Kitzbüheler Horn, blaue Buchtour 42 (ROTHER – Kitzbüheler Alpen)


Publiziert von Bahoe , 16. November 2023 um 03:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:23 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:gerundet 20 km
Kartennummer:KOMPASS 29 Kitzbüheler Alpen 1:50.000

Als ich mich bei hikr angemeldet hatte, dachte ich mir zwar, dass ich keine Touren unter T3 publizieren würde, aber mit diesem Erlebnisbericht wird nur T2 gestreift. Meine Motivation für diesen Erlebnisbericht war die Tatsache, dass es auf hikr von Kitzbüheler Seite eher nix gibt und auf den KARSTWEG sowie insbesondere die rekordverdächtige Parkgebühr von 14 Euro (nur geringer Unterschied zur Mautstraßenbenutzung) hingewiesen werden kann!

Geplant war nur der Aufstieg und Talfahrt mit der Seilbahn, wegen Revisionsarbeiten war die Bahn am Montag, den 23.10.23 aber nicht in Betrieb. Check am PC daheim!

Es wurde außerdem einkalkuliert, dass im Fall von Betrieb wegen Föhn von einer auf die andere Minute nicht mehr gefahren wird. So wusste ich aber schon von Anfang an, dass es die längere originale Tour aus dem Wanderführer werden würde.

Eckdaten:
Ausgangspunkt auf 762 m bei de Hornbahn, höchster Punkt am Horn 1996m, Gehzeit 6:15 Stunden für eine Strecke von 19,7 km – davon 2:30 vom Gipfel zurück zum Parkplatz

Zitat aus dem Wanderführer:
Es sind sicher nur ganz wenige, die von Kitzbühel zu Fuß über den „alten Hornweg“ auf das Wahrzeichen des bekannten Fremdenverkehrsortes wandern. Warum auch, wenn man die Aufstiegsmühe heute der Hornbahn ganz oder teilweise überlassen bzw. auf einer Mautstraße bis zum Alpenhaus hinaufkurven kann? Da ist am Berg natürlich viel los! Man mag es deshalb kaum für möglich halten, dass man am Horn noch wirkliche Stille erleben kann. Versuchen Sie es und steigen Sie zur „bahnfreien“ Zeit, etwa zur Krokusblüte Anfang Mai oder im Spätherbst, hinauf. Sie werden sich wundern!

Die Anfahrt erfolgte ausnahmsweise über das Brixental, im Zuge dieser entschloss ich mich nach der Tunnelpassage spontan für eine Erkundung der Panoramastraße bis zur Mautstelle. Dort ausgewiesen war ein Preis von 25 Euro für PKW, darin ist ein 10-Euro-Gutschein für Konsumation im Alpenhaus enthalten.

Bei der Fahrt zurück nach KB sieht man sehr gut die verfügbaren freien Parkplätze (durch die Leuchtanzeige des Parkleitsystems) und das sofortige Hinfinden zum Hornparkplatz war gewährleistet. Sehr irritierend ein Schild mit Parkplatz besetzt. Am Schranken nicht erkennbar, welcher Knopf gedrückt werden sollte (Harndrang), aber auch kein blinkendes Licht gesehen – vielleicht war Strom abgeschaltet. Nachdem bei Zufahrt zuvor ein PKW beobachtet worden war, der ungeachtet eines „Einfahrt Verboten“ – Verkehrsschildes abgebogen war, wurde zurückgesetzt und beim Umdrehen ein des Weges kommender alter Mann mit FFP 2-Maske angesprochen, ich kenne mich nicht aus. Er unterstützte mich, aber ob ich nun für das System nicht erkennbar zu schief oder weit weg vom Schranken stand oder ob wirklich Anlage nicht funktioniert hatte, werde ich nie mehr wissen.

