Auenfelder Horn & Karhorn
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Ein ziemlich selten und ein sehr häufig begangener Gipfel...
Das Auenfelder Horn ist ein kleiner, aber markanter Gipfel über dem Hochtannbergpass. Der unmarkierte Normalweg erfordert etwas Kletterei, füllt aber für sich allein genommen keinen Bergtag aus. Dafür kann man hinterher locker noch das Karhorn dranhängen. Die Klettersteige machen es zu einem ziemlichen Modeberg. So entsteht eine kontrastreiche und kurzweilige Tour.
Für die Anreise benutze ich den Linienbus von Dornbirn nach Warth. Der fährt die recht langwierige Strecke durch, ohne dass man umsteigen muss und dieses bequeme Angebot wird auch ganz gut genutzt. Wie viele andere auch bin ich faul und benutze ich den Sessellift zur Steffisalpe (1881 m). Man könnte natürlich auch mit moderatem Mehraufwand am Hochtannbergpass starten.
Die ersten 150 Höhenmeter zur den obersten Skiliftstationen unter dem Karhorn sind langweilig und außerdem tun mir noch die Beine weh von dem ruppigen Abstieg im Alpstein zwei Tage zuvor. Das gemütliche Eingehen tut aber gut und beim Wegweiser auf ca. 1940 m fühle ich mich schon viel besser.
Hier verlasse ich den Wanderweg und steige den Grashang unter dem Warther Hörnli (der spitze Felszahn mit dem Gipfelkreuz) hoch, um Einblick in Richtung Auenfelder Horn zu gewinnen. Denn der Normalweg überwindet den Sperrriegel zwischen Warther Hörnli und Auenfelder Horn und ich bin mir noch nicht sicher, wo genau. Das wird aber sehr schnell sehr deutlich, denn auf dem Grasrücken angelangt ist die richtige Stelle offensichtlich. Um dorthin zu gelangen, quere ich vielleicht zweihundert Meter über Gras und Geröll nach Westen, bis ich auf einen schwachen Pfad treffe, der den Riegel ohne sonderliche Schwierigkeiten (T3) erklimmt. Die Querung kann man sich sparen, wenn man von dem Wegweiser aus ein kurzes Stück auf dem Wanderweg in Richtung Westen bleibt und dann den Pfadspuren folgt. Diese sind im Aufstieg allerdings schlecht zu sehen.
Nun befinde ich mich in einem bemerkenswert flachen Kar, der Auenfelder Wanne. Der Weiterweg ist klar. Ich gehe in der Wanne nach Westen, bis ein Grashang beginnt, der zunehmend steiler in den Sattel zwischen Auenfelder Horn und Karhorn führt. Hier gibt es so gut wie keine Begehungsspuren.
Das Gelände bleibt bis in den Sattel hoch eher gutmütig; sollte es doch einmal unangenehm abschüssig werden, weicht man eben etwas aus. Aber Achtung - zwischen dem Sattel und dem Auenfelder Horn befindet sich eine Geländerippe. Wer wie ich links (südlich) von ihr an den Grat gelangt, muss sich an geeigneter Stelle darüberwursteln (T4+ für fünf Meter).
Das Auenfelder Horn erhebt sich etwa 80 Meter über dem Auenfelder-Horn-Sattel. Das ist nicht viel, aber die grasig-felsige Stelflanke sieht eher uneinladend aus. Wie auch im AV-Führer erwähnt, benutze ich eine unübersehbare Steilrinne für den Aufstieg. Gleich am Einstieg setze ich den Helm auf, weil eine Menge lose Steine herumliegen.
In der Rinne gibt es zwei, drei Kletterstellen, die ich eher bei II als bei I sehe, auch, weil das viele lose Zeug flüssiges Klettern effektiv behindert. Den oberen Teil der Rinne könnte man rechts (östlich) über steiles Gras umgehen, was ich im Abstieg so machen werde. Darüber gelange ich über mittelmäßig steiles Gras mit abnehmenden Schwierigkeiten zum Gipfel (2292 m) des Auenfelder Horns. Es gibt einen Steinmann, aber leider kein Gipfelbuch. Die Aussicht nach Norden (Widderstein) und Westen (Braunarlspitze) gefällt mir sehr gut! Beim Abstieg durch die Rinne muss man aufpassen, dass man nicht auf dem Geröll ausrutscht und über eine der Steilstufen abfliegt. Jedenfalls empfinde ich das Auenfelder Horn als merklich anspruchsvoller im Vergleich zum vorgestern bestiegenen Öhrli und vergebe ein T5-.
Aus dem Auenfelder-Horn-Sattel heraus ist das Karhorn für mich nicht direkt besteigbar. Deshalb steige ich auf der bekannten Route durch das Kar und weiter über die Steilstufe bis zu dem Wegweiser auf 1940 m ab. Es wäre im Nachhinein betrachtet auch möglich, südlich unter der Warther Hörnli hindurchzuqueren, aber das spart keine Höhenmeter und dürfte mühsamer sein.
