Steinböcke an der Hochweichsel


Publiziert von Erli , 24. Mai 2022 um 16:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:16 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Seeleiten auf der Mariazeller Bundesstraße zur Passhöhe am Seebergsattel; dort sind kostenfreie Parkplätze vorhanden.

In den Tälern ist bereits der Frühling eingezogen, während auf den Gipfeln noch teils winterliche Bedingungen herrschen. Will man zu dieser Jahreszeit in die Zweitausender-Region aufsteigen, bieten sich südseitige Hänge oder Hochflächen an. Beides ist bei der Wanderung auf die Hochweichsel, einen kleinen Zweitausender im östlichen Hochschwab gegeben.

Guter Ausgangspunkt der Seebergsattel. Von der Passhöhe führt ein Wanderpfad auf der Südseite der Aflenzer Staritzen zumeist durch Wald steil hoch bis kurz unter den Gipfel der Seeleiten. Nun öffnet sich das Gelände, und man steigt durch eine breite Rinne auf den Sattel unmittelbar vor dem Gipfel der Seeleiten, ein kurzer Abstecher zum Gipfelkreuz lohnt. Über Schneefelder geht es nun aufwärts auf die Hochfläche, die vom Staritzen Ostgipfel nach Westen leitet. Der Wanderweg ist deutlich markiert, unterhalb des Krautgartenkogel verlasse ich kurz den Weg, um weglos einen Abstecher zum diesem wenig markanten Gipfel zu machen. Der höchste Punkt des Krautgartenkogel ist durch einen Steinmann markiert, dann geht es über Matten zurück zum Höhenweg. und alsbald zweigt rechte Hand (Wegweiser) an der Niederen Scharte der Pfad zur Hochweichsel ab. Bis der Gipfelhang erreicht ist, sind noch beträchtliche Schneefelder zu queren, in einem dieser Felder hat sich sogar ein Murmeltier seinen Gang aus dem Bau gegraben. Der Gipfel der Hochweichsel ist noch schneebedeckt, an der Ostseite sind sogar noch Wechten auszumachen. Besonders eindrücklich sind Abbrüche nach Westen und Norden, die beim Blick Richtung Ringkamp vor allem beim Abstieg ins Auge fallen. Bis kurz unter den Mieserkogel wähle ich den gleichen Weg zurück, immer wieder sind Gemsen auf der Hochebene und in den Flanken zu erkennen. Der Höhepunkt diesbezüglich sollte jedoch der Abstieg über den Gamssteig auf der Südseite der Staritzen sein: Der steile Wanderpfad hinab ist geröllübersät und somit sehr unangenehm zu gehen, beim Queren der Schnee- und Geröllfelder zieht jedoch eine 20-köpfige Gruppe kapitaler Steinböcke die Aufmerksamkeit auf sich. Sie lassen sich nicht stören, und nehmen weiter ihre Mahlzeit ein. Diese Begegnung entschädigt für den ansonsten nicht empfehlenswerten Weg zum Seebergsattel.

Fazit: Die Hochweichsel ist um diese Jahreszeit ein kompletter und zugleich einsamer Berg. Ich habe keine Menschenseele getroffen, der Eintrag im Gipfelbuch war erst der dritte seit Januar. Dafür gab es Begegnungen mit zahlreichem Steinwild, Gemsen und Murmeltieren. Der Aufstieg erfolgte von der Seeleiten aufwärts teilweise noch über Schneefelder, ohne jedoch sonderlich gefährlich zu sein. Eine tolle Tour!

Schwierigkeiten und Zeiten:
Seebergsattel - Seeleiten: 1 Std. 10 min. (T 2)
Seeleiten - Krautgartenkogel: 1 Std. (T 2)
Aufstieg Hochweichsel: 50 min. (T 3+)
Abstieg über den Gamssteig: 2 Std. (T 3)

Tourengänger: Erli


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