Die Empfehlung des alten Mannes mit den Parkplätzen beim Gesundheitszentrum war nutzlos, es war dort voll und es wäre auch Kurzparkzone oder Ähnliches. Also wie der beobachtete PKW beim „EV-Schilde“ hingefahren bis zur Kirche, dort wäre noch frei gewesen, aber es steht nur für Gottesdienste. Zurück bis zu einem Bereich mit Bauzaun und Führung von diversen Telefonaten. Erstens Gemeinde Kitzbühel, die mich zur Polizei verband. Der Polizist meinte, ich müsse die Kitzbüheler Bergbahnen anrufen. Gespräch Nummer drei mit dem Ergebnis, dass Dame zuerst rückfragen musste und mir dann mitteilen konnte, ich solle erneut zum Schranken hinauffahren, ein Mitarbeiter würde kommen. Oben am Schranken war dann am Blinken beim Ticketknopf klar erkennbar, dass Zufahrt wohl möglich sein würde. Gedrückt, Ticket kam raus und Schranken ging hoch – bingo. Gleich beim ersten Parkplatz stehen geblieben und auf Mitarbeiter der Bergbahn gewartet.

Nach netter Kommunikation – interessante Info, dass Bereich mit Bauzaun an Baufirma vermietet ist - und Herstellen der Abmarschbereitschaft konnte ich um 10:47 endlich losgehen. Um 7:26 war ich von daheim losgefahren.
 
POSITIV: Tourbeschreibung + Kartenausschnitt anbei daheim abfotografiert
OPTIMIERUNG FÜR DIE ZUKUNFT: Wenn es eine Karte oder einen Kartenausschnitt in besserem Maßstab als 1:50.000 gibt, ggf. Mitführen dieser Orientierungshilfe.
 
Nach dem Abmarsch vom Parkplatz über die Zufahrtstraße die asphaltierte Straße bergauf (Gehsteig vorhanden) und an Beschilderung halbrechts auf Nebenstraße weiter hinauf. Eigentlich hätte anderen schnellen Bergfexen bloß gefolgt werden müssen, aber es wurde ja fotografiert und ein entsprechender Abstand war nötig, um das overdue business zu erledigen. Bei der Rechtskehre der Wegbeschreibung mit den beiden Abzweigungen hatte die erste ein Warnschild „Freilaufender Hund“, die zweite war mit einem größeren gelben Briefkasten für mehrere Empfänger bestückt.  Wegweiser? Fehlanzeige. Richtig war, die zweite Abzweigung zu nehmen (auch laut ROTHER) - bald darauf bei Beschilderung Privatgrundstück gleich steil rechts hinauf. Von den im Wanderführer beschriebenen Rastbänken gab es bis zum alten Adlerhof keine einzige, diejenige zwischen beiden Gebäuden mit dem Raubvogel im Namen wurde genutzt. Unübersehbar – bald nachdem eine Fahrstraße den Anstiegsweg kreuzt. Beim Restaurant Adlerhütte waren Kisten mit Mineralwasser und Almdudler zur Entnahme bereitgestellt, der Preis auf Kassendose lautete 3 Euro. Wurde sich mal vorgemerkt, aber im Abstieg dort nicht mehr vorbeigekommen.  

Rastbänke waren auch danach recht selten, eine neben Schiabfahrtstraße wurde in Anspruch genommen. Es hatte trotz langem Telefonat (19 Minuten) mal so ausgesehen, dass ich schneller als die 3:45 im Wanderführerbuch sein würde, denn der Wegweiser mit der Zeitangabe 2 Stunden wurde nach 1 Stunde und 33 min fotografiert. Die Schiabfahrtsstraße mit den vielen blauen Schneekanonen war mit neuem Belag versehen worden, man konnte die Fahrzeugabdrücke erkennen und diese hatte weicheren sandigen Untergrund für den Aufstieg, jedenfalls so lange, bis der Asphalt begann. Teilweise stand Wiese zur Verfügung und ab der Trattalmmulde wurde immer wieder abgeschnitten. Das war zwar Kräfte raubender, aber für meine Fußsohlen genau richtig. Auch beim Abstieg Nutzung des Grüns, z.B. neben dem Kids Kletterpfad.

Etwas abseits einer Kehre befindet sich ein Kreuz mit Rastgelegenheit, dieser Sidekick wurde im Aufstieg mitgenommen. Im KOMPASS Wanderführer Kaisergebirge ist dieses Kreuz als Wegpunkt mit dem Namen Gipfelkreuz und einer Höhe von 1901 m ausgewiesen. Auch der Zugang zum Klettersteig (Holztafel) wurde gesehen, abzweigender Steig bzw. Pfad. Bei Walter Theil wird wohl nicht über den Klettersteig aufgestiegen, denn weder das Wort Klettersteig noch eine Einstufung der Schwierigkeit desselben finden ihren Niederschlag in den Worten der Beschreibung. Ganz anders bei ROTHER, wo bei einer Tour klar C/D im Vorspann abgedruckt ist. Scheinbar gibt es via Harschbichl zwei Normalwege neben dem Klettersteig – so meine Leseinterpretation.

