Für den Abstieg nicht geeignet...
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So steht es zwar nicht im Führer, doch bei einem Abstiegsversuch durch das mit BG bewertete Oltschiburg SSE-Couloir Mitte Juni 2019 kam ich unter dem obersten Felsriegel beim Blick hinunter über die sich in einem unsichtbaren Abgrund verlierenden Schrofen selber zu diesem Schluss...So kehrte ich halt zum Hauptgipfel zurück, stieg über den NW Rücken ab und gelangte über das Urserli zum Sattel und weiter zum Axalphoren E-Grat, an dem ich dann immer noch genug zu beissen hatte. Ein kürzlicher Besuch bei der Familie am Brienzersee bot dann die Gelegenheit, zur Oltschiburg, an der auch die anderen Routen nicht einfach sind, zurückzukehren, und einen neuerlichen Versuch, diesmal, wie es sich eigentlich gehört, von unten, zu wagen.
So startete ich letzten Samstag an einem taufrischen Morgen bei Unterbach, stieg so schnell ich konnte am übervollen Oltschibach vorbei hinauf nach Züün, wo ich die Oltschiburg erstmals zu Gesicht bekam, und weiter durch den Guggerwald und Blatti, wo sie wieder auftauchte, nach Bielen. Hier hatten sie schon gemolken und fuhren die vielen Milchkannen zur Chäsi. Über den Burgweng, wo weiter hinten Gusti grasten, gewahrte ich die abschüssige SSE-Flanke und weiter hinten das Doppelcouloir, das einen noch steileren Eindruck machte, und das auf den ersten Blick keine passablen Aufstiegsmöglichkeiten erkennen liess. Auf der Alpstrasse darunter angekommen, wirkte das Ganze dann aber schon etwas versöhnlicher, und nachdem ich nochmals den Führer konsultiert hatte, schien die Routenführung klar und logisch zu sein.
Ein trockene Bachrinne erleichterte mir den Zugang zwischen hohem und z.T. noch feuchtem Gras zum Einstieg. Hier setzte ich den Helm auf, kletterte in ihrer Fortsetzung in Genusskletterei über eine Felsstufe hoch und weiter bis unter den ersten Felsriegel, und querte dann nach links zum rechten Couloir. An dessen linkem Rand gelangte ich auf zuerst leichten Platten und Schrofen höher. Als es kniffliger wurde, wechselte ich vorübergehend auf die Kante zwischen den beiden Couloirs, wonach sich das Gelände wieder etwas legte, und ich unter dem obersten Felsriegel auf felsdurchsetztem Gras nach rechts queren und über nur noch mässig steiles Gras zum ENE-Gipfel aufsteigen konnte. Hier war ich erleichtert und froh, dass es überall dort, wo es zuerst nicht mehr weiter zu gehen schien, dann irgendwie doch noch weitergegangen war, indem ich mir, wie einen Abstieg beim ersten Versuch, auch einen Rückzug bei diesem zweiten nicht hätte vorstellen können.
Eine kurze und unbeschwerte Höhenwanderung mit eindrücklicher Aussicht nach N ins Hasli und über den Brünig ins Ländli, und nach S zur Wildgärstkette führte mich zum Hauptgipfel. Beim Abstieg machte ich einen Abstecher an bimmelnden Schafen vorbei zum Oltschichopf, der schwindelerregende Tiefblicke zum Hinterburg- und zum Brienzersee gewährte. Bis hinunter zum Bergweg und auf diesem begegnete ich mehreren Gruppen, die sich bei der inzwischen starken Hitze, die auch allerlei Insekten zu beflügeln und anzustacheln schien, z.T. noch im Aufstieg befanden. Auf Züün waren etliche der Bewohner schon beim Mittagessen im Garten oder in der Veranda am Schatten, unter dem Oltschibachfall rastete eine Gruppe in dessen kühlen Luftstössen, und im Underbachwald nutzte ein Sportverein den Schatten der Flühe zu einem Intervalltraining. Nach einem erfrischenden Bad im Brienzersee konnte dann auch ich mich für den geplanten zweiten Teil, den Familienbesuch, wieder unter die Leute wagen...
