Bütlasse und ein Materialdepot aus vergangener Zeit


Publiziert von noisyalps , 22. September 2023 um 10:08.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:17 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:24 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:OEV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:OEV
Unterkunftmöglichkeiten:Gspaltenhornhütte
Kartennummer:1248

Das erklärte Ziel des Wochenendes war, eine Bekannte zu besuchen, die auf der Gspaltenhornhütte arbeitet. Natürlich musste da auch eine entsprechende Tour her...

Mürren-Gspaltenhornhütte (T3)
Die Anfahrt aus dem ZH-Oberland ins Lauterbrunnental mit dem OEV hatte es in sich, erst um 09:30 Uhr oder 5.5 h nach dem Klingeln des Weckers konnten wir im malerisch/touristischen Mürren starten. Zuerst gings sanft hoch dann steiler via Spilboden ums Bryndli. Während der langen traverse zur Rotstockhütte auf perfekt ausgebautem Weg spürten wir die Macht von EMJ und weiterer Bergprominenz im Rücken (ein nächstes mal würde ich diese Tour nur aufgrund dieser Aussicht in der Gegenrichtung begehen). Nach der Rotstockhütte steilt das Gelände langsam auf und nach einer weiteren Stunde erreichten wir den Aufstieg über neue Treppen auf die Sefinafurgga, hier Rast und Magen mittels Kalorien beruhigen, dabei Traumhafte Aussicht auf Wildi Frