Extrem-Suonenwandern: Manera- (Oberlauf), Kummera-, Thel-Brägjeri-, Tatz-Giesch-Suone
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Jeden Tag und überall regnets. Und wenn's nicht regnet, dann schneits. Dass es heute nix wird mit einer T5-Tour zum Grossen Mythen war schon Anfang Woche klar - tatsächlich lagen heute 15cm Neuschnee auf dessen Gipfel. Anstatt jedoch einen weiteren Tag nur rumzusitzen habe ich ein Schönwetterfenster gesucht, und gefunden: Im Rhonetal soll's zumindest trocken bleiben. Ab 2000m liegt Schnee, also soll's eine tiefergelagerte Tour sein. Des Rätsels Lösung war klar: Eine Suonenwanderung.
745 Walliser Suonen listet das Suoneninventar von suone.ch. Viele mit gut ausgebauten, und sogar markierten Wegen, andere wiederum bereits so lange zerfallen, dass kaum noch Spuren übrig sind. Für unsere Tour suchte ich nach abenteuerlichen Suonen, ähnlich den Levadas, die wir vor einigen Jahren in Madeira begangen hatten (
Hier und
hier). Ich fokussierte meine Recherchen auf Suonen, die in der Landeskarte als Suone eingetragen waren, aber keine daran entlanglaufenden Wege kartographiert hatten. Aus den gefundenen Suonen kombinierte ich eine Tagestour, die sich im Bietsch- und Jolital abspielen sollte.
An dieser Stelle möchte ich im Besonderen darauf hinweisen, dass dies primär ein Tourenbericht und keine Empfehlung zur Nachahmung darstellt. Die hier vorgestellte Route ist in jedweder Hinsicht sehr gefährlich, was ich auch vermehrt in Bild und Wort zu betonen versuche. Für jegliche Kosten oder Unfälle, die aufgrund Informationen aus diesem Bericht entstehen mögen, übernehme ich keine Verantwortung.
Manera (Unterlauf): T2
Mit dem Lötschberger fahren wir von Bern über die alte Lötschberg Bergstrecke nach Ausserberg im Rhonetal. Wir folgen dem Themenweg der Lötschberger Südrampe Richtung Hohtenn und stossen nach kurzem Auf- und Abstieg auf die erste Suone des Tages: Die Manera. Einfach aber dennoch immer sehr schön ist der Weg entlang der Suone, ein perfektes Einlaufen. Umso schöner, da das Wetter immer mehr von "wenigstens trocken" zu wunderbar sonnigem Frühlingstag umschlägt. Bei P. 947 (Riedgarto) folgt der Südrampen-Weg einer aufsteigenden Fahrstrasse. Wir aber finden auf der anderen Seite der Strasse die Suone wieder, und folgen dieser weiter. Hier ist der Weg nach wie vor als Wanderweg markiert, allerdings nur noch bis zur Wegkreuzung auf dem Gratrücken eingangs des Bietschtals.
Manera (Oberlauf): T5+
Bei der Wegkreuzung, wo die Manera ins Bietschtal einbiegt, signalisiert ein querliegender Baumstamm dem Wanderer, dass hier Schluss ist mit Suonenwandern. Tatsächlich ist die Suone ab hier auch nicht mehr sichtbar: Im gesamten Bietschtal wurde sie in Rohre verlegt, welche aber direkt im Trassee der ursprünglichen Suone vergraben wurden. Nach nur wenigen Metern auf dem grasüberwucherten Suonentrassee wird das Gelände deutlich steiler, und die Suone deutlich schmaler. Wegspuren gibt es meistens noch, jedoch unmittelbar an der Abbruchkante, von welcher wir uns so weit wie möglich fernhalten wollen.
Es ist schwierig, diese Art des Wanderns in die gängige Schwierigkeitsskala einzuordnen. Basierend auf den benötigten Skills und der sehr hohen Ausgesetztheit, scheint mir aber ein Vergleich mit der Route durch die Pilatus Ostwand sinnvoll, weshalb ich hier ein T5+ vergebe. Absolute Trittsicherheit, absolute Schwindelfreiheit, die Fähigkeit, stabile, nicht-rutschende Tritte zu finden, insbesondere im abschüssigen, hohen Gras, und die Fähigkeit, Grenzen des persönlich Zumutbaren zu (er)kennen und die Bereitschaft, jederzeit umzukehren sind bezeichnende Eigenschaften, die für den Gang entlang der oberen Manera vorhanden und erprobt sein müssen. Hochkonzentriert, aber dennoch freudig arbeiten wir uns also ins Bietschtal hinein. Einfache Abschnitte sind die Ausnahme, anspruchsvolle, abschüssige Passagen die Regel. Stahlseile hat es nur an ganz wenigen Stellen, womit wir meist komplett ungesichert unterwegs sind.
