Neue Bohrhaken.


Publiziert von Wimpy , 2. Dezember 2023 um 17:23.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 9 Mai 1992
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 6b+ (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 1 Tage

Diese Route sieht gut und kletterbar aus.

Für den Samstag 9.Mai 92 ist schönes Wetter vorausgesagt. O.K. wir sind uns einig das wir zwei klettern wollen. Unsere Freundinnen sehen das etwas anders. Sie wollen an die Aare zum "brätle".Der Kompromiss, für zwei Kletterer heisst, wir machen nur eine kurze Plauschtour. Um die Kletterfahrt zur Grimsel noch zu kürzen, reisten wir am Freitag abend in die Grimsel hoch. Nach einem gemütlichen Nachtessen in Guttannen, suchen wir uns einen schneefreien Übernachtungsplatz in Wandnähe. Unser morgiges Ziel, sollte eine Route in der Platte von der Mittagsfluh sein. Vorstellung etwa 8-9 Seillängen im Bereich 5a/5b. Zu dieser Zeit für uns ein gemütliches Klettertourli. Nach einem Feierabendbier auf der schneefreien Brücke der alten Passstrasse legten wir uns hin, mit der Vorfreude auf die morgige Genusstour. Wir wollen ja dann, am späteren Nachmittag mit unseren Damen den Aarestrand geniessen.
Am Morgen waren wir eigentlich ziemlich früh wach, doch als die Sonne in unsere Nähe kam, waren beim Blick zur Platte hoch, schon einige Leute unterwegs in Richtung der Einstiege. Wir spurten uns, doch es reichte nicht aus, um als erste in eine der Plattenrouten zu klettern. Was nun? (Da wir damals immer frei ohne Helm kletterten ,wollten wir immer die erste Seilschaft sein). Neues Ziel suchen, heisst um die Platte herum absteigen ,um zu sehen ob es hier auch noch Routen hat.
Wir wurden fündig, hatten aber keine Ahnung was das für eine Route ist, diese Abadia. Sieht gut und kletterbar aus und hat neue Bohrhaken. COOL. Die erste Stelle die uns bremst war in Länge 3. Danach folgte noch eine zackige Länge bis zur Kante. Nun Genuss über zwei Längen an der Plattenkante. Jetzt stehn wir zwei am Stand 6 auf einem abschüssigen Band. Unser beider Blick geht in die Wand hinaus zum Weiterverlauf der Route. Nach den hinter uns liegenden Genussplatten kommt da harter Stoff auf uns zu. Hier stellt sich nun die Frage? Queren in eine der Plattenrouten oder hier in diese Wandflucht hinausklettern. Mein Kletterpartner steigt weiter. An kleinen Leisten klettert er in dieser ausgesetzten Wand höher, und etwas später, Stand! O. K. alles klar das Neuland geht weiter. Auf mich wartet danach die Länge auf der Abschüssigen Rampe, bis unter die Überhänge. Die war auch nicht ohne. Nun geht unser Weg den Bohrhaken nachkletternd über die Dächer aus der steilen Wand. Uns wird hier plötzlich bewusst, ein Rückzug von da ist nur schwer möglich. Der Ausstieg aus dieser Wand führt durch diese Dächer über uns. Mein Kletterpartner schafft die Dächer frei, wärend ich 2 mal das Express zur Hilfe nahm. So das ich an der letzten Kante ein Express baumeln lassen musste. Der Tiefblick aus diesen Dächer ist gewaltig, ohne Unterbruch geht die Reise bis zum Wandfuss.Die letzte Seillänge ist dann wieder zum geniessen, bis zum Grat hinauf. Nun sitzen wir oben an der Mittagfluh, wissen aber nicht so ganz was wir da geklettert sind, ausser dem Namen der am Einstieg stand "ABADIA".
Beim Blick auf die Uhr, merken wir nun auch wie die Zeit vergangen ist. Es ist ja schon späterer Nachmittag. Auf uns warten unser Freundinnen an der Aare bei Bern.
Passt schon. Das Abseilen geht sicher rassig, wir sind ja ein eingespieltes Team. Jedoch haben wir nicht mit diesen Granitrissen und Zacken gerechnet. Zwei mal mussten wir wieder raufklettern zum Seil befreien. Das kostet Zeit und Nerven.
An die Aare kommen wir auch noch, aber es war dann ziemlich sehr später, dunkler Nachmittag. Das ist heutzutage praktischer. Es gibt ja jetzt die Handys.
Später im ersten Schweiz plasier Führer (Ausgabe 92. ) konnten wir nun nachschauen ,was die Abadia für eine Route ist.
 
ABADIA 6+ A0  10 Seillängen C + Y Remy  1991
45 Meter Seil, Klemmkeile, Bandschlinge 1, Express 9
Absicherung gut. 4 Std Kletterzeit, Abseilen über Route
Em Ueli sis Chueli. 8×.

Einige Jahre später ist die Bewertung dann  6b+A1 od. 7a

Wahrscheinlich gehörten wir zu einer der ersten Seilschaften die diese Route nach geklettert ist.

Ein ganz grosser Dank ,gilt meinem Kletterfreund der ersten Stunde ,Thomas.

Tourengänger: Wimpy


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Kommentare (2)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 2. Dezember 2023 um 19:43
Während ich, als Nicht-Kletterer nicht bestreiten möchte, dass dort jemand tatsächlich Hacken reingebohrt hat, so hat die Sache doch einen Haken; zum Klettern scheinen mir diese denkbar ungeeignet.

Wimpy hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Dezember 2023 um 20:00
Tschou Dani
Merci ,diese Geräte eignen sich besser für die Gartenarbeit.
Deutsche Sprache, schwere Sprache.
Schöne Wintertouren wünscht dir Rüedu


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