Kurzbericht 

Hochschwab-Durchquerung


Publiziert von wf42 , 26. Oktober 2023 um 17:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum: 3 Juni 1990
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3627 m
Abstieg: 3939 m
Strecke:67 km

3. Juni 1990: Seewiesen - Schiestlhaus

1428 m ↑, 249 m ↓, 18 km

In den Pfingstferien 1990 nehme ich mir drei Tage Zeit für die Fortsetzung meiner Ost-West-Tour. Geplant ist eine Durchquerung der Hochschwab-Gruppe. Wie im Vorjahr übernachte ich in Seewiesen auf der Südseite des Seebergsattels. Es gibt nur ein kleines Problem: Im letzten Jahr bin ich nur bis zur Seebergalm auf der Nordseite des Passes gekommen und auf den Bus dorthin müsste ich zwei Stunden warten. Daher wandere ich zu Fuß über den Seebergsattel zur Seebergalm hinunter und gleich wieder zum Seebergsattel hinauf. Das ist vielleicht ein wenig verrückt, aber ich möchte bei meiner Alpen-Durchquerung nicht schwindeln und wirklich jeden Meter zu Fuß zurücklegen.

Erst hier, am Weitwanderer-Denkmal, beginnt die eigentliche Tour. Auf einem Waldpfad steige ich hoch zur Karstfläche, die charakteristisch für die Hochschwab-Gruppe ist. Der Himmel zeigt sich bedeckt, aber wenigstens bleibt es zunächst trocken. So kann ich mehrere Gipfel mitnehmen, die ein wenig aus dem Karstplateau herausragen: Staritzen-Ostgipfel, Mieserkogel, Krautgartenkogel, Mittelkuppe und die Ringkarwand. Das Wetter verschlechtert sich allmählich; im Nebel erreiche ich mein Tagesziel, das Schiestlhaus.

4. Juni 1990: Schiestlhaus - Hochschwab - Großer Ebenstein - Sonnschienhütte

794 m ↑, 1424 m ↓, 20 km

Vom Schiestlhaus ist es nur ein Katzensprung zum Hochschwab-Gipfel. Leider hält sich der Nebel hartnäckig, das Gipfelpanorama entfällt. Immerhin ist ein neuer Höhenrekord der Ost-West-Tour geschafft. Auf dem Weiterweg in Richtung Westen nehme ich den leicht erreichbaren Zagelkogel mit, bevor ich zur Häuselalm absteige. Schon mittags komme ich an der Sonnschienhütte an - gerade rechtzeitig, bevor ein Gewitter mit starkem Regen losbricht.

Der Nachmittag bringt eine deutliche Wetterbesserung, die ich für die Besteigung des Großen und des Kleinen Ebensteins nütze.

5. Juni 1990: Sonnschienhütte - Brandstein - Kaltmauer - Eisenerz/Münichtal

1405 m ↑, 2266 m ↓, 29 km

Endlich einmal schönes Wetter! Der bequeme Weg führt ohne große Höhenunterschiede über Androthalm und Brandwiese nach Westen. Blickfang ist der felsige Fobisturm. Ich mache einen Abstecher zum Brandstein, einem Gerade-noch-Zweitausender, der allerdings immer noch im Nebel steckt. Weiter geht es über die Fobisalm gemächlich abwärts. Bei einer Abzweigung wende ich mich nach Norden und steige in einem engen Tal wieder aufwärts. Auffällig in diesem Bereich sind deutliche Rillen im breiten Weg; vielleicht waren hier einmal Fuhrwerke unterwegs, die das Eisenerz vom Erzberg in die nördlich gelegenen Landesteile brachten (?).

Ein langer Anstieg durch Wald- und Latschengelände bringt mich schließlich auf die Gipfel von Kaltmauer und Hochblaser. Hier steige ich nach Westen ab. Auf einem steilen Weg, stellenweise recht ausgesetzt, geht es hinunter zum Leopoldsteiner See. Von hier ist es nicht mehr weit zum Ortsteil Münichtal der Stadt Eisenerz mit dem berühmten Steirischen Erzberg.

Übersicht
Vorhergehende Etappen: Hirschwang - Seebergalm
Nächste Etappe: Eisenerz/Münichtal - Radmer an der Stube


Tourengänger: wf42


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Geodaten
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