Neben dem anregenden Abenteuer werden wir immer wieder mit eindrücklichen Blicken auf die Bietschtal-Eisenbahnbrücke belohnt, aus einer sehr exklusiven Perspektive. Unmittelbar vor dem Brückenpfeiler ebendieser Brücke geht das Trassee in einen Tunnel über. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich dies nicht vorhergesehen habe und keine gute Taschenlampe eingepackt habe. Im schwachen Licht der Handy-Taschenlampe wagen wir dennoch ein paar Schritte in den Tunnel hinein. Im Tunnel kommt das dicke Rohr der Suone zum Vorschein, und nimmt im ohnehin eher engen Tunnel nochmals viel Platz weg. Der Tunnel macht alle paar Meter einen kleinen Knick, womit der Tunnelverlauf schwer einzusehen ist. Zudem ist alles extrem nass-dreckig und der Boden besteht vermehrt aus unangenehm tiefen Pfützen. Als auch nach mehreren Knicken im Tunnel kein entgegenkommendes Licht sichtbar wird, kehre ich um. AndyZ ist eh schon lange wieder draussen.
Einiges schmutziger als zuvor kommen wir wieder ans Tageslicht. Wir folgen der Suone zurück talauswärts. Zuvor hatten wir bereits immer wieder mal prüfende Blicke hangaufwärts geschickt, um allfällige Aufstiege zum Wanderweg, der ca. 30 Höhenmeter höher parallel zur Suone verläuft, auszumachen. Nicht weit müssen wir zurückgehen um einen vielversprechenden Aufstieg auf schwachen Wegspuren durch steilen, aber dennoch gut gangbaren Wald zu finden. Wenige Minuten später stehen wir wieder auf dem markierten Südrampen-Weg und atmen mal kurz durch. Ein sehr forderndes, aber gelungenes erstes Abenteuer liegt hinter uns. Oder war's das etwa doch noch nicht mit der Manera?
Jedenfalls geht's jetzt zuerst mal auf diese Bietschtalbrücke oben drauf. Wir wollen zwar nicht hier auf die andere Talseite, aber ein kurzer Abstecher ist natürlich ein Muss. Wir verlassen die Brücke wieder und folgen stattdessen dem Wanderweg in Richtung der natürlichen Brücke über den Bietschbach, etwas weiter oben im Tal. Kurz nachdem wir die Eisenbahnbrücke unterquert haben, fällt uns aber linkerhand ein mit Seilen gesicherter Pfad auf, der steil aber nicht allzu schwierig wieder nach unten führt. Kann ja nur zur Suone runter führen, oder? Tatsächlich stehen wir kurz darauf wieder auf dem Trassee der Suone. Wir inspizieren kurz den Abschnitt von Norden zum Tunnel, finden aber eine für uns unpassierbare Stelle, noch bevor wir den Eingang des Tunnels erreichen können. Somit sind wir umso froher, dass wir im Tunnel umgekehrt sind. Durchgehend mit Stahlseil versichert, und auf sehr guter und ebener, meist betonierter, Wegspur gehen wir stattdessen weiter Suonen-aufwärts. Die Schlucht des Bietschbachs wird immer enger und eindrücklicher, der Gang entlang der Suone aber bleibt vergleichsmässig einfach ca. T3, sofern man schwindelfrei ist. Auf der anderen Seite der Schlucht sehen wir einen Teil des Bietschbach-Klettersteigs, mehr dazu unten. Offenbar dient dieser Teil der Suone dem Klettersteig als Ausstieg. Kurz darauf erreichen wir schliesslich die Wasserfassung der Manera - wohl eine der Eindrücklichsten die es überhaupt gibt. Links und rechts, und auch über uns blanke Felswände, und das ohrenbetäubende Rauschen des Bietschbaches, der wohl heute, nach so viel Regen, umso mehr Wasser führt.
Auf dem gleichen Weg kehren wir zurück zum markierten Wanderweg und weiter hoch zur Naturbrücke. Hier können wir eine Gruppe beim Einsteigen in den Klettersteig beobachten. Dieser beginnt unmittelbar auf der Naturbrücke. Das "Business-Modell" dieses KS scheint zu sein, dass er nur mit Bergführer begangen werden darf, und dadurch natürlich entsprechende Einnahmen generiert werden. "Kontrolliert" wird dies, indem der KS nur mit zusätzlichem Material absolviert werden kann: Beim Einstieg muss kurz abgeseilt werden, und für die Tyroliennes wird eine geeignete Seilrolle benötigt. Wer über dieses Material verfügt, und dieses zu handhaben weiss, könnte den KS aber dementsprechend auch ohne Führung begehen - erwünscht ist es wohl aber nicht. Wohl aufgrund dieser Eintrittshürde ist dieser KS ziemlich unbekannt, auch auf Hikr habe ich noch keinen Bericht gefunden. Tyroliennes, Seilpendel, Höhle, Eisenbahnstollen, der KS bietet einige spannende Stellen. Schwierigkeit ca. C/D (K3-4). Mehr Infos: [/klettersteig.de/klettersteig/abenteuerparcour_bietschtalbru...], /www.wiwanni.ch/bietschischlucht/
Kummera: T5/I
Nach der Naturbrücke folgen wir dem markierten Wanderweg Richtung Üechtwang und Reemistafel. Nach wenigen Minuten kreuzt der Weg die nächste Suone des heutigen Tagesprogramms: Die Kummera. "Die Kummera ist im oberen Teil teilweise fast verfallen" schreibt suone.ch dazu, viel mehr Infos habe ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Dementsprechend hoch ist die Befürchtung, dass wir auf dieser Suone nicht weit kommen werden. Da es aber auch hier einen parallel verlaufenden Wanderweg gibt, ist es kein Problem, umzukehren und stattdessen auf dem Wanderweg zum nächsten Programmpunkt zu laufen. Bevor wir uns aber zu alledem Sorgen machen, ist es höchste Zeit für eine Pause. Auf einer schönen Felsplatte geniessen wird die Sonne und den Ausblick ins wilde Bietschtal mit der ikonischen Brücke und beobachten eine Gruppe Steingeissen ein paar Meter über uns.
