Aschenputtel im Schluchboot


Publiziert von ossi , 26. November 2009 um 10:52.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:13 November 2009
Klettern Schwierigkeit: 6c+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Weesen Lehnirank oder P gleich nach der zweiten Galerie rechts.
Kartennummer:GL CLimbs Kletterführer

Achtung! Klettern am Betlispfeiler ist mittlerweile verboten.  Stand Juni 21. Bitte beachten und weitere Klettereien unterlassen.


Als Aschenputtel hab ich mich versucht, doch blieb mir schliesslich bloss die Rolle der bösen Schwester...

Abteilung Schluchboot (6c+ oder VIII-):
Die Klettereien am Betlispfeiler oberhalb Weesen gefallen mir schon lange: Mehrseillängen an knapp senkrechtem Fels, gespickt mit Kanten, feingriffigen Passagen, kurzen kräftigen Stellen, insgesamt aber eher was zum sorgfältigen Hinstehen. Die Absicherung ist mittlerweile gut, dennoch ist der Fels nicht übertrieben verbohrt: alles in allem etwas für den leicht ambitionierten Plaisirbereich. Die Route Schluchboot findet, wer vom Ausstieg der Route UFO in 2 mal 60m (oder 4 mal 30m) bis zum Einstieg abseilt und dann etwa 50m durch viel Gestrüpp dem Wandfuss entlang Richtung Weesen marschiert. Der Einstieg ist nicht angeschrieben, man findet aber eine Reepschnurschlinge.

1. SL 5b: Die erste SL führt rechts aufwärts haltend einer Rissverschneidung entlang auf ein erstes Podest etwa 15m über dem Einstieg. Wer gerne im reinen Komfortbereich unterwegs ist, darf durchaus da und dort noch ein mobiles Gerät platzieren.

2. SL 6a: Zu Beginn rechts haltend hinter einem Busch durch, dann aufwärts über Platten und Käntchen zum Stand unter einer weiteren Rissverschneidung.

3. SL 6a+: Herrliche Kletterei entlang der Rissverschneidung, ein Bewegungserlebnis! Am Stand und im unteren Drittel der Seillänge lohnt es sich, die Griffe abzuklopfen: Teilweise grosse, hohl klingende Schuppen.

4. SL 6c+: Tolle Seillänge in kompaktem, plattigem Fels. Zuerst im 6b-Bereich plattig hoch und entlang eines Risses (als Untergriff) unter die Schlüsselstelle. Hier geht's dann steil weiter an kleinen Fingerkrallern und Tropflöchern weiter, bis man ganz zuletzt über schmackhaftes Gras zum Stand aussteigen kann.

5. SL 6b: Zuerst überwindet man rechtshaltend etwas Botanik und eine Steilstufe (etwas brüchig), dann geht's gut eingebohrt eher wieder linkshaltend zum Ausstieg. Leichtere Varianten nach der brüchigeren Stufe gerade hoch oder rechts haltend. Die hier beschriebene Variante ist gut abgesichert, die Kletterei abwechslungsreich (unten rissig, oben auflegrig).

Abteilung Aschenputtel: Als wenig zweckmässig stellte sich mein Konzept heraus, die neuen Kletterschuhe auf dieser Tour einzuweihen. Das Ungemach kündigte sich bereits auf der ersten Seillänge an, als ich mich -kaum im Stand eingehängt- als erste Aktion raschmöglichst aus dem Schuh schälte. Auf der 6c+-Länge hat die Hormonküche dafür gesorgt, dass ich die Schuhe bzw. die sich darin befindenden Füsse gar nicht wahrgenommen habe, was fürs Klettern sicher ein Vorteil war. Auf der letzten Länge hat der Hormontrick leider nicht mehr funktioniert und ohne engagierten Seilzug von oben wär das wohl nix mehr geworden: Meine erste Seillänge, auf der ich die besten "no-foot-rests" gesucht habe.

Fazit: Bist Du kein Preusse, gibt es nichts zu scherzen....
           denn in den Finken, da hast Du nur Schmerzen....

Tour mit Sebastian

Tourengänger: ossi


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