Oltschiburg ENE- und WSW - oder Hauptgipfel
Aufstieg über Bielen und SSE-Couloir und -Flanke: von P. 576 auf dem eingezeichneten Weg zum Oltschibach und über die Brücke, oder von Unterbach (578m) auf dem weiss-rot markierten Weg (wr) dorthin, weiter wr (Steinschlagwarntafel) über Styrig-West hinauf nach Züün (965m) und durch den Guggerwald und über Blatti nach Bielen auf der Oltscherenalp (1628m). Wr noch bis ca. 100m nach P. 1675, dann durch die rechte bzw. ENE von 2 eingezeichneten Bach- bzw. Geröllrinnen nach NNW hinauf zum Einstieg bei ca. 1800m. Durch die Fortsetzung der rechten Rinne ca. 10m gut gestuft steil hinauf (II) und bis unter den nächsten Felsgürtel. Querung in steilem Gras nach WSW zum markanten doppelten SSE-Couloir E P. 1971 und am linken Rand des rechten bzw. ENE Couloirs (mehrere Möglichkeiten, zwischendurch ev. auf der Kante zwischen beiden Couloirs, II-III) bis unter einen weiteren Felsgürtel. Nun nach NE über steiles Gras und Felsbänke (I) zum von Chratz (1523m) herkommenden Pfad (Stange), dem kurz gefolgt werden kann, dann weiter nach NE auf steilem Gras zum ENE-Gipfel (2163m), T6. Abstieg über den rechts zuerst ausgesetzten WSW-Grat zum Sattel 2115 (Pfadspuren), und Wiederaufstieg über den ENE-Rücken (Pfadspuren) zum WSW- oder Hauptgipfel (2234m), T3, 3h 30min-4h.
Abstieg über NW-Rücken und Uf der Flue: vom WSW- oder Hauptgipfel (2234m) über den NW-Rücken (Steinmänner, Pfadspuren) zum Oltschichopf (ca. 2100m), Querung nach E zur nächsten Rippe, und über diese (Pfad, weiss-blaue Markierungen, zuletzt 5m Rinne I) nach N hinunter (ausgesetzt). Weiter nach NW auf einem Pfad durch steiles Gras zum Bergweg auf Arvenegg, T4. Auf diesem wr über Arven und Chienze, zuletzt steil hinunter nach Uf der Flue (1547m). Weiter nach E über Wirzen (1247m), Flüe und Schlupf nach Gugger zur Aufstiegsroute, und auf dieser über Züün (965m), zurück, T3, 2h-2h 30min.
Insgesamt 5h 30min-6h 30min.
Verhältnisse: bei leichtem W-Wind sonnig mit Quellwolken und heiss. Wege, Erde, Gras und Felsen sonnseitig trocken, schattseitig z.T. feucht. Am W-Gipfel Schneereste vermutlich von Triebschnee.
Material: Leichthelm und altes Eisgerät (nicht gebraucht) zusätzlich zu üblicher Alpinwanderausrüstung.
Fahrplan: 6.30 Start, 10 Uhr E-Gipfel, 10.30 W-Gipfel, 13 Uhr retour.
So startete ich letzten Samstag an einem taufrischen Morgen bei Unterbach, stieg so schnell ich konnte am übervollen Oltschibach vorbei hinauf nach Züün, wo ich die Oltschiburg erstmals zu Gesicht bekam, und weiter durch den Guggerwald und Blatti, wo sie wieder auftauchte, nach Bielen. Hier hatten sie schon gemolken und fuhren die vielen Milchkannen zur Chäsi. Über den Burgweng, wo weiter hinten Gusti grasten, gewahrte ich die abschüssige SSE-Flanke und weiter hinten das Doppelcouloir, das einen noch steileren Eindruck machte, und das auf den ersten Blick keine passablen Aufstiegsmöglichkeiten erkennen liess. Auf der Alpstrasse darunter angekommen, wirkte das Ganze dann aber schon etwas versöhnlicher, und nachdem ich nochmals den Führer konsultiert hatte, schien die Routenführung klar und logisch zu sein.
Ein trockene Bachrinne erleichterte mir den Zugang zwischen hohem und z.T. noch feuchtem Gras zum Einstieg. Hier setzte ich den Helm auf, kletterte in ihrer Fortsetzung in Genusskletterei über eine Felsstufe hoch und weiter bis unter den ersten Felsriegel, und querte dann nach links zum rechten Couloir. An dessen linkem Rand gelangte ich auf zuerst leichten Platten und Schrofen höher. Als es kniffliger wurde, wechselte ich vorübergehend auf die Kante zwischen den beiden Couloirs, wonach sich das Gelände wieder etwas legte, und ich unter dem obersten Felsriegel auf felsdurchsetztem Gras nach rechts queren und über nur noch mässig steiles Gras zum ENE-Gipfel aufsteigen konnte. Hier war ich erleichtert und froh, dass es überall dort, wo es zuerst nicht mehr weiter zu gehen schien, dann irgendwie doch noch weitergegangen war, indem ich mir, wie einen Abstieg beim ersten Versuch, auch einen Rückzug bei diesem zweiten nicht hätte vorstellen können.