Nach der Pause gilt es aber ernst. Wir setzen für diese Suone die Helme auf; es hat viel loses Material in dieser Flanke, und obendran tollen sich auch noch die Steingeissen. Der "Pfad" entlang der verrohrten Kummera ist auch hier wieder sehr anspruchsvoll und die Tritte gerade gross genug, dass wir halbwegs sicheren Trittes vorwärtskommen. Nach ein paar Metern stossen wir auf ein verdächtig neu aussehendes Stahlseil. Das Suonenrohr führt hier ein paar Höhenmeter steil abwärts. Dank dem Stahlseil können wir ihr dies ohne grössere Schwierigkeiten nachtun ( I ). Schmal und anspruchsvoll geht es weiter, aber alle Herausforderungen können wir ohne allzu grosse Mühen meistern (T5). Für konkretere Eindrücke kann die heute etwas länger ausfallende Bildstrecke konsultiert werden.
Ziemlich verdutzt stehen wir etwas später vor einer verhältnismässig absolut luxuriösen Brücke, neuwertig konstruiert aus massiven Stahlträgern und breiten Holzplanken, inklusive neuem Stahlseil zum Festhalten. Ab hier wird die Suone schlagartig einfacher (ca. T3). Weitere solcher Brücken folgen, sowie gut reparierte Wegstücke und weitere Stahlseile bei ausgesetzten Abschnitten. Sehr genussreich erreichen wir so bald den Punkt, wo die Suone wieder auf den Wanderweg trifft, und kurz danach, bei der Siedlung Ritzibodo, darf sie auch mal an der frischen Luft fliessen. Bei meinen Recherchen bin ich über einen kurzen Absatz in einem Protokoll des Gemeinderates Raron gestossen, wo im Jahr 2022 festgehalten wurde: "Die Arbeiten zur Sanierung der Suone Kummera (gemäss genehmigtem Auflageprojekt) beginnen im kommenden Jahr und werden in Etappen ausgeführt." Ob hier der Plan besteht, die Suone so weit auszubauen, dass sie von der breiten Bevölkerung begangen werden kann, weiss ich nicht, aber der Ausbaustandard würde es erlauben, wenn dieser in Zukunft bis zur Wasserfassung weitergebaut wird. Ein wenig unverbautes Baumaterial haben wir jedenfalls entlang der Suone finden können.
Thel-Suone (T3):
Bei Ritzibodo machen wir eine kurze Pause und konsultieren die Karte. Mit den ersten beiden Suonen haben wir schon reichlich Abenteuerliches erlebt, reichts oder darf's noch etwas mehr sein? Uns geht's prächtig, und auch das Wetter ist viel freundlicher als erwartet, also auf zum nächsten Abenteuer. Knapp 200 Höhenmeter weiter oben liegt die nächste Suone. Wir erreichen sie einfach über eine geteerte Strasse, auf welcher auch der Wanderweg Richtung Prag verläuft. Auch entlang der Thel-Suone ist in der Landeskarte kein Weg eingezeichnet, tatsächlich ist die Begehung vergleichsmässig aber sehr einfach. Etwas luftiger als zuvor der Unterlauf der Manera, aber ansonsten ähnlich gut gepflegt und schwierig, ein gutes T3 wegen der leichten Ausgesetztheit im offenen Gelände. Tut richtig gut, wieder einmal eine Suone geniessen zu können, statt jeden Schritt mit grösster Vorsicht setzen zu müssen. Eingangs des Jolitals treffen wir dann viel zu schnell schon auf die nächste Suone - Je nach Definition könnte man aber diese beiden auch als eine Suone zählen.
Brägjeri (T3+):
Die Brägjeri-Süe (und auch die Thel) wurde schon ein paar wenige Male hier auf Hikr beschrieben (vgl. die Berichte zum Wegpunkt
Grossi Lyka), begleitet von teilweise hitzigen Diskussionen bezüglich technischer und mentaler Schwierigkeiten, die dieser Suone auch den Namen "Horror-Suone" einbrachten. Leider scheint der eine oder andere Tourenbericht diesen Auseinandersetzungen zum Opfer gefallen sein.
Jedenfalls ist uns der Gang entlang der Brägjeri gut gelungen. Die Suone, welche sehr zu unserer Freude meist offen verläuft (nicht wie die Kummera und Manera-Oberlauf) ist durchgängig gut ausgebaut und gut gepflegt. Die Bauten sind allerdings schon nicht unbedingt tauglich für Jedermann: Die oft eingesetzten Holzplanken sind hier deutlich schmaler, so dass man doch einen gutes Gleichgewichtssinn mitbringen muss, und sich nicht von den überaus steilen Flanken in die Tiefe ziehen lassen darf. Die Planken-Passagen sind eigentlich vorbildlich mit Stahlseilen ausgestattet, jedoch sind diese deutlich zu weit entfernt, als dass man sie sinnvoll als Halteseile benutzen könnte.
