Noppenspitze - Die Wand (Teil 1)


Publiziert von Nyn , 2. November 2023 um 18:15.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 2 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1700 m
Strecke:Köglen-Scheidbachtal-Noppenkar-Noppenspitze
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Lechtalstraße bis Köglen (zwischen Häselgehr und Elbigenalp) Ich parkiere gegenüber des Schilds "Geierwally"

Die letzten Arbeitswochen waren anstrengend. Nun darf ich endlich den wohlverdienten Urlaub beginnen. Das Wetter ist prächtig, mein Bergfieber heftig - ich starte sehr früh Richtung Lechtal, um die wenig bekannte Noppenspitze zu besteigen, einen Gipfel in der mittleren Hornbachkette. Inspiriert dazu hat mich vor Allem die bestechende Ansicht deren Flanken und des Südgrats von meiner letztjährigen Tour auf die Söllner Rotwand.

Wo ist denn mein AVF Allgäu? Mist, den finde ich nicht... egal!
Nach Studium der ausgezeichneten Berichte auf gipfelsüchtig und festivaltours weiss ich, was mich erwartet: Ein weiter Zustieg, teils anspruchsvolle Orientierung und Kraxelei in gemischtem Fels bis ~UIAA II.

Meine Vorfreude ist angesichts der hervorragenden äußeren Bedingungen und des zu erwartenden Rahmens groß. Sowohl meine Steilgrastour auf den Häselgehrberg (auch "Pfeiler"), als auch die über den SO-Rücken auf die Söllner Rotwand waren wunderbare Spätherbsttouren, die ich in bester Erinnerung habe. Ich mag diese Ecke des Lechtals sehr!
(Interessantes nebenbei: Die "Geierwally-Sage" kommt von da!)

Die andernorts in Führerwerken beschriebenen Zugänge zum "Normalweg" der Noppenspitze über die Südwestwand via SöllnerHütte/Balschtesattel oder über das Haglertal und den Luxnacher Sattel sind meines Erachtens sinnvoll verkürzbar.So folge ich ab Köglen den bekannten, überwiegend deutlichen Spuren ins Scheidbachtal und stromere weiter hinauf ins Noppenkar. Nur nach dem "Durchlass" verlaufen sich die Pfädlis etwas - ich halte mich dort anfangs nordwestlich, nach dem Latschengürtel nördlicher und dann beliebig hoch zum Enzensperger Weg.

Auf Diesem nur kurz rechterhand bis etwa zum nordöstlichen Scheitelpunkt der Wegkurve durch das Kar. Ab hier steige ich weglos zunächst über kupiertes Gelände, später auf sich vereinigenden Spuren bis zum Wandfuß mit Jause (letzte Grasflecken unter dem schrofigen Sporn etwa in Fallline des markanten weißlichen Plattenstreifens)

Da die Beschreibungen u.a. oben erwähnter Quellen die Wegführung und mögliche Varianten mMn ausreichend dokumentieren, ergänze ich für die "Wand" meine persönlichen Einschätzungen und Eindrücke und steuere wie gewohnt viele Bilder bei.

Den Abstieg und "Häselgehrberg-Abbruch am Luxnacher Sattel"
zeige ich Euch separat im Teil 2

Viel Spaß beim Mitwandern, -Schauen und -Kraxeln

Fazit
Stramme Tour mit dem "ganzen Paket", welche derartige Gipfel erfordern.
Wenn mehrere Partieen in der Wand sind, herrscht hohe Steinfallgefahr!

Anmerkungen zu anderen Berichten
von kaukOr:  https://www.hikr.org/tour/post129846.html
Den in seinem Bericht erwähnten Bergstock hat wohl jemand inzwischen mitgenommen (?), auch habe ich keine rötlichen Markierungen gefunden, dafür einige wenige Steinmännchen, die vor Allem im oberen Wirrwarr der Rinnen und Rippen nach der Querung die allg. Orientierung etwas erleichtern.

von Stefan: https://www.hikr.org/tour/post55651.html
Der "Normalweg" ist in der Tat teilweise schuttig, man kann aber oft auf die seitlichen Rippen ausweichen.
Dort darf man auch mal richtig schön kraxeln, es heisst ob der gemischten Felsqualität trotzdem Acht zu geben!

von kneewoman: https://www.hikr.org/tour/post146756.html
Im Aufstieg fand ich die SW-Wand oben schon sehr verwirrend. Im Abstieg gibt es sicher "Wo denn jetzt nun weiter?"- Knackstellen. Da die Route kaum bis sehr wenig begangen wird, ist die Orientierung trotz eingestreuter "Männle" nicht leicht.

von yeti + Co: https://www.hikr.org/tour/post114512.html
Es gilt das bereits Gesagte. Wer klettermäßig noch bissel Reserven hat, weicht besser auf die Rippen aus.
Brösel ist halt an dem Berg überall anzutreffen. Wer nur wegen schöner Kraxelei in die Hornbachkette kommt, ist auch an der Noppen fehl am Platz.

Tourengänger: Nyn


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Kommentare (2)


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Kauk0r hat gesagt:
Gesendet am 14. November 2023 um 19:26
Schöne Impressionen zum Nacherleben :)! Für mich eines meiner persönlichen Highlights die Noppenspitze.

Wie gehts dem Gipfelbuch von maxe, bzw. gibt es das noch?

Schönen Abend!
Kauk

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. November 2023 um 19:36
Hi Kauk, das freut mich sehr, wenn schöne Erinnerungen wach werden.
Ein Gipfelbuch? Upsi, also wenn es im Gipfelsteinmann war, dann habe ich es vielleicht übersehen, aber danach nicht bewusst gesucht...Sry - ich weiss es also nicht

Viele Grüße


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