Reisnock 2663m - Im Wilden Westen


Publiziert von georgb , 17. März 2024 um 18:58. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 März 2024
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m

Der Vormittag wird noch überall bewölkt sein, von Westen nähern sich gegen Mittag erste Wolkenlücken. Im Ampezzo im Osten haben sie für die nächsten Tage durchgehend LWS 3 ausgegeben, im direkt angrenzenden Südtirol dagegen ganztägig 1!? Wir kreuzen gegen den Wind und ziehen nach Westen, wo wir stabile Verhältnisse und den ersten Sonnenschein erhoffen. Schon wieder landen wir im Winnebachtal, unserem persönlichen Wilden Westen, denn auch heute werden wir nur ein paar Eingeborene treffen.
Skitourenparadiese sehen anders aus, inzwischen ist der Schnee in tiefen Lagen geschmolzen und wir tragen die Skier bis kurz unter die Agstner Bergalm. Ab hier liegt eine geschlossene Schneedecke und wir zweigen zur Hofalm und in den Wilden Westen ab. Der Boden unter dem Terner Nock wird wohl im Winter kaum betreten, dafür geistert eine ganze Horde Indianer herum. Die Gämsen schauen erstaunt, Weiße sehen sie hier eigentlich nie.
Wir steigen dem Reisnock entgegen und suchen eine geeignete Zustiegsrinne. Es gibt deren mindestens drei, unsere Wahl fällt auf die rechte und in ihr kommen wir tatsächlich komplett mit Ski bis auf den Grat. Es ziehen dichte Wolken durch, die Sicht wird diffus und ein leichter Graupel nervt. Der letzte Hang zum Gipfel steilt nochmal auf und ohne Sonneneinstrahlung bleibt der Untergrund beinhart, die Harscheisen müssen aus dem Sack.
Wir schauen Richtung Westen und da kommen schon die ersten Blautöne, der Himmel macht auf, die Sonne lacht und wir gleich mit. Damit wächst auch unser Tatendrang und der Terner Nock wird ins Tagesprogramm aufgenommen. Von seinem Gipfel zieht eine einladende Rinne ins Tal, viel netter als die von unserem Aufstieg. Dafür müssen nach den ersten Abfahrtsmetern die Ski wieder auf den Rucksack. Ein kurzer Fußmarsch und der zweite Gipfel ist auch eingetütet.
Der Terner Nock ist für uns beide Premiere, aber um den Gipfel geht es heute nicht primär, die ominöse Rinne ist unser Ziel und wir schauen skeptisch in die Einfahrt. Über 40 Grad steil, gerade breit genug für Schwünge und mit griffiger Unterlage. Auch Dandl findet langsam Geschmack an solchen Übungen, hoffe ich zumindest ;-)
Die Hänge bis zur Hofalm sind aufgeweicht aber noch gut fahrbar und an der Hütte lassen wir uns kurz zur Regeneration nieder. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages, schwingen ab bis uns der Schnee ausgeht, wandern ein Stück durch den Wilden Westen und finden uns wieder im Saloon Sonne, bei Erdbeerschnitte und Erfrischungsgetränken.


Tourengänger: georgb, Dandl


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