Pigne d'Arolla, Überschreitung West nach Ost
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Da es in letzter Zeit nicht mehr so viele Berichte (vor allem im Sommer) von der Pigne d'Arolla gibt, habe ich mit entschieden, wieder mal etwas zu texten.
Wir waren auch überrascht, als der Hüttenwart am Abend sagte, dass wir die einzigen seien, die zur Vignette-Hütte gehen würden. "Normalerweise" bin ich mich gewohnt, bei so bekannten Bergen und in der Ferienzeit in einer Karawane zu gehen ;-)
Die Anreise aus der Ostschweiz zum Grand Dixence muss ich nicht erklären. Sie ist laaaaaang. Und um es vorweg zu nehmen, die Rückreise ab Arolla wieder bis zum Bodensee noch viel schlimmer. Aber was tut man nicht alles für einen schönen Gipfel bei besten Bedingungen.
Wir starteten früh, Frühstück um 03:00 Uhr und Abmarsch 03:45 Uhr.
Es folgt ein kurzer Abstieg auf den Gletscher. Da wurden wir schon überholt ;-) Wir waren doch nicht die einzigen. Zwei fittere Damen hatten den Mont Blanc de Cheilon auf dem Programm. Also ein grosses Stück den gleichen Aufstieg wie wir.
So überquerten wir den Gletscher in der Ebene noch bei stockfinsterer Nacht. Der Vollmond war eben untergegangen, was uns nur noch Dunkelheit übrig liess!
Auf etwa 3000 m hielten wir uns zu wenig links und gerieten in eine Spaltenzone. Es war nicht so schlimm aber doch recht steil. Dafür "sparten" wir ein paar Meter Weg.
Später auf ca. 3300 m hatten wir jedoch die Geduld, mehr links zu bleiben als die Damen voraus. Wir sahen, dass sie durch eine Spaltenzone liefen und konnten dies verhindern.
Allerdings ist es wohl nicht mal so wichtig, das hier zu schreiben. Nächstes Mal oder nächstes Jahr wird es schon wieder anders aussehen. Und ich gehe davon aus, dass es nicht einfacher wird. Das abschmelzende Eis wird diese Route steiler und eisiger machen.
Wir haben auch bald gesehen, dass NOCH eine Zweierseilschaft unterwegs war. Diese erreichte uns auf dem Col de Tsijiore Nouve. Die hatten das gleiche Ziel wie wir.
Die Mulde durchquerten wir recht hoch, es hätten auch ein paar Meter weniger hoch sein dürfen. Der Aufschwung war wieder steil aber schön mit festem Schnee bedeckt. Hier könnte ich mir gut vorstellen, dass es bei Blankeis schwierig werden könnte. Oder auch im Abstieg.
So erreichten wir die Hochebene vom Col du Brenay, mit der düsteren Vergangenheit vom April 2018, als hier 10 Tourengänger bei garstigen Wetterbedingungen umherirrten. Man kann sich nur ganz schlecht vorstellen, wie es hier oben bei Nebel aussehen muss. Überall geht es etwas runter und etwas hoch. Und sogar bei besten Bedingungen ist ohne Ortskenntnisse nicht auf den ersten Blick klar, wo es weiter geht!
Wir erreichten die Pigne d'Arolla um 08:00 Uhr, was 4 h 15 m Aufstiegszeit bedeutet. Auf der SAC Homepage steht 3 - 4 h. Das bedeutet, wir müssen wieder mal etwas an unserer Kondition feilen ;-)
Der Abstieg ging dann recht zügig vonstatten. Die andere Zweierseilschaft war vor uns und im mittlerweile etwas weicheren Schnee konnten wir die Spuren sehen. Allerdings sind von dieser Seite her wohl mehr Menschen unterwegs, es hat mehrere Spuren. Viel mehr als von der Cab. des Dix aus!