Auf der Brägjeri erwartet den Begeher zusätzlich einige Querungen von sehr abschüssigen Runsen, eine davon ist die "Grossi Lyka". Diese ist sehr eindrücklich, aber übersteigt an technischer Schwierigkeit mMn ein T3+ nicht. Weiter nicht ganz trivial ist ein sehr steiler Zwischenaufstieg von rund 100 Hm. Es hat einen Pfad, den man aber am untere Ende nur mit etwas Gespür findet. Die grosse Steilheit und schmale Breite des Pfades rechtfertigen auch hier eine Bewertung von T3+. Die für uns heute schwierigste Stelle war eine Stelle, wo aus irgendeinem Grund mit schrägen Brettern ein kleines, querendes Rinnsal direkt auf die Weg-Holzplanken geleitet wird. Dadurch ist die Planke dort nass und damit enorm rutschig und entsprechend unangenehm zu begehen.
Wir erreichen schliesslich die Fassung der Brägjeri am Jolibach. Hier müssen wir die Mauern der Wasserfassung erklettern, um zur Holzbrücke über den Jolibach zu gelangen. Ein paar Meter führt der anschliessende Weg im Wald aufwärts, bis wir an die erwartete Wegkreuzung kommen. Hier können wir uns abermals entscheiden, ob wir absteigen, und dem Jolibach entlang hinunter zum Südrampen-Weg wandern wollen, oder nochmals weiter aufsteigen, um so zur Joli-Alp und einer weiteren abenteuerlichen Suone zu gelangen. Einstimmig wird "aufwärts" entschieden. Obschon auf der Landeskarte hier kein Weg verzeichnet ist, führt uns ein sehr steiler aber deutlicher Weg zuverlässig zu den Wiesen der Joli-Alp. Auf diesen verliert er sich, und der sehr aufwendig konstruierte Weidezaun drängt uns in den abschüssigen Wald. Schnell sind wir unter dem Zaun durchgekrochen und erreichen wenig später die Hütten der Alp Joli, wo wir nochmals eine kurze Pause einlegen.
Tatz-Giesch-Süe (T3+/I)
Fröhlich plätschernd fliesst die letzte Suone der heutigen Tour an der Alp Joli vorbei. Genauso fröhlich folgen wir ihr über wenig steiles Wiesengelände, unmittelbar dem Wanderweg entlang. Bald erreichen wir wieder den Zaun der Joli-Alp, welcher entlang der Suone per schicker Leiter überstiegen werden kann. Danach wird das Gelände felsiger, als die Suone ins Tal des Seebachs hineinfliesst. Plötzlich fällt die Suone als Wasserfall über eine senkrechte Klippe ab. Andere Hikr-Berichte haben uns aber darauf vorbereitet, und wir greifen kurzerhand zur Kette, die es erlaubt, neben diesem Wasserfall abzuklettern.
Wenige Meter später stehen wir dann vor dem Seebach. Auch diesem sieht man deutlich an, dass durch den vielen Regen und schmelzenden Neuschnee viel Wasser im Wasserkreislauf unterwegs ist. Nach einigem unelegantem Herumsuchen und -probieren müssen wir dann schliesslich eingestehen, dass uns der Seebach die Passage zum weiteren Verlauf der Suone verweigert. Auch ein Abstieg entlang des Bachs zum Wanderweg ist nicht sinnvoll möglich. Daher gehen wir der entlang Suone, inkl. Ketten-Kletterei, zurück bis zum Weidezaun, und wechseln dort auf den Wanderweg.
Dem Wanderweg folgen wir talauswärts. Nicht lange nach der Brücke über den Seebach kommt die Tatz-Giesch-Suone wieder zum Wanderweg herunter. Viel verpasst haben wir also wohl nicht. In der Siedlung Tatz halten wir vergebens nach einem kleinen Beizli Ausschau. Einfach und ohne weitere Abenteuer folgen wir den markierten Wegen zum Bahnhof Hohtenn. Leider fährt nur alle zwei Stunden ein Zug. Nachdem wir uns über das Fehlen jeglicher Annehmlichkeiten wie Restaurant, Kiosk, Snack-Automat oder Brunnen am Bahnhof enerviert haben, setzen wir uns also auf ein sonniges Bänkli, lüften die Füsse aus, und geniessen die knappe Stunde bis zum nächsten Zug. Nicht vergessen, frühzeitig Halt zu verlangen!
Zeiten und Schwierigkeiten
Hinweis: Die Wegzeiten und Schwierigkeiten beziehen sich auf die Strecke zwischen dem Checkpoint der vorhergehenden Zeile und dem Checkpoint der eingetragenen Zeile.