Der kurze Aufstieg über den Wanderweg zum Warther Sattel (2193 m) ist schnell geschaftt. Hier beginnt der östliche Klettersteig auf das Karhorn. Ich habe Glück, dass gerade nicht viel los ist, lege die Ausrüstung an und steige ein. Eigentlich bewegt man sich meistens in T4- bis T5-Gelände, das aber (fast) durchgehend mit einem Stahlseil gesichert ist. Sonstiges Eisenzeugs gibt es so gut wie gar nicht und man bracht es auch nicht. Der Steig macht mir viel Spaß und ist ganz schön lang, weil immer wieder Türmchen im Weg stehen, die alle überstiegen werden. Nach anderthalb Stunden komme ich am Gipfelkreuz auf dem Karhorn (2415 m) an. Auch hier ist nicht viel los, vielleicht weil die meisten Besteiger bereits wieder abgestiegen sind. Die Aussicht ist natürlich umfassender als vom Auenfelder Horn, jedoch nicht unbedingt "besser", was natürlich auch am Licht und am persönlichen Empfinden liegt.
Der Abstieg vom Karhorn nach Süden ("Normalweg") ist durchaus steil und kraxelig, wenn auch sehr gut ausgerüstet. Ich sichere mich nicht, benutzte die Seile aber gerne, um zügig und knieschonend die Höhenmeter zu vernichten. Am Ende des felsigen Teils (ca. 2200 m) befindet sich eine Wegkreuzung. Ein guter Pfad leitet meist querend und zuletzt über einen kurzen, aber steilen Gegenanstieg zurück zum Einstieg des Klettersteigs im Warther Sattel. Der restliche Abstieg zum Sessellift ist dann unspektakulär und schnell geschafft.
In Warth hat der Bus nach Dornbirn etwas Verspätung. Das ist an sich natürlich kein Problem, allerdings der Auftakt zu einer etwas unangenehmen Fahrt - heiß, voll und eine ziemliche Raserei, die aber immerhin zum Erfolg führt - die beiden Anschlusszüge in Dornbirn werden knapp erreicht...
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Steffisalpe - Auenfelder Wanne - Auenfelder Horn: T1 (Wanderweg), dann T3+ (bis in den Sattel), dann T5- / II- (Gipfelanstieg); 1 h 25 min
Auenfelder Horn - Auenfelder Wanne - Wegweiser (1940 m) - Warther Sattel: bis T5- (Wanderweg T2); 1 h 15 min
Karhornklettersteig (Ostgrat): meist um B; 1 h 30 min
Karhorn - Abstieg nach Süden - Warther Sattel - Srteffisalpe: T4- am Südrücken, dann meist T2; 1 h 30 min
Fazit - Abwechslung tut einfach gut
Das Auenfelder Horn ist ein kleiner, aber markanter Gipfel über dem Hochtannbergpass. Der unmarkierte Normalweg erfordert etwas Kletterei, füllt aber für sich allein genommen keinen Bergtag aus. Dafür kann man hinterher locker noch das Karhorn dranhängen. Die Klettersteige machen es zu einem ziemlichen Modeberg. So entsteht eine kontrastreiche und kurzweilige Tour.
Für die Anreise benutze ich den Linienbus von Dornbirn nach Warth. Der fährt die recht langwierige Strecke durch, ohne dass man umsteigen muss und dieses bequeme Angebot wird auch ganz gut genutzt. Wie viele andere auch bin ich faul und benutze ich den Sessellift zur Steffisalpe (1881 m). Man könnte natürlich auch mit moderatem Mehraufwand am Hochtannbergpass starten.
Die ersten 150 Höhenmeter zur den obersten Skiliftstationen unter dem Karhorn sind langweilig und außerdem tun mir noch die Beine weh von dem ruppigen Abstieg im Alpstein zwei Tage zuvor. Das gemütliche Eingehen tut aber gut und beim Wegweiser auf ca. 1940 m fühle ich mich schon viel besser.
Hier verlasse ich den Wanderweg und steige den Grashang unter dem Warther Hörnli (der spitze Felszahn mit dem Gipfelkreuz) hoch, um Einblick in Richtung Auenfelder Horn zu gewinnen. Denn der Normalweg überwindet den Sperrriegel zwischen Warther Hörnli und Auenfelder Horn und ich bin mir noch nicht sicher, wo genau. Das wird aber sehr schnell sehr deutlich, denn auf dem Grasrücken angelangt ist die richtige Stelle offensichtlich. Um dorthin zu gelangen, quere ich vielleicht zweihundert Meter über Gras und Geröll nach Westen, bis ich auf einen schwachen Pfad treffe, der den Riegel ohne sonderliche Schwierigkeiten (T3) erklimmt. Die Querung kann man sich sparen, wenn man von dem Wegweiser aus ein kurzes Stück auf dem Wanderweg in Richtung Westen bleibt und dann den Pfadspuren folgt. Diese sind im Aufstieg allerdings schlecht zu sehen.
Nun befinde ich mich in einem bemerkenswert flachen Kar, der Auenfelder Wanne. Der Weiterweg ist klar. Ich gehe in der Wanne nach Westen, bis ein Grashang beginnt, der zunehmend steiler in den Sattel zwischen Auenfelder Horn und Karhorn führt. Hier gibt es so gut wie keine Begehungsspuren.
