Lagginhorn 4010 m


Publiziert von basodino , 9. November 2009 um 18:30.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 August 2003
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 1710 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto bis Saas Grund und der Bergbahn via Kreuzboden nach Hohsaas
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Weissmieshütte (2726 m) Berghaus Hohsaas (3120 m)
Kartennummer:1309 Simplon

Das Lagginhorn ist für mich der einzige Wanderviertausender, sofern die Bedingungen optimal sind. Dann braucht man nur einen Tagesrucksack mit Proviant und einfach schönes Wetter (kein Seil oder anderes Sicherungsmaterial ist notwendig).
Bei meinem letzten Besuch auf dem Gipfel (2. Besteigung nach 1992) waren solche Bedingungen. Die anhängenden Bilder sind allerdings aus dem Jahr 2006 (da 2002 noch keine Digitalkamera bereit stand). Sind die Bedingungen nicht optimal, so ist es aber weiterhin eine hochalpine Tour nur für erfahrene Bergsteiger.

Am einfachsten ist es, wenn man nach Hohsaas (3100 m) fährt. Inzwischen landet man durch die neue Führung der Bergbahn sogar noch ein paar Meter höher, was fürs Lagginhorn allerdings kein Vorteil ist. Denn man muss zunächst über die Skipiste (breiter Weg im Sommer) bis 3050 m absteigen. Hier kann man über Geröll und Platten (wo sicherlich vor nicht allzu langer Zeit noch ein Gletscher lag) flach zu den Felsen des Westgrates, der unterhalb von P. 3906 wegzieht, queren (markiert). Dort quert man weiter in leichter Kraxelei und gewinnt nach ein paar Metern ein wenig an Höhe und gelangt so auf die Kante dieses Grates (Steinmänner). Danach weiter queren und bald erreicht man den Fuß des im Sterben begriffenen Gletscherrestes, der in die 2 Westgrate des Lagginhorns eingebettet liegt. Hier sind manchmal Steigeisen nützlich. Die Anzahl der Spalten sind im allgemeinen überschaubar und mit etwas Erfahrung und gutem Auge ist dieser Gletscherrest leicht zu begehen. Man verlässt ihn nach links oben, wo man über viel Geröll und gelegentliche Wegspuren auf den eigentlichen Westgrat in einem Linksbogen aufsteigt. Hierher gelangt man auch ganz ohne Gletscher von der Weissmieshütte aus, indem man den Westgrat von seinem Fuße aus besteigt (so in 1992 geschehen).

Der Grat wird zuerst blockiger und später auch etwas schärfer und felsig. Hier gibt es die einzigen kleinen Kletterstellen, die sich aber höchstens zwischen I und II bewegen. In der Regel hält man sich rechts des eigentlichen Grates. Nach der Engstelle (ca. 3700 m) wird der Grat dann wieder breiter und schuttiger und Wegspuren führen einen höher. So erreicht man den Gipfelhang, der oft noch durch Firn bedeckt ist und steil aber leicht bis zum Gipfel führt.

Die Aussicht ist wie auf fast allen Bergen hier berauschend. Vor allem kann man bis zum Lago Maggiore runter schauen und vis-a-vis ist die Mischabelgruppe sozusagen in Idealposition.

Im Abstieg kann man sich dann die lästige Querung nach Hohsaas auch schenken und unterhalb des Gletschers den Steinmännern direkt zur Weissmieshütte folgen. Dort oder nochmals 300 Meter tiefer in Kreuzboden kann man das Erlebnis gut bei einem gemütlichen Getränk rekapitulieren und die Aussicht auf die vielen Viertausender eingehend genießen. 

Für einen ordentlich akklimatisierten Bergwanderer ist die Besteigung in gut 7 Stunden (Auf- und Abstieg) zu machen. Bei fehlender Akklimatisierung kann es aber schnell so lange dauern, dass es mit der letzten Talfahrt eng werden könnte. Dann ist eine Vor- oder Nachübernachtung sicherlich empfehlenswert. Der Berg als solches weist keine wirklichen Schwierigkeiten auf, ein wenig alpine Erfahrung ist aber bei der Routenfindung schon nötig und man sollte sich immer darüber klar sein, dass man sich im hochalpinen Gelände bewegt und das ein Wetterwechsel oder auch nur Nebel die Verhältnisse schnell auf den Kopf stellen können.

Tourengänger: basodino


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Kommentare (1)


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Fenek hat gesagt: ja aber....
Gesendet am 9. November 2009 um 18:37
trotz der relativen Leichtigkeit des Berges würde ich die Steigeisen mitnehmen, denn wenn der Grat zuoberst unter dem Gipfel nicht aper ist, wird's im steilen Firn etwas ungemütlich, besonders im Abstieg.

Grüsse
Fenek


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