füssebaumeln einlädt. T3+, 1 h 05 min
Der 2. Abschnitt ist dann wesentlich kürzer. Der Weg führt durch Wiesen leicht hinab und kurz steil in eine schmale Scharte wieder hinauf, links von ein paar markanten Felszähnen. T3, 35 min
Der 3. Abschnitt führt dann in eine Welt der Vertikalen. Senkrechte Wände fussen auf steilen Hängen, die man mit Hilfe des Wegleins elegant durchwandert. Exponiert ist es schon, schwierig eigentlich nicht. Aber hier wartet die kurze Schlüsselstelle, die durch eine Bügel und ein Seil gekennzeichnet ist. Beides braucht man bei Trockenheit eigentlich nicht, aber es ist sicherlich gut, dass man hier Rückgriff nehmen könnte. Der Abschnitt endet für mich an einer senkrechten Wand, die man schmal im Gras unterschreitet. T4-, 45 min
Im weiteren verliert man weiter an Höhe, bewegt sich aber zunehmend in dichterer Vegetation. Der Blick hinab ist nicht mehr ganz so beängstigend. Schließlich muss man wieder 65 Höhenmeter ansteigen, um den flachen Passo di Piatto zu erreichen. T3, 50 min
Hier hat man nicht nur einen schönen Blick nach Norden, sondern es gibt eine bequeme Bank mit wechselnder Rückenlehne, so dass man sich in beide Richtungen setzen kann. Hier käme auch die obere Variante Nicola Balestra wieder an. Eine Pause ist hier beinahe Pflicht, zumindest an einem so schönen Tag wie heute.
In der Folge quert man weiter ohne größere Höhendifferenzen die Felsfluchten jeweils knapp unterhalb. Der Weg ist ab jetzt rot markiert, breiter angelegt und ist nur noch punktuell exponiert. Es gibt kurze gesicherte Stellen, die eher den roten Markierungen geschuldet sind als der objektiven Notwendigkeit. Für den T3-Wanderer ist dies aber einer der spektakulärsten Wege des Tessin und wird von Menschen mit Höhenangst wahrscheinlich nicht uneingeschränkt zu genießen sein. Schließlich nach Querung einer Felsrinne verliert der Weg an Höhe und führt hinüber zur schon früh sichtbaren Cap. Cognora. T3, 1 h 15 min
Die Cognorahütte ist eine meiner Lieblingshütten. Zunächst hat sie eine wunderbare Lage, es gibt fast alle Annehmlichkeiten einer bewarteten Hütte (obwohl sie eine Selbstversorgerhütte ist) und trotzdem ist sie nicht überlaufen. Wir fanden hier ein kühles Getränk und nach stundenlanger Sonne auch Schatten und konnten unsere Kräfte für den Abstieg sammeln.
Für die Via alta Idra würde jetzt mit der 8. Etappe eine der Königsetappen warten. Meine Begehung ist schon etwas länger her, wäre aber durchaus eine Wiederholung wert.
Epilog:
Eigentlich war ja heute der Abstieg geplant und so konnten wir selbigem auch nicht entgehen. Der Weg ist ein Wunderwerk, da er ohne richtig steil zu werden sich wundersam in die Tiefe schlängelt. Es hat wohl den einen oder anderen Busch oder Baum weggenommen seit meiner letzten Begehung, denn so viele Tiefblicke hatte ich gar nicht in Erinnerung. Manchmal muss man schon durchschnaufen, wenn man so in die Tiefe stiert, wenngleich der Weg selbst keinerlei Schwierigkeiten aufweist. Nach 2/3 überquert man einen Bach, wo man sich abkühlen kann. Dann nach einer kurzen Querung nochmals steiler den Wald hinab bis zu einem Privathaus. Dort links vorbei zurück zum Bach absteigen und diesen nochmals überqueren. Wenige Meter weiter erreicht man die Talstraße, die hier nur mit Bewilligung befahren werden darf. Es gibt sogar einen offiziellen Parkplatz für die Cognora-Hütte. Jetzt sind es noch 50 Minuten Straße meist über Asphalt bis Sonogno, was uns dann doch ein wenig weh tat in der nachmittäglichen Hitze. T2, 2 h 30 min
Zu den angegeben Werten kommen jetzt nochmals 1010 m Abstieg und 3 m Aufstieg hinzu, sowie 6,34 km. Macht als Gesamtetappe: 14,05 km, 442 m rauf, 1.675m runter und 7 h 00 min Wegstrecke. Ein auch konditionell schöner Schlusspunkt.
Wir hatten im Ristorante Alpino ein Doppelzimmer mit Bad reserviert. Das ist wie das Essen hier gediegen, okay und preislich für Tessiner Verhältnisse eher preiswert. Zudem auch das Ticino Ticket enthalten ist und uns die Transportkosten bis Bellinzona ersparte, wo unser Zugticket nach Hause wieder einsetze.
Insgesamt ist die Via alta Idra bis Etappe 7 eine wunderschöne Tour, die man super in eine Woche eingepasst bekommt. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, die T5-Stellen sind eher kurz (außer dem Canale Becco, den man aber auch umgehen kann). Die wahren Schwierigkeiten liegen in den Etappen 8-10, dem ehemaligen Kernstück der Via alta Verzasca.
Wer sich den Gesamtplan nochmals anschauen möchte, kann dies hier tun!