Das Gelände bleibt bis in den Sattel hoch eher gutmütig; sollte es doch einmal unangenehm abschüssig werden, weicht man eben etwas aus. Aber Achtung - zwischen dem Sattel und dem Auenfelder Horn befindet sich eine Geländerippe. Wer wie ich links (südlich) von ihr an den Grat gelangt, muss sich an geeigneter Stelle darüberwursteln (T4+ für fünf Meter).
Das Auenfelder Horn erhebt sich etwa 80 Meter über dem Auenfelder-Horn-Sattel. Das ist nicht viel, aber die grasig-felsige Stelflanke sieht eher uneinladend aus. Wie auch im AV-Führer erwähnt, benutze ich eine unübersehbare Steilrinne für den Aufstieg. Gleich am Einstieg setze ich den Helm auf, weil eine Menge lose Steine herumliegen.
In der Rinne gibt es zwei, drei Kletterstellen, die ich eher bei II als bei I sehe, auch, weil das viele lose Zeug flüssiges Klettern effektiv behindert. Den oberen Teil der Rinne könnte man rechts (östlich) über steiles Gras umgehen, was ich im Abstieg so machen werde. Darüber gelange ich über mittelmäßig steiles Gras mit abnehmenden Schwierigkeiten zum Gipfel (2292 m) des Auenfelder Horns. Es gibt einen Steinmann, aber leider kein Gipfelbuch. Die Aussicht nach Norden (Widderstein) und Westen (Braunarlspitze) gefällt mir sehr gut! Beim Abstieg durch die Rinne muss man aufpassen, dass man nicht auf dem Geröll ausrutscht und über eine der Steilstufen abfliegt. Jedenfalls empfinde ich das Auenfelder Horn als merklich anspruchsvoller im Vergleich zum vorgestern bestiegenen Öhrli und vergebe ein T5-.
Aus dem Auenfelder-Horn-Sattel heraus ist das Karhorn für mich nicht direkt besteigbar. Deshalb steige ich auf der bekannten Route durch das Kar und weiter über die Steilstufe bis zu dem Wegweiser auf 1940 m ab. Es wäre im Nachhinein betrachtet auch möglich, südlich unter der Warther Hörnli hindurchzuqueren, aber das spart keine Höhenmeter und dürfte mühsamer sein.
Der kurze Aufstieg über den Wanderweg zum Warther Sattel (2193 m) ist schnell geschaftt. Hier beginnt der östliche Klettersteig auf das Karhorn. Ich habe Glück, dass gerade nicht viel los ist, lege die Ausrüstung an und steige ein. Eigentlich bewegt man sich meistens in T4- bis T5-Gelände, das aber (fast) durchgehend mit einem Stahlseil gesichert ist. Sonstiges Eisenzeugs gibt es so gut wie gar nicht und man bracht es auch nicht. Der Steig macht mir viel Spaß und ist ganz schön lang, weil immer wieder Türmchen im Weg stehen, die alle überstiegen werden. Nach anderthalb Stunden komme ich am Gipfelkreuz auf dem Karhorn (2415 m) an. Auch hier ist nicht viel los, vielleicht weil die meisten Besteiger bereits wieder abgestiegen sind. Die Aussicht ist natürlich umfassender als vom Auenfelder Horn, jedoch nicht unbedingt "besser", was natürlich auch am Licht und am persönlichen Empfinden liegt.
Der Abstieg vom Karhorn nach Süden ("Normalweg") ist durchaus steil und kraxelig, wenn auch sehr gut ausgerüstet. Ich sichere mich nicht, benutzte die Seile aber gerne, um zügig und knieschonend die Höhenmeter zu vernichten. Am Ende des felsigen Teils (ca. 2200 m) befindet sich eine Wegkreuzung. Ein guter Pfad leitet meist querend und zuletzt über einen kurzen, aber steilen Gegenanstieg zurück zum Einstieg des Klettersteigs im Warther Sattel. Der restliche Abstieg zum Sessellift ist dann unspektakulär und schnell geschafft.
In Warth hat der Bus nach Dornbirn etwas Verspätung. Das ist an sich natürlich kein Problem, allerdings der Auftakt zu einer etwas unangenehmen Fahrt - heiß, voll und eine ziemliche Raserei, die aber immerhin zum Erfolg führt - die beiden Anschlusszüge in Dornbirn werden knapp erreicht...
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Steffisalpe - Auenfelder Wanne - Auenfelder Horn: T1 (Wanderweg), dann T3+ (bis in den Sattel), dann T5- / II- (Gipfelanstieg); 1 h 25 min
Auenfelder Horn - Auenfelder Wanne - Wegweiser (1940 m) - Warther Sattel: bis T5- (Wanderweg T2); 1 h 15 min
Karhornklettersteig (Ostgrat): meist um B; 1 h 30 min
Karhorn - Abstieg nach Süden - Warther Sattel - Srteffisalpe: T4- am Südrücken, dann meist T2; 1 h 30 min
Fazit - Abwechslung tut einfach gut
Tourengänger:
Bergmax

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