Wegzeit Total: 7 h 10 min
Pausen Total: 40 min
Zeitaufwand Total: 7 h 50 min
Technische Ausrüstung
- Wanderschuhe
- Helm
(- Pickel, nicht eingesetzt)
Fotos:
AndyZ und
Ororretto
745 Walliser Suonen listet das Suoneninventar von suone.ch. Viele mit gut ausgebauten, und sogar markierten Wegen, andere wiederum bereits so lange zerfallen, dass kaum noch Spuren übrig sind. Für unsere Tour suchte ich nach abenteuerlichen Suonen, ähnlich den Levadas, die wir vor einigen Jahren in Madeira begangen hatten (


An dieser Stelle möchte ich im Besonderen darauf hinweisen, dass dies primär ein Tourenbericht und keine Empfehlung zur Nachahmung darstellt. Die hier vorgestellte Route ist in jedweder Hinsicht sehr gefährlich, was ich auch vermehrt in Bild und Wort zu betonen versuche. Für jegliche Kosten oder Unfälle, die aufgrund Informationen aus diesem Bericht entstehen mögen, übernehme ich keine Verantwortung.
Manera (Unterlauf): T2
Mit dem Lötschberger fahren wir von Bern über die alte Lötschberg Bergstrecke nach Ausserberg im Rhonetal. Wir folgen dem Themenweg der Lötschberger Südrampe Richtung Hohtenn und stossen nach kurzem Auf- und Abstieg auf die erste Suone des Tages: Die Manera. Einfach aber dennoch immer sehr schön ist der Weg entlang der Suone, ein perfektes Einlaufen. Umso schöner, da das Wetter immer mehr von "wenigstens trocken" zu wunderbar sonnigem Frühlingstag umschlägt. Bei P. 947 (Riedgarto) folgt der Südrampen-Weg einer aufsteigenden Fahrstrasse. Wir aber finden auf der anderen Seite der Strasse die Suone wieder, und folgen dieser weiter. Hier ist der Weg nach wie vor als Wanderweg markiert, allerdings nur noch bis zur Wegkreuzung auf dem Gratrücken eingangs des Bietschtals.
Manera (Oberlauf): T5+
Bei der Wegkreuzung, wo die Manera ins Bietschtal einbiegt, signalisiert ein querliegender Baumstamm dem Wanderer, dass hier Schluss ist mit Suonenwandern. Tatsächlich ist die Suone ab hier auch nicht mehr sichtbar: Im gesamten Bietschtal wurde sie in Rohre verlegt, welche aber direkt im Trassee der ursprünglichen Suone vergraben wurden. Nach nur wenigen Metern auf dem grasüberwucherten Suonentrassee wird das Gelände deutlich steiler, und die Suone deutlich schmaler. Wegspuren gibt es meistens noch, jedoch unmittelbar an der Abbruchkante, von welcher wir uns so weit wie möglich fernhalten wollen.
Es ist schwierig, diese Art des Wanderns in die gängige Schwierigkeitsskala einzuordnen. Basierend auf den benötigten Skills und der sehr hohen Ausgesetztheit, scheint mir aber ein Vergleich mit der Route durch die Pilatus Ostwand sinnvoll, weshalb ich hier ein T5+ vergebe. Absolute Trittsicherheit, absolute Schwindelfreiheit, die Fähigkeit, stabile, nicht-rutschende Tritte zu finden, insbesondere im abschüssigen, hohen Gras, und die Fähigkeit, Grenzen des persönlich Zumutbaren zu (er)kennen und die Bereitschaft, jederzeit umzukehren sind bezeichnende Eigenschaften, die für den Gang entlang der oberen Manera vorhanden und erprobt sein müssen. Hochkonzentriert, aber dennoch freudig arbeiten wir uns also ins Bietschtal hinein. Einfache Abschnitte sind die Ausnahme, anspruchsvolle, abschüssige Passagen die Regel. Stahlseile hat es nur an ganz wenigen Stellen, womit wir meist komplett ungesichert unterwegs sind.
Neben dem anregenden Abenteuer werden wir immer wieder mit eindrücklichen Blicken auf die Bietschtal-Eisenbahnbrücke belohnt, aus einer sehr exklusiven Perspektive. Unmittelbar vor dem Brückenpfeiler ebendieser Brücke geht das Trassee in einen Tunnel über. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich dies nicht vorhergesehen habe und keine gute Taschenlampe eingepackt habe. Im schwachen Licht der Handy-Taschenlampe wagen wir dennoch ein paar Schritte in den Tunnel hinein. Im Tunnel kommt das dicke Rohr der Suone zum Vorschein, und nimmt im ohnehin eher engen Tunnel nochmals viel Platz weg. Der Tunnel macht alle paar Meter einen kleinen Knick, womit der Tunnelverlauf schwer einzusehen ist. Zudem ist alles extrem nass-dreckig und der Boden besteht vermehrt aus unangenehm tiefen Pfützen. Als auch nach mehreren Knicken im Tunnel kein entgegenkommendes Licht sichtbar wird, kehre ich um. AndyZ ist eh schon lange wieder draussen.
