Kurzbericht 

Gesäuse-Durchquerung


Publiziert von wf42 , 27. Oktober 2023 um 13:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen
Tour Datum: 2 August 1996
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 5530 m
Abstieg: 5473 m
Strecke:73 km
Kartennummer:Alpenvereinskarte 16

2. August 1996: Johnsbach - Gspitzter-Stein-Sattel - Heßhütte

1505 m ↑, 659 m ↓, 20 km

In den letzten Jahren bin ich bei meinem Ost-West-Projekt kaum weitergekommen. Das liegt unter anderem daran, dass meine Nord-Süd-Durchquerung der Alpen (Bad Kohlgrub - Vittorio Veneto) parallel läuft. Nachdem ich im Juni diese Durchquerung abgeschlossen habe, kann ich mich jetzt voll auf die Ost-West-Tour konzentrieren. Eine besonders spektakuläre Gebirgsgruppe steht an, das Gesäuse. Vom Gasthof Kölbl in Johnsbach gäbe es eigentlich einen direkten Weg zur Heßhütte im Zentrum der Gesäuseberge, aber zuerst muss ich über den Neuburgsattel den Anschlusspunkt der letzten Etappe, den Gspitzter-Stein-Sattel erreichen.

Von hier geht es erst einmal ein gutes Stück abwärts; auf breiten Almwegen steige ich ab bis zur Abzweigung Hartelsgraben, wo der Wiederaufstieg beginnt. Vorbei an einem kleinen See, nähere ich mich dem Sulzkarhundsattel, der nach einem markanten Felsen, dem "Sulzkarhund", benannt ist. Auf der anderen Seite ist es nicht mehr weit zum Tagesziel, der Heßhütte.

3. August 1996: Planspitze und Zinödl

1030 m ↑, 1030 m ↓, 11 km

Heute bin ich mit leichtem Rucksack unterwegs, da ich zwei Gipfel in der Nähe der Hütte besteigen möchte. Das Wetter ist leider eher schlecht, wenn auch meistens trocken. Zuerst steige ich nach Norden in Richtung Wasserfallweg ab, bis links der Pfad zur Planspitze abzweigt. Der Gipfelaufstieg verlangt ein wenig Kraxelei, aber die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen. Auf der anderen Seite geht es hinab, bis von rechts der berühmte Peternpfad einmündet - ein Weg mit einer extrem ausgesetzten Stelle, über den im vorletzten Jahrhundert ein Wilderer, genannt der "Schwarze Peter", dem Jäger entkam. Mittags bin ich wieder in der Hütte.

Nachmittags breche ich erneut auf, obwohl sich das Wetter nicht gebessert hat. Auf einem Weg durch Gras- und Latschengelände erreiche ich den Hochzinödl; der Abstieg erfolgt über den Nordkamm und einen Weg, der westlich des Gipfels fast waagrecht zur Hütte zurückführt.

5. August 1996: Heßhütte - Hochtor - Johnsbach

790 m ↑, 1629 m ↓, 14 km

Nach einem Regentag auf der Hütte hat sich das Wetter deutlich gebessert, sodass ich über den Josefinensteig auf das Hochtor, den höchsten Gesäusegipfel, steigen kann. So hoch bin ich auf meiner Ost-West-Durchquerung bisher noch nicht gekommen! Die Aussicht ist beeindruckend, auch der Dachstein im Westen ist gut zu erkennen.

Der Abstieg durch das "Schneeloch" (derzeit ohne Schnee) ist reizvoll, an manchen Stellen nicht ganz einfach, aber mit Schwierigkeitsgrad II, wie im Alpenvereinsführer behauptet, würde ich ihn nicht bewerten. Weiter unten erreiche ich über den normalen Hüttenweg wieder den Gasthof Kölbl (Johnsbach), an dem ich vor drei Tagen gestartet bin.

Eine kleine Zusatzaufgabe bleibt noch: Auf der linken Talseite quere ich zur Abzweigung des Weges zur Mödlinger Hütte, dem Anschlusspunkt für morgen; auf dem gleichen Weg geht es zurück zum Auto.

6. August 1996: Haltestelle Johnsbach - Mödlinger Hütte - Oberst-Klinke-Hütte

1304 m ↑, 408 m ↓, 15 km

Die letzten beiden Tage im Gesäuse beginnen mit einer kurzen Zugfahrt von Admont zur Haltestelle Johnsbach. Von hier wandere ich auf einem schönen Waldweg nach Johnsbach, wo ich den berühmten Bergsteigerfriedhof besichtige. Weiter geht es zur Mödlinger Hütte. Nach einem Zwischenabstieg zur Vorderen Flitzenalm steigt der Weg wieder an zum Kalblinggatterl; von hier ist es nur noch ein Katzensprung zur Oberst-Klinke-Hütte, meinem Tagesziel.


7. August 1996: Oberst-Klinke-Hütte - Sparafeld - Admont

901 m ↑, 1747 m ↓, 13 km

Auf dem gleichen Weg wie gestern wandere ich wieder zurück zum Kalblinggatterl. Danach geht es in gleichmäßiger Steigung über eine lange Rampe unter den Felsabstürzen des Kalbling aufwärts. Den Gipfel spare ich mir für nachher auf und gehe gleich weiter über einfaches Grasgelände zum Sparafeld, dem zweithöchsten Gipfel der Reichenstein-Gruppe. Eine Besteigung des etwas höheren Admonter Reichensteins hätte mich durchaus gereizt, wäre aber von den Kletterschwierigkeiten her wohl zu anspruchsvoll für mich.

Auf dem Rückweg nehme ich den Kalbling-Gipfel mit, der von dieser Seite nur als unbedeutende Graskuppe erscheint. Gegenüber sehe ich die nächsten Gipfel. Der Weg über die Riffel zum Kreuzkogel sieht von hier schwierig aus, erweist sich aber aus der Nähe als eher unproblematisch. Über den Kreuzkogel packe ich den langen Abstieg nach Admont an, das wegen seiner Stiftsbibliothek weithin bekannt ist.

Übersicht
Vorhergehende Etappe: Radmer an der Stube - Radmer an der Hasel
Nächste Etappen: Admont - Tauplitz

Tourengänger: wf42


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Geodaten
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