Piz Boe (3152 m) zu winterlichen Bedingungen


Publiziert von Joesti , 20. November 2023 um 16:03.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 1010 m
Strecke:9,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Staatsstrasse SS48 zum Pordoijoch

So wirklich hatte ich den Piz Boe gar nicht auf dem Plan, allerdings war der Juni bis dato in Südtirol sehr wechselhaft und dank der momentan täglichen Gewittervorhersagen ab Mittag musste ich meine eigentlichen Planungen alle verwerfen und entschied mich für diese Tour in der Gegend.
 
Um 5 Uhr startete ich etwas westlich unterhalb des Pordoijochs. Im Gegensatz zum Pordoijoch findet man hier einen kostenfreien Parkplatz. Westlich der Talstation der Seilbahn führt ein Weg gen Pordoischarte. Hier kann man weglos etwas abkürzen und trifft dann auf den Normalweg vom Pordoijoch.
 
Bis zur Querung des Wanderweges 626, der unterhalb des Boemassivs zur Franz-Köstner-Hütte führt, ist der Wanderweg unschwierig. Ab hier tauchten die ersten Schneefelder auf, die im Schuttfächer zur Pordoischarte zunehmen. Im oberen Drittel der Scharte war eine nahezu geschlossene Schneedecke. Der Anstieg zur Scharte ist im oberen Bereich sehr steil. Der Schnee war um diese Uhrzeit aber noch gut und man konnte in alten Spuren einigermaßen gut aufsteigen.
 
20 nach 6 Uhr war ich oberhalb der Scharte am Rifugio Pordoi, hier oben eröffnete sich eine traumhafte Winterlandschaft. Auch hier waren die Schneebedingungen so gut, dass ich ohne Steigeisen/Grödel dem ausgewiesenen Weg an der Südflanke des Massivs gen Piz Boe folgte. Über Nacht gab es eine Mischung aus Regen, Hagel und Schnee, so dass ich hier in der Früh als Erster meine Spuren hinterließ.
Im Sommer ist der Aufstieg im Gipfelaufbau im Geröll und Schotter eher unattraktiv, aber heute war es ein absolutes Vergnügen. Im Gipfelaufbau wird es etwas steiler, einige Seilversicherungen waren nahezu komplett eingeschneit.
 
Um 7:30 Uhr erreichte ich den Gipfel, an der Hütte waren einige Arbeiter dabei, ihren Arbeitseinsatz vorzubereiten. Direkt neben dem Kreuz an der Hütte war eine Baustelle. Etwa 30 Minuten verbrachte ich am Kreuz, Ausblick und Sonne waren genial. Als die Bauarbeiter Punkt 8 Uhr dann mit schweren Gerät anfingen, machte ich mich auf den Rückweg.
 
Im Abstieg vom Gipfelaufbau unternahm ich noch einige Abstecher für Fotos und eine längere Pause. Kurz vor dem Rifugio Pordoi traf ich den ersten Tourengeher, bis dato war ich komplett alleine unterwegs. Nach einer weiteren Rast am Rifugio machte ich mich in den Abstieg in die Scharte. Die Seilbahn fuhr mittlerweile und in der Scharte waren mehrere Gruppen im Aufstieg.
 
Der Schnee war mittlerweile sulzig und aufgrund der Steilheit alles andere als angenehm. Ich rutschte und trat dabei einen größeren Stein los, der sofort gen Tal donnerte. Ich warnte sofort einen Aufsteigenden, der Stein war allerdings keine Gefahr für ihn und blieb dann im Hang im Schnee liegen.
 
Um meinen Abstieg besser kontrollieren zu können und keine weiteren Aufsteiger zu gefährden, zog ich meinen Eispickel seitlich vom Rucksack und stieg damit organisiert ab. Ab Ender der Schneefelder ging es dann im Schotter noch steil weiter hinunter, bis man wieder auf den Wanderweg trifft und unschwierig zum Pordoijoch absteigen kann.
 
Gegen Mittag zog der erste Hagelschauer durch, später gefolgt von einem Gewitter, mehr wäre an diesem Tag wohl nicht möglich gewesen.
 
Fazit: Bei Winterbedingungen ist der Anstieg meiner Meinung nach weit attraktiver als im Sommer und bei frühem Aufbruch ist man auch an diesem stark frequentierten Berg größtenteils allein unterwegs.    

Tourengänger: Joesti


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