Einiges schmutziger als zuvor kommen wir wieder ans Tageslicht. Wir folgen der Suone zurück talauswärts. Zuvor hatten wir bereits immer wieder mal prüfende Blicke hangaufwärts geschickt, um allfällige Aufstiege zum Wanderweg, der ca. 30 Höhenmeter höher parallel zur Suone verläuft, auszumachen. Nicht weit müssen wir zurückgehen um einen vielversprechenden Aufstieg auf schwachen Wegspuren durch steilen, aber dennoch gut gangbaren Wald zu finden. Wenige Minuten später stehen wir wieder auf dem markierten Südrampen-Weg und atmen mal kurz durch. Ein sehr forderndes, aber gelungenes erstes Abenteuer liegt hinter uns. Oder war's das etwa doch noch nicht mit der Manera?
Jedenfalls geht's jetzt zuerst mal auf diese Bietschtalbrücke oben drauf. Wir wollen zwar nicht hier auf die andere Talseite, aber ein kurzer Abstecher ist natürlich ein Muss. Wir verlassen die Brücke wieder und folgen stattdessen dem Wanderweg in Richtung der natürlichen Brücke über den Bietschbach, etwas weiter oben im Tal. Kurz nachdem wir die Eisenbahnbrücke unterquert haben, fällt uns aber linkerhand ein mit Seilen gesicherter Pfad auf, der steil aber nicht allzu schwierig wieder nach unten führt. Kann ja nur zur Suone runter führen, oder? Tatsächlich stehen wir kurz darauf wieder auf dem Trassee der Suone. Wir inspizieren kurz den Abschnitt von Norden zum Tunnel, finden aber eine für uns unpassierbare Stelle, noch bevor wir den Eingang des Tunnels erreichen können. Somit sind wir umso froher, dass wir im Tunnel umgekehrt sind. Durchgehend mit Stahlseil versichert, und auf sehr guter und ebener, meist betonierter, Wegspur gehen wir stattdessen weiter Suonen-aufwärts. Die Schlucht des Bietschbachs wird immer enger und eindrücklicher, der Gang entlang der Suone aber bleibt vergleichsmässig einfach ca. T3, sofern man schwindelfrei ist. Auf der anderen Seite der Schlucht sehen wir einen Teil des Bietschbach-Klettersteigs, mehr dazu unten. Offenbar dient dieser Teil der Suone dem Klettersteig als Ausstieg. Kurz darauf erreichen wir schliesslich die Wasserfassung der Manera - wohl eine der Eindrücklichsten die es überhaupt gibt. Links und rechts, und auch über uns blanke Felswände, und das ohrenbetäubende Rauschen des Bietschbaches, der wohl heute, nach so viel Regen, umso mehr Wasser führt.
Auf dem gleichen Weg kehren wir zurück zum markierten Wanderweg und weiter hoch zur Naturbrücke. Hier können wir eine Gruppe beim Einsteigen in den Klettersteig beobachten. Dieser beginnt unmittelbar auf der Naturbrücke. Das "Business-Modell" dieses KS scheint zu sein, dass er nur mit Bergführer begangen werden darf, und dadurch natürlich entsprechende Einnahmen generiert werden. "Kontrolliert" wird dies, indem der KS nur mit zusätzlichem Material absolviert werden kann: Beim Einstieg muss kurz abgeseilt werden, und für die Tyroliennes wird eine geeignete Seilrolle benötigt. Wer über dieses Material verfügt, und dieses zu handhaben weiss, könnte den KS aber dementsprechend auch ohne Führung begehen - erwünscht ist es wohl aber nicht. Wohl aufgrund dieser Eintrittshürde ist dieser KS ziemlich unbekannt, auch auf Hikr habe ich noch keinen Bericht gefunden. Tyroliennes, Seilpendel, Höhle, Eisenbahnstollen, der KS bietet einige spannende Stellen. Schwierigkeit ca. C/D (K3-4). Mehr Infos: [/klettersteig.de/klettersteig/abenteuerparcour_bietschtalbru...], /www.wiwanni.ch/bietschischlucht/
Kummera: T5/I
Nach der Naturbrücke folgen wir dem markierten Wanderweg Richtung Üechtwang und Reemistafel. Nach wenigen Minuten kreuzt der Weg die nächste Suone des heutigen Tagesprogramms: Die Kummera. "Die Kummera ist im oberen Teil teilweise fast verfallen" schreibt suone.ch dazu, viel mehr Infos habe ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Dementsprechend hoch ist die Befürchtung, dass wir auf dieser Suone nicht weit kommen werden. Da es aber auch hier einen parallel verlaufenden Wanderweg gibt, ist es kein Problem, umzukehren und stattdessen auf dem Wanderweg zum nächsten Programmpunkt zu laufen. Bevor wir uns aber zu alledem Sorgen machen, ist es höchste Zeit für eine Pause. Auf einer schönen Felsplatte geniessen wird die Sonne und den Ausblick ins wilde Bietschtal mit der ikonischen Brücke und beobachten eine Gruppe Steingeissen ein paar Meter über uns.