Es kamen uns sogar noch 5 Bergsteiger entgegen, welche wegen der schlechten Wettervorhersage für Sonntag alles heute Samstag machen wollten und in Arolla gestartet sind. Meine Helden! Auch wenn sie doch noch etwa 400 hm vor sich hatten. Und der Schnee nicht härter wurde...
Nach einer kurzen Gedenkminute stiegen wir auf dem Felsrücken ab und überquerten den Gletscher zum Col des Vignettes.
Die Hütte liessen wir rechts liegen und stiegen recht zügig weiter ab.
Auch hier nicht wie in der Karte recht östlich haltend sondern ziemlich genau in der Gletschermitte.
Wir erreichten das Gletscherende und waren froh, "nur" noch kurz nach Arolla abzusteigen. Das zieht sich aber in die Länge. Wir wollten das 12:05 Uhr Postauto erreichen und gaben etwas Gas. Leider war die Brücke bei P. 2134 m nicht passierbar. So stiegen wir auf der Strasse weiter ab und machten nochmals ein paar Höhenmeter extra. So erreichten wir die Posthaltestelle "Magines" noch rechtzeitig. Und eben, die lange Rückfahrt konnte beginnen ;-)
Fazit: Es war eine ganz coole Tour, aber auch streng. Aber ich würde sie nicht sofort wieder machen ;-)
Anmerkung für Nachahmer: Für das Nachlaufen von Touren reicht das grammatikalische und inhaltliche Verständnis dieses Berichts nicht unbedingt aus. Nebst Respekt gegenüber der Natur ist auch Grundwissen (z.B. über die Schwierigkeitsstufen der T-Skalen oder Lawinengefahrenstufen) und eine seriöse Tourenplanung notwendig: Bin ich der Tour gewachsen? Ist meine Ausrüstung genügend? Lässt das Wetter und die Jahreszeit diese Tour zu?
Falls jemand mit meiner Tourenbeschreibung inhaltlich nicht zufrieden ist (besonders bezüglich Schwierigkeit), soll er sich bitte bei mir per Nachricht oder Kommentar melden! Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten...
Wir waren auch überrascht, als der Hüttenwart am Abend sagte, dass wir die einzigen seien, die zur Vignette-Hütte gehen würden. "Normalerweise" bin ich mich gewohnt, bei so bekannten Bergen und in der Ferienzeit in einer Karawane zu gehen ;-)
Die Anreise aus der Ostschweiz zum Grand Dixence muss ich nicht erklären. Sie ist laaaaaang. Und um es vorweg zu nehmen, die Rückreise ab Arolla wieder bis zum Bodensee noch viel schlimmer. Aber was tut man nicht alles für einen schönen Gipfel bei besten Bedingungen.
Wir starteten früh, Frühstück um 03:00 Uhr und Abmarsch 03:45 Uhr.
Es folgt ein kurzer Abstieg auf den Gletscher. Da wurden wir schon überholt ;-) Wir waren doch nicht die einzigen. Zwei fittere Damen hatten den Mont Blanc de Cheilon auf dem Programm. Also ein grosses Stück den gleichen Aufstieg wie wir.
So überquerten wir den Gletscher in der Ebene noch bei stockfinsterer Nacht. Der Vollmond war eben untergegangen, was uns nur noch Dunkelheit übrig liess!
Auf etwa 3000 m hielten wir uns zu wenig links und gerieten in eine Spaltenzone. Es war nicht so schlimm aber doch recht steil. Dafür "sparten" wir ein paar Meter Weg.
Später auf ca. 3300 m hatten wir jedoch die Geduld, mehr links zu bleiben als die Damen voraus. Wir sahen, dass sie durch eine Spaltenzone liefen und konnten dies verhindern.
Allerdings ist es wohl nicht mal so wichtig, das hier zu schreiben. Nächstes Mal oder nächstes Jahr wird es schon wieder anders aussehen. Und ich gehe davon aus, dass es nicht einfacher wird. Das abschmelzende Eis wird diese Route steiler und eisiger machen.