Eine kurze und unbeschwerte Höhenwanderung mit eindrücklicher Aussicht nach N ins Hasli und über den Brünig ins Ländli, und nach S zur Wildgärstkette führte mich zum Hauptgipfel. Beim Abstieg machte ich einen Abstecher an bimmelnden Schafen vorbei zum Oltschichopf, der schwindelerregende Tiefblicke zum Hinterburg- und zum Brienzersee gewährte. Bis hinunter zum Bergweg und auf diesem begegnete ich mehreren Gruppen, die sich bei der inzwischen starken Hitze, die auch allerlei Insekten zu beflügeln und anzustacheln schien, z.T. noch im Aufstieg befanden. Auf Züün waren etliche der Bewohner schon beim Mittagessen im Garten oder in der Veranda am Schatten, unter dem Oltschibachfall rastete eine Gruppe in dessen kühlen Luftstössen, und im Underbachwald nutzte ein Sportverein den Schatten der Flühe zu einem Intervalltraining. Nach einem erfrischenden Bad im Brienzersee konnte dann auch ich mich für den geplanten zweiten Teil, den Familienbesuch, wieder unter die Leute wagen...
Oltschiburg ENE- und WSW - oder Hauptgipfel
Aufstieg über Bielen und SSE-Couloir und -Flanke: von P. 576 auf dem eingezeichneten Weg zum Oltschibach und über die Brücke, oder von Unterbach (578m) auf dem weiss-rot markierten Weg (wr) dorthin, weiter wr (Steinschlagwarntafel) über Styrig-West hinauf nach Züün (965m) und durch den Guggerwald und über Blatti nach Bielen auf der Oltscherenalp (1628m). Wr noch bis ca. 100m nach P. 1675, dann durch die rechte bzw. ENE von 2 eingezeichneten Bach- bzw. Geröllrinnen nach NNW hinauf zum Einstieg bei ca. 1800m. Durch die Fortsetzung der rechten Rinne ca. 10m gut gestuft steil hinauf (II) und bis unter den nächsten Felsgürtel. Querung in steilem Gras nach WSW zum markanten doppelten SSE-Couloir E P. 1971 und am linken Rand des rechten bzw. ENE Couloirs (mehrere Möglichkeiten, zwischendurch ev. auf der Kante zwischen beiden Couloirs, II-III) bis unter einen weiteren Felsgürtel. Nun nach NE über steiles Gras und Felsbänke (I) zum von Chratz (1523m) herkommenden Pfad (Stange), dem kurz gefolgt werden kann, dann weiter nach NE auf steilem Gras zum ENE-Gipfel (2163m), T6. Abstieg über den rechts zuerst ausgesetzten WSW-Grat zum Sattel 2115 (Pfadspuren), und Wiederaufstieg über den ENE-Rücken (Pfadspuren) zum WSW- oder Hauptgipfel (2234m), T3, 3h 30min-4h.
Abstieg über NW-Rücken und Uf der Flue: vom WSW- oder Hauptgipfel (2234m) über den NW-Rücken (Steinmänner, Pfadspuren) zum Oltschichopf (ca. 2100m), Querung nach E zur nächsten Rippe, und über diese (Pfad, weiss-blaue Markierungen, zuletzt 5m Rinne I) nach N hinunter (ausgesetzt). Weiter nach NW auf einem Pfad durch steiles Gras zum Bergweg auf Arvenegg, T4. Auf diesem wr über Arven und Chienze, zuletzt steil hinunter nach Uf der Flue (1547m). Weiter nach E über Wirzen (1247m), Flüe und Schlupf nach Gugger zur Aufstiegsroute, und auf dieser über Züün (965m), zurück, T3, 2h-2h 30min.
Insgesamt 5h 30min-6h 30min.
Verhältnisse: bei leichtem W-Wind sonnig mit Quellwolken und heiss. Wege, Erde, Gras und Felsen sonnseitig trocken, schattseitig z.T. feucht. Am W-Gipfel Schneereste vermutlich von Triebschnee.
Material: Leichthelm und altes Eisgerät (nicht gebraucht) zusätzlich zu üblicher Alpinwanderausrüstung.
Fahrplan: 6.30 Start, 10 Uhr E-Gipfel, 10.30 W-Gipfel, 13 Uhr retour.
Tourengänger:
lorenzo

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