Nach der Pause gilt es aber ernst. Wir setzen für diese Suone die Helme auf; es hat viel loses Material in dieser Flanke, und obendran tollen sich auch noch die Steingeissen. Der "Pfad" entlang der verrohrten Kummera ist auch hier wieder sehr anspruchsvoll und die Tritte gerade gross genug, dass wir halbwegs sicheren Trittes vorwärtskommen. Nach ein paar Metern stossen wir auf ein verdächtig neu aussehendes Stahlseil. Das Suonenrohr führt hier ein paar Höhenmeter steil abwärts. Dank dem Stahlseil können wir ihr dies ohne grössere Schwierigkeiten nachtun ( I ). Schmal und anspruchsvoll geht es weiter, aber alle Herausforderungen können wir ohne allzu grosse Mühen meistern (T5). Für konkretere Eindrücke kann die heute etwas länger ausfallende Bildstrecke konsultiert werden.
Ziemlich verdutzt stehen wir etwas später vor einer verhältnismässig absolut luxuriösen Brücke, neuwertig konstruiert aus massiven Stahlträgern und breiten Holzplanken, inklusive neuem Stahlseil zum Festhalten. Ab hier wird die Suone schlagartig einfacher (ca. T3). Weitere solcher Brücken folgen, sowie gut reparierte Wegstücke und weitere Stahlseile bei ausgesetzten Abschnitten. Sehr genussreich erreichen wir so bald den Punkt, wo die Suone wieder auf den Wanderweg trifft, und kurz danach, bei der Siedlung Ritzibodo, darf sie auch mal an der frischen Luft fliessen. Bei meinen Recherchen bin ich über einen kurzen Absatz in einem Protokoll des Gemeinderates Raron gestossen, wo im Jahr 2022 festgehalten wurde: "Die Arbeiten zur Sanierung der Suone Kummera (gemäss genehmigtem Auflageprojekt) beginnen im kommenden Jahr und werden in Etappen ausgeführt." Ob hier der Plan besteht, die Suone so weit auszubauen, dass sie von der breiten Bevölkerung begangen werden kann, weiss ich nicht, aber der Ausbaustandard würde es erlauben, wenn dieser in Zukunft bis zur Wasserfassung weitergebaut wird. Ein wenig unverbautes Baumaterial haben wir jedenfalls entlang der Suone finden können.
Thel-Suone (T3):
Bei Ritzibodo machen wir eine kurze Pause und konsultieren die Karte. Mit den ersten beiden Suonen haben wir schon reichlich Abenteuerliches erlebt, reichts oder darf's noch etwas mehr sein? Uns geht's prächtig, und auch das Wetter ist viel freundlicher als erwartet, also auf zum nächsten Abenteuer. Knapp 200 Höhenmeter weiter oben liegt die nächste Suone. Wir erreichen sie einfach über eine geteerte Strasse, auf welcher auch der Wanderweg Richtung Prag verläuft. Auch entlang der Thel-Suone ist in der Landeskarte kein Weg eingezeichnet, tatsächlich ist die Begehung vergleichsmässig aber sehr einfach. Etwas luftiger als zuvor der Unterlauf der Manera, aber ansonsten ähnlich gut gepflegt und schwierig, ein gutes T3 wegen der leichten Ausgesetztheit im offenen Gelände. Tut richtig gut, wieder einmal eine Suone geniessen zu können, statt jeden Schritt mit grösster Vorsicht setzen zu müssen. Eingangs des Jolitals treffen wir dann viel zu schnell schon auf die nächste Suone - Je nach Definition könnte man aber diese beiden auch als eine Suone zählen.
Brägjeri (T3+):
Die Brägjeri-Süe (und auch die Thel) wurde schon ein paar wenige Male hier auf Hikr beschrieben (vgl. die Berichte zum Wegpunkt

Jedenfalls ist uns der Gang entlang der Brägjeri gut gelungen. Die Suone, welche sehr zu unserer Freude meist offen verläuft (nicht wie die Kummera und Manera-Oberlauf) ist durchgängig gut ausgebaut und gut gepflegt. Die Bauten sind allerdings schon nicht unbedingt tauglich für Jedermann: Die oft eingesetzten Holzplanken sind hier deutlich schmaler, so dass man doch einen gutes Gleichgewichtssinn mitbringen muss, und sich nicht von den überaus steilen Flanken in die Tiefe ziehen lassen darf. Die Planken-Passagen sind eigentlich vorbildlich mit Stahlseilen ausgestattet, jedoch sind diese deutlich zu weit entfernt, als dass man sie sinnvoll als Halteseile benutzen könnte.
Auf der Brägjeri erwartet den Begeher zusätzlich einige Querungen von sehr abschüssigen Runsen, eine davon ist die "Grossi Lyka". Diese ist sehr eindrücklich, aber übersteigt an technischer Schwierigkeit mMn ein T3+ nicht. Weiter nicht ganz trivial ist ein sehr steiler Zwischenaufstieg von rund 100 Hm. Es hat einen Pfad, den man aber am untere Ende nur mit etwas Gespür findet. Die grosse Steilheit und schmale Breite des Pfades rechtfertigen auch hier eine Bewertung von T3+. Die für uns heute schwierigste Stelle war eine Stelle, wo aus irgendeinem Grund mit schrägen Brettern ein kleines, querendes Rinnsal direkt auf die Weg-Holzplanken geleitet wird. Dadurch ist die Planke dort nass und damit enorm rutschig und entsprechend unangenehm zu begehen.
