Noppenspitze - Das Glück (Teil 2)

"Sky above, earth below, peace within."

Geschafft! Juhu...Ich koste in vollen Zügen die wunderbare Natur, staune und träume....
Den vielseitig spannenden Anstieg (siehe Teil 1) habe ich gemeistert. Nun bin ich ordentlich groggy, aber auch ge"flasht". Die Rundschau ist prächtig, das Wetter erste Sahne.
Meine Anspannung lässt deutlich nach. Ich ruhe in mir, sämtliche Sorgen des Alltags sind vergessen.

Diese Augenblicke sind die Eindringlichsten und aller Mühen wert. Bergsteigers Glück, welches in Worte zu fassen wir Normalerdlinge uns oft schwer tun, diese außerordentliche Gemütslage zu beschreiben. Aber jeder, der in die Berge geht, kennt dieses Gefühl und mag es nicht missen...

"Bevor jemand Zen studiert, sind Berge Berge und Wasser ist Wasser; nach einem ersten Blick in die Wahrheit des Zen sind Berge nicht mehr Berge, und Wasser ist nicht länger Wasser; nach der Erleuchtung sind Berge wieder Berge, und Wasser ist wieder Wasser." (aus dem Zen-Buddhismus)

Irgendwann bin ich mental wieder "zurück" am Berg und stelle mich wohlgemut den Realitäten.
Den anspruchsvollen Abstieg über meinen Aufstiegsweg habe ich ja noch vor mir, und Dieser verlangt ob des vielfach brüchigen Geländes und verwickelter Wegführung/Varianten ausnahmslos meine volle Konzentration.

Es sollte auch hinab gelingen! Danke dafür!

Am Wandfuß gehe ich losgelöst in den "BlumenModus".

Zugabe "Häselgehrberg-Abbruch am Luxnacher Sattel"
Da ich das Scheidbachtal nicht zum wiederholten Male absteigen will, wandere ich auf dem Enzensperger Weg hinüber zum Luxnacher Sattel und schaue mir dort den Abbruch des Häselgehrbergs genauer an, um zu klären, ob ein direkter Ab/Anstieg dort irgendwo möglich erscheint. (Diese Diskussion ergab sich ..hmm.. wo war das noch? - ah ja hier)

Zur Frage UIAA II? (behauptet ein neuerer AVF)
Direkt vom oder nahe beim Sattel sieht mir das nach UIAA IV/V oder mehr aus! Der von der Schulter des Häselgehrbergs sw. lang abfallende Riegel, mit senkrechten Wänden zu mir her, könnte jedoch ein gutes Stück unterhalb des Sattels ein verstecktes Schlupfloch bieten. (s Bilder)

Ob das durchgängig ist? Das wäre mir eine extra Exkursion dahin wert.

Haglertal
Mein Abstieg vom tiefsten Punkt des Luxnacher Sattel (am Fuß des HäselgehrbergAbbruchs, -der WW quert Einiges vorher jedoch sehr schlecht kenntlich! nach NNO- ist zunächst steil, feucht und spärlichst begamswechselt. Nach Erreichen des richtigen WWs im Talgrund flaniere ich auf ihm durch das wunderschöne Haglertal abwärts. Das zieht sich schon etwas, auch bin ich inzwischen bissel müde und mache auch deshalb langsam, aber die äußere Ruhe und innere Gelassenheit begleiten und behüten mich  - so ist es nicht schlimm, dass ich erst im Dunkeln in Häselgehr einlaufe.
Es fährt natürlich kein Bus mehr, an der blanken Straße entlang laufen mag ich nicht und ein Wanderweg nach Köglen wäre da, jedoch auf der anderen Talseite....hmm...

Was tun? So versuche ich es an geeigneter Stelle in Häselgehr -beleuchtet + genügend Platz zum Anhalten - per Autostop und habe nach einigen bangen Minuten erneut Glück, vielleicht ist es das Glück des Tüchtigen. Ein Pärle aus Ulm kutschiert mich samt heiterem Geplauder zu meinem Ausgangspunkt. Was ein ausgefüllter, beglückender Tag....

Fazit
Der Dank für die Mühen: Bergsteigerglück