Skitour bei St. Antönien zum Schollberg Nordgipfel über Nordseite, Winterbesteigung Hauptgipfel


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 28. Januar 2024 um 14:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:16 Januar 2024
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 

Anmerkung.
nachdem ich gesehen hatte, dass bei "hikr.org" noch kein Tourenbericht über eine Winterbesteigung des Schollberg Hauptgipfels vorliegt, habe ich mich entschlossen, einen Bericht darüber zu publizieren.

Bericht:
Nachdem ich hinter St. Antönien geparkt hatte, marschierte ich mit Skier über den schneebedeckten Fahrweg Richtung Partnunstafel. Dort bog ich nach rechts ab, den vielen Skispuren folgend. Oberhalb des Talbachs werden die Hänge gequert, bevor es über einen steilen Hang zur Engi hinaufgeht.

Dort entdeckte ich Skispuren auf der Nordseite des Schollbergs. Den Eingang weiter oben zum Silbertälli, durch das die Skiroute zum Schollberg führt, übersah ich. So stieg ich oberhalb von einer Mulde (links) an einem Bergrücken auf. Dahinter war es nicht mehr weit zur angestrebten Nordflanke. Ich sah zwar Reste alter Abfahrtsspuren, aber keine Aufstiegsspur. Kein Wunder, handelt es sich doch um eine steile Abfahrtsvariante! Ganz oben konnte man erkennen, dass eine Querung von einer Gratschulter gemacht worden war, aber eben beim Abfahren. Etwa 50hm unter der Schulter musste ich Skidepot machen, da der Hang bereits mindestens 40° steil wurde! Zu Fuß war der folgende Anstieg sehr mühsam, da ich im Bereich einer kleinen Geländestufe neben Felsen tief im Schnee versank. Ich querte ein Stück nach links, aber dort versank ich ebenfalls tief im Schnee. Schließlich gelang es mir, diese Stufe zu überwinden. Weiter oben war der Anstieg jedoch auch sehr mühsam. Schließlich querte ich unterhalb von Felsen nach links zur o.g. Gratschulter. Dahinter stieß ich auf frische Skispuren des Normalanstiegs. Kaum mehr als 30hm waren noch zum Nordgipfel aufzusteigen. Diesen überschritt ich - dahinter waren keine menschlichen Spuren vorhanden - es folgte eine Kletterstelle, dann ein ebener Bereich. Dahinter beginnt der Steilaufschwung zum Hauptgipfel. Er erreicht etwa 45°, überschreitet dann aber kurz neben einem kleinen Felsen 50°! Diesen nutze ich, um diese Steilstufe zu überwinden. Zuletzt geht es wenig steil zum höchsten Punkt (Wechte!), Ich ging noch ein Stück am Grat weiter bis zu einer Spitze. Dabei musste ich auf der Südseite wenige Meter absteigen, um unterhalb einer Felspassage in eine kleine Scharte zu gelangen, hinter der es sehr steil im Schnee zu diesem Zacken hinaufgeht. Dort hatten Gemsen Spuren hinterlassen. Der höchste Punkt des Berges befindet sich aber noch ein paar Meter weiter. Die Kletterei dahin ersparte ich mir aber, um nicht unnötig ein Risiko einzugehen.

So kehrte ich gleich darauf über den Nordgipfel und die Gratschulter zurück zur Nordflanke, über die ich zum Skidepot abstieg. Dabei ließ ich dieses Mal mehr Abstand zu den Wechten, brach aber plötzlich in einen anderen Hohlraum ein und stand kurz darauf bis zur Brust in einem Schneeloch, aus dem ich herausklettern musste!

Laut eines Tourenvorschlags kann die Einfahrt in die Nordflanke heikel sein. Zu Fuß war der Abstieg für mich allerdings einfach. Meine Skier standen zudem unterhalb der aus dem Schnee herausschauenden Felsen, die eine Abfahrt erschweren.

Anschließend durfte ich eine schöne Steilabfahrt erleben, dann ging es zurück zur Engi, wo mich noch eine kurze steile Passage erwartete. Dann ging es entlang der Hänge zurück zur Partnunstafel. Bei Abfahrt auf dem Fahrweg zum Parkplatz setzte die Dämmerung ein. 



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