Wir erreichen schliesslich die Fassung der Brägjeri am Jolibach. Hier müssen wir die Mauern der Wasserfassung erklettern, um zur Holzbrücke über den Jolibach zu gelangen. Ein paar Meter führt der anschliessende Weg im Wald aufwärts, bis wir an die erwartete Wegkreuzung kommen. Hier können wir uns abermals entscheiden, ob wir absteigen, und dem Jolibach entlang hinunter zum Südrampen-Weg wandern wollen, oder nochmals weiter aufsteigen, um so zur Joli-Alp und einer weiteren abenteuerlichen Suone zu gelangen. Einstimmig wird "aufwärts" entschieden. Obschon auf der Landeskarte hier kein Weg verzeichnet ist, führt uns ein sehr steiler aber deutlicher Weg zuverlässig zu den Wiesen der Joli-Alp. Auf diesen verliert er sich, und der sehr aufwendig konstruierte Weidezaun drängt uns in den abschüssigen Wald. Schnell sind wir unter dem Zaun durchgekrochen und erreichen wenig später die Hütten der Alp Joli, wo wir nochmals eine kurze Pause einlegen.
Tatz-Giesch-Süe (T3+/I)
Fröhlich plätschernd fliesst die letzte Suone der heutigen Tour an der Alp Joli vorbei. Genauso fröhlich folgen wir ihr über wenig steiles Wiesengelände, unmittelbar dem Wanderweg entlang. Bald erreichen wir wieder den Zaun der Joli-Alp, welcher entlang der Suone per schicker Leiter überstiegen werden kann. Danach wird das Gelände felsiger, als die Suone ins Tal des Seebachs hineinfliesst. Plötzlich fällt die Suone als Wasserfall über eine senkrechte Klippe ab. Andere Hikr-Berichte haben uns aber darauf vorbereitet, und wir greifen kurzerhand zur Kette, die es erlaubt, neben diesem Wasserfall abzuklettern.
Wenige Meter später stehen wir dann vor dem Seebach. Auch diesem sieht man deutlich an, dass durch den vielen Regen und schmelzenden Neuschnee viel Wasser im Wasserkreislauf unterwegs ist. Nach einigem unelegantem Herumsuchen und -probieren müssen wir dann schliesslich eingestehen, dass uns der Seebach die Passage zum weiteren Verlauf der Suone verweigert. Auch ein Abstieg entlang des Bachs zum Wanderweg ist nicht sinnvoll möglich. Daher gehen wir der entlang Suone, inkl. Ketten-Kletterei, zurück bis zum Weidezaun, und wechseln dort auf den Wanderweg.
Dem Wanderweg folgen wir talauswärts. Nicht lange nach der Brücke über den Seebach kommt die Tatz-Giesch-Suone wieder zum Wanderweg herunter. Viel verpasst haben wir also wohl nicht. In der Siedlung Tatz halten wir vergebens nach einem kleinen Beizli Ausschau. Einfach und ohne weitere Abenteuer folgen wir den markierten Wegen zum Bahnhof Hohtenn. Leider fährt nur alle zwei Stunden ein Zug. Nachdem wir uns über das Fehlen jeglicher Annehmlichkeiten wie Restaurant, Kiosk, Snack-Automat oder Brunnen am Bahnhof enerviert haben, setzen wir uns also auf ein sonniges Bänkli, lüften die Füsse aus, und geniessen die knappe Stunde bis zum nächsten Zug. Nicht vergessen, frühzeitig Halt zu verlangen!
Zeiten und Schwierigkeiten
Hinweis: Die Wegzeiten und Schwierigkeiten beziehen sich auf die Strecke zwischen dem Checkpoint der vorhergehenden Zeile und dem Checkpoint der eingetragenen Zeile.
Zeit | Checkpoint | Höhe | Angegebene Wegzeit | Unsere Wegzeit | Pause | Schwierigkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
09:10 |
Ausserberg Bahnhof![]() |
932m | ||||
10:00 | Riedgarto | 947m | 1 h | 50 min | T2 | |
11:10 | Manera - Wasserfassung | 975m | - | 1 h 10 min | T5+ | |
11:40 | Kummera - Wanderweg-Kreuzung | 1140m | - | 30 min | 15 min | T3 |
12:55 | Ritzibodo | 1097m | - | 55 min | 5 min | T5/I |
13:25 | Tehl-Süe - Wanderweg-Kreuzung | 1285m | - | 25 min | T1 | |
13:40 | Tehl-Süe - Verzweigung Brägjeri | 1295m | - | 15 min | T3 | |
14:15 | Brägjeri - Wasserfassung | 1460m | - | 35 min | 5 min | T3+ |
14:55 | Alp Joli | 1745m | - | 35 min | 15 min | T3 |
15:30 | Tatz-Giesch-Süe - Seebach | 1690m | - | 20 min | T3+/I | |
16:10 | Tatz | 1512m | - | 40 min | T3+/I | |
17:00 |
Hohtenn Bahnhof![]() |
1076m | 1 h | 50 min | T2 |
Wegzeit Total: 7 h 10 min
Pausen Total: 40 min
Zeitaufwand Total: 7 h 50 min
Technische Ausrüstung
- Wanderschuhe
- Helm
(- Pickel, nicht eingesetzt)
Fotos:


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