Wir haben auch bald gesehen, dass NOCH eine Zweierseilschaft unterwegs war. Diese erreichte uns auf dem Col de Tsijiore Nouve. Die hatten das gleiche Ziel wie wir.
Die Mulde durchquerten wir recht hoch, es hätten auch ein paar Meter weniger hoch sein dürfen. Der Aufschwung war wieder steil aber schön mit festem Schnee bedeckt. Hier könnte ich mir gut vorstellen, dass es bei Blankeis schwierig werden könnte. Oder auch im Abstieg.
So erreichten wir die Hochebene vom Col du Brenay, mit der düsteren Vergangenheit vom April 2018, als hier 10 Tourengänger bei garstigen Wetterbedingungen umherirrten. Man kann sich nur ganz schlecht vorstellen, wie es hier oben bei Nebel aussehen muss. Überall geht es etwas runter und etwas hoch. Und sogar bei besten Bedingungen ist ohne Ortskenntnisse nicht auf den ersten Blick klar, wo es weiter geht!
Wir erreichten die Pigne d'Arolla um 08:00 Uhr, was 4 h 15 m Aufstiegszeit bedeutet. Auf der SAC Homepage steht 3 - 4 h. Das bedeutet, wir müssen wieder mal etwas an unserer Kondition feilen ;-)
Der Abstieg ging dann recht zügig vonstatten. Die andere Zweierseilschaft war vor uns und im mittlerweile etwas weicheren Schnee konnten wir die Spuren sehen. Allerdings sind von dieser Seite her wohl mehr Menschen unterwegs, es hat mehrere Spuren. Viel mehr als von der Cab. des Dix aus!
Es kamen uns sogar noch 5 Bergsteiger entgegen, welche wegen der schlechten Wettervorhersage für Sonntag alles heute Samstag machen wollten und in Arolla gestartet sind. Meine Helden! Auch wenn sie doch noch etwa 400 hm vor sich hatten. Und der Schnee nicht härter wurde...
Nach einer kurzen Gedenkminute stiegen wir auf dem Felsrücken ab und überquerten den Gletscher zum Col des Vignettes.
Die Hütte liessen wir rechts liegen und stiegen recht zügig weiter ab.
Auch hier nicht wie in der Karte recht östlich haltend sondern ziemlich genau in der Gletschermitte.
Wir erreichten das Gletscherende und waren froh, "nur" noch kurz nach Arolla abzusteigen. Das zieht sich aber in die Länge. Wir wollten das 12:05 Uhr Postauto erreichen und gaben etwas Gas. Leider war die Brücke bei P. 2134 m nicht passierbar. So stiegen wir auf der Strasse weiter ab und machten nochmals ein paar Höhenmeter extra. So erreichten wir die Posthaltestelle "Magines" noch rechtzeitig. Und eben, die lange Rückfahrt konnte beginnen ;-)
Fazit: Es war eine ganz coole Tour, aber auch streng. Aber ich würde sie nicht sofort wieder machen ;-)
Anmerkung für Nachahmer: Für das Nachlaufen von Touren reicht das grammatikalische und inhaltliche Verständnis dieses Berichts nicht unbedingt aus. Nebst Respekt gegenüber der Natur ist auch Grundwissen (z.B. über die Schwierigkeitsstufen der T-Skalen oder Lawinengefahrenstufen) und eine seriöse Tourenplanung notwendig: Bin ich der Tour gewachsen? Ist meine Ausrüstung genügend? Lässt das Wetter und die Jahreszeit diese Tour zu?
Falls jemand mit meiner Tourenbeschreibung inhaltlich nicht zufrieden ist (besonders bezüglich Schwierigkeit), soll er sich bitte bei mir per Nachricht oder Kommentar melden! Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten...
Tourengänger:
MunggaLoch

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