Wir waren eher bei den späten Startern und hatten den ganzen Tag lang Zeit. Noch im Schatten brachen wir auf und folgten dem blau markierten Weg durch die steile Südflanke bis zum Passo di Piatto. Im ersten Abschnitt ist das noch nicht sonderlich exponiert, wenngleich der Weg einmal durch einen Rutsch verloren zu gehen droht und beim Eintritt in den ersten Kessel ein wenig Blockgeröll aufweist. Bis zum Abzweig der Nicola Balestra Variante (T6, oberer Weg bzw. Route, sehr spektakulär) brauchten wir gemütliche 40 min. Man quert weiter zu einer ersten Rippe, wo es einen markanten flachen Fels gibt, der wie eine luftige Bank zum Füssebaumeln einlädt. T3+, 1 h 05 min
Der 2. Abschnitt ist dann wesentlich kürzer. Der Weg führt durch Wiesen leicht hinab und kurz steil in eine schmale Scharte wieder hinauf, links von ein paar markanten Felszähnen. T3, 35 min
Der 3. Abschnitt führt dann in eine Welt der Vertikalen. Senkrechte Wände fussen auf steilen Hängen, die man mit Hilfe des Wegleins elegant durchwandert. Exponiert ist es schon, schwierig eigentlich nicht. Aber hier wartet die kurze Schlüsselstelle, die durch eine Bügel und ein Seil gekennzeichnet ist. Beides braucht man bei Trockenheit eigentlich nicht, aber es ist sicherlich gut, dass man hier Rückgriff nehmen könnte. Der Abschnitt endet für mich an einer senkrechten Wand, die man schmal im Gras unterschreitet. T4-, 45 min
Im weiteren verliert man weiter an Höhe, bewegt sich aber zunehmend in dichterer Vegetation. Der Blick hinab ist nicht mehr ganz so beängstigend. Schließlich muss man wieder 65 Höhenmeter ansteigen, um den flachen Passo di Piatto zu erreichen. T3, 50 min
Hier hat man nicht nur einen schönen Blick nach Norden, sondern es gibt eine bequeme Bank mit wechselnder Rückenlehne, so dass man sich in beide Richtungen setzen kann. Hier käme auch die obere Variante Nicola Balestra wieder an. Eine Pause ist hier beinahe Pflicht, zumindest an einem so schönen Tag wie heute.
In der Folge quert man weiter ohne größere Höhendifferenzen die Felsfluchten jeweils knapp unterhalb. Der Weg ist ab jetzt rot markiert, breiter angelegt und ist nur noch punktuell exponiert. Es gibt kurze gesicherte Stellen, die eher den roten Markierungen geschuldet sind als der objektiven Notwendigkeit. Für den T3-Wanderer ist dies aber einer der spektakulärsten Wege des Tessin und wird von Menschen mit Höhenangst wahrscheinlich nicht uneingeschränkt zu genießen sein. Schließlich nach Querung einer Felsrinne verliert der Weg an Höhe und führt hinüber zur schon früh sichtbaren Cap. Cognora. T3, 1 h 15 min
Die Cognorahütte ist eine meiner Lieblingshütten. Zunächst hat sie eine wunderbare Lage, es gibt fast alle Annehmlichkeiten einer bewarteten Hütte (obwohl sie eine Selbstversorgerhütte ist) und trotzdem ist sie nicht überlaufen. Wir fanden hier ein kühles Getränk und nach stundenlanger Sonne auch Schatten und konnten unsere Kräfte für den Abstieg sammeln.
Für die Via alta Idra würde jetzt mit der 8. Etappe eine der Königsetappen warten. Meine Begehung ist schon etwas länger her, wäre aber durchaus eine Wiederholung wert.
Epilog:
Eigentlich war ja heute der Abstieg geplant und so konnten wir selbigem auch nicht entgehen. Der Weg ist ein Wunderwerk, da er ohne richtig steil zu werden sich wundersam in die Tiefe schlängelt. Es hat wohl den einen oder anderen Busch oder Baum weggenommen seit meiner letzten Begehung, denn so viele Tiefblicke hatte ich gar nicht in Erinnerung. Manchmal muss man schon durchschnaufen, wenn man so in die Tiefe stiert, wenngleich der Weg selbst keinerlei Schwierigkeiten aufweist. Nach 2/3 überquert man einen Bach, wo man sich abkühlen kann. Dann nach einer kurzen Querung nochmals steiler den Wald hinab bis zu einem Privathaus. Dort links vorbei zurück zum Bach absteigen und diesen nochmals überqueren. Wenige Meter weiter erreicht man die Talstraße, die hier nur mit Bewilligung befahren werden darf. Es gibt sogar einen offiziellen Parkplatz für die Cognora-Hütte. Jetzt sind es noch 50 Minuten Straße meist über Asphalt bis Sonogno, was uns dann doch ein wenig weh tat in der nachmittäglichen Hitze. T2, 2 h 30 min
Zu den angegeben Werten kommen jetzt nochmals 1010 m Abstieg und 3 m Aufstieg hinzu, sowie 6,34 km. Macht als Gesamtetappe: 14,05 km, 442 m rauf, 1.675m runter und 7 h 00 min Wegstrecke. Ein auch konditionell schöner Schlusspunkt.
Wir hatten im Ristorante Alpino ein Doppelzimmer mit Bad reserviert. Das ist wie das Essen hier gediegen, okay und preislich für Tessiner Verhältnisse eher preiswert. Zudem auch das Ticino Ticket enthalten ist und uns die Transportkosten bis Bellinzona ersparte, wo unser Zugticket nach Hause wieder einsetze.
Insgesamt ist die Via alta Idra bis Etappe 7 eine wunderschöne Tour, die man super in eine Woche eingepasst bekommt. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, die T5-Stellen sind eher kurz (außer dem Canale Becco, den man aber auch umgehen kann). Die wahren Schwierigkeiten liegen in den Etappen 8-10, dem ehemaligen Kernstück der Via alta Verzasca.
Wer sich den Gesamtplan nochmals anschauen möchte, kann dies hier tun!
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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