Das Gipfelhaus mit großer Holzskulptur eines Bernhardinerhundes davor war bereits geschlossen, ebenso die Kapelle. Nicht mehr zur Verfügung standen die drei Bänke am höchsten Punkt, die nackten steinernen Stützen befinden sich wohl immer dort. Die Reinigung der Ski-Gondeln mit Dampfstrahler (Horngipfelbahn) war zu sehen. Auf den finalen Schlussakkord mit den Stahlseilen wurde im Aufstieg verzichtet. Im Abstieg auch.

Meine Abschneider im Aufstieg kamen mir beim Abstieg zugute, der Weg zum Hornköpfl wurde bestens erreicht. Auf die Höhenmeter wurde von den ROTHER Autoren wohl vergessen, statt 1230 sollten es doch 1250+ sein. Ich bin sicher von der Hornköpflhütte nicht laut Beschreibung (liest sich irgendwie weglos) gegangen, sondern stieg durch den genutzten Steig südwestlich Richtung Alpenhaus ab statt in südöstliche Richtung - somit wurde ein Umweg gemacht habe im Vergleich mit der Route der Originaltour. Der KARSTWEG, eine von Touristikern geschaffene Attraktivierung und Wissensvermittlung für Interessierte, wurde definitiv teilweise (Stationen 17 und 16) begangen, wobei es sich um einen markierten Wanderweg handelt. Die Trattalm war immer im Blick. Dass die Brunnhoferalm nie angeschrieben war, störte mich doch ziemlich. Im Wanderführer ist eine Höhe von 1410 m angegeben, der vorhandene Wegpunkt mit 1360 wurde aber genutzt. Sowohl Kartenaussschnitt als auch Karte zeigen keine Höhenzahl. Beim Gebäude nach dieser Alm (200 m weiter) wurde die Bank für einen Boxenstop genutzt. Fensterläden waren zwar offen, aber kein Kfz mehr dort. Eher Privatbereich mit der Umzäunung, mir aber zur Verfügung stehend. Zwei oder drei Bänke hätte es wohl auch am Karstweg gegeben.

KARTENINFO: In den roten ROTHER-Wanderführern sind immer Freytag & Berndt Kartenausschnitte abgedruckt, laut letzter Seite im Maßstab 1:50.000 und 1:75.000 – bei dieser Tour ist es ein 50.000er
 
FAZIT:
Der nächste Besuch des Kitzbüheler Horns wird auf jeden Fall mit der Aufstiegshilfe Harschbichlbahn gemacht. Dadurch dass es neben dem Klettersteig zwei Routen von der Harschbichlscharte geben soll und der ganze Karstweg mit unter den Hut gebracht werden soll, können sich durchaus drei Anstiege ergeben und einige Höhenmeter anhäufen.
 
Stationen Karstweg:
1 Start: Übersichtstafel
2 Die Kanzel
3 Putzhaufen
4 Ponorkette
5 Kitzblick
6 Tauernblick
7 Bergzerreißung
8 Kar von unten
9 Kar von oben
10 Egglhöhe
11 Kuhloch
12 Der Sattel
13 Ponorblick
14 Weanerstadt
15 Stoakopf
16 Trattalmmulde
17 Ende

Wir hoffen, Ihnen hat dieser authentische Einblick in die Erdgeschichte und die außergewöhnliche Landschaft des Kitzbüheler Karstwegs gefallen. Wenn Sie mehr wissen wollen, besuchen sie uns doch im Internet unter www.derkarstweg.at.
Ende des Karstwanderweges. Nur mehr wenige Schritte trennen Sie vom Alpenhaus und der Gondel zurück ins Tal.

Die Webseite war nicht mehr erreichbar, mit Google kam ich zu kitzski und den entsprechenden Infos zum Karstweg – es gibt einen Blätterkatalog. Die im Gelände vorhandene Infotafel mit den Beschreibungen der Stationen hatte ich mit fünf Bildern festgehalten – für die hikr-Fotogalerie reichen mir zwei. Alle Stationsbeschreibungen sind online abrufbar und wohl auch downloadbar. 

Tourengänger: Bahoe


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