VIA ALTA IDRA 6: Rif. Alpe Sponda - Rif. Alpe Barone


Publiziert von basodino , 20. August 2024 um 15:20.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 9 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Madöm Gross   Gruppo Pizzo Barone   CH-TI   Gruppo Pizzo Campo Tencia 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 655 m
Abstieg: 500 m
Strecke:5,19 km
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Alpe Sponda 1997m, bewartet, Halbpension, Dusche, Rif. Alpe Barone 2172 m, Selbstversorgerhütte, Küche, Lebensmittel, Getränke, Dusche

Die gestrige Tour hatten wir gut überstanden und nach einem guten Frühstück erwartete uns ein strahlend schöner Morgen. Von unseren Mitwanderern haben wir uns verabschiedet, ging es doch einmal mehr in lauter unterschiedliche Richtungen.

Wir nahmen den bequemen Weg über die Alpe Legnei zum Talende, wo wir den Ticinetto überquerten. Der Weg als solches ist kaum der Erwähnung wert, würde er nicht durch eine wundervolle, malerisch schöne Landschaft führen und hätte ich nicht einmal einen Schuh beinahe komplett im Matsch versenkt (meinen Dank an die Kühe, die hier den Weg kurzzeitig fast ruiniert haben). Der Weg ist nicht so eben wie die Querung gestern, aber die Furchen und Wellen sind an den entscheidenden Stellen durch alte Treppenanlagen leicht gangbar gemacht. T2, 1 h 10 min

Direkt nach der Bachüberquerung kommen die ersten steileren Schritte hinauf auf eine Kante, dahinter meist über offene Wiesen mit nur wenigen Felsen und Geröll angenehm weiter. An einem Felsen, wo das Geröll langsam die Überhand gewinnt, meinte ich eine alte rot markierte Route nach links zu erkennen und eine neue blaue nach rechts hinauf. In der Folge kommt man durch jede Menge Blockwerk und dahinter glücklicherweise zurzeit noch zu einem Schneefeld. Dieses bequem bis an den oberen Rand und dann wieder ins Geröll hinein. Leider führt die Route nun durch locker-sandigen Grund mit gröberem Geröll, was eine sehr ungute Mischung ergibt. Die Route wird hier beinahe unisono mit T4 bewertet, was sie im Grund auch ist, aber hier gibt es zumindest im Moment eine Passage, die schwerer bzw. gefährlicher als das ist. Leicht kann man den Anderen mit Geröll und Steinen treffen und für einige Schritte hält hier fast nichts. Das hatte ich von meinem Besuch von 2008 anders in Erinnerung. Vielleicht führte die damals rote Route weiter links durch.
Letztlich erreicht man eine Rampe, die zum Pass hochführt. Zwar liegt hier noch einiges grobes Blockwerk rum, aber ingesamt ist alles hier wesentlich fester. Auch gibt es Wegstücke. Also letzten Endes wieder leichter bis zum Übergang, der südlich und höher liegt als der tiefste Punkt im Grat. T5- (Stelle), sonst T4 und leichter, 2 h 00 min

Nach einer kleinen, aussichtsreichen Pause am Pass beschlossen wir, das Mittagessen am See einzunehmen. Also schnell hinab über einen steilen, aber festen Weg, der nur im Bereich einer Rinne kurz einmal etwas rutschig ist. Unten erreicht man Blockwerk und bald danach das Seeufer. T3+, 25 min

Für Tourinette reichte es wieder zum Schwimmen, was in meiner Meinung schon ein wenig verrückt ist. Das Wasser war scheiß-kalt. Aber jedem das Seine. Und ihr scheint es gut getan zu haben.
Wir unterhielten uns noch mit einem Schweizer Paar, welches sich ohne jedes Zögern ins Wasser gestürzt hatte. Aber die waren dann doch aus einem anderen Holz, als dass sie an diesem Tag von der Capanna Campo Tencia kamen (also 2 Etappen auf einmal bis zum Mittag schon hinter sich hatten) und morgen weitergehen wollten bis zur Cap. Efra (also wieder 2 Etappen auf einmal und das dieses Mal > 10 Stunden Wegstrecke). So kann sich auf der Via alta Idra jeder seinen Rhythmus nehmen und jeder sein Programm zusammenstellen. Uns wäre es zu flott und zu wenig genußreich (so würde ich argumentieren, wir würden es aber auch schlichterdings gar nicht schaffen).

Schließlich nahmen wir die letzten Meter zur Hütte unter die Füsse. Der inzwischen wieder rot markierte Weg ist einfach und angenehm angelegt. Man hätte aber auch noch zum Pizzo Barone aufsteigen können (rot markiert, + 420 Höhenmeter rauf und runter, + 2 Stunden). T2, 25 min

An der Hütte war dann doch etwas mehr los. Wir einigten uns aber problemlos in der Reihenfolge beim Kochen (auch über Sprachgrenzen hinaus) und kamen uns eigentlich nirgends in die Quere. Für Irritationen sorgte der Älpler, der den Schlüssel zur Dusche mitgenommen hatte und so kamen die Kandidaten für die Dusche erst ab 19 Uhr zu ihrem Vergnügen.

Letztlich waren wir 11 Personen im großen Schlafraum (ein Rekord für die Woche), aber auch hier konnten wir gut schlafen. Zwar mussten mehr Leute nachts mal raus, aber das Geschnarche hielt sich echt im Rahmen. Auch ich musste nachts mal vor die Tür und nutze dies zur Beobachtung von 3 Sternschnuppen in 5 Minuten. Es war schon nahe dem Perseidenmaximum und da lohnt sich der Blick in den nächtlichen Himmel in den Bergen besonders.

Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich nur den Abstieg nach Sonogno geplant, hatten dann aber doch spontan Lust auf mehr.

Den gesamten Tourplan gibt es hier!

Tourengänger: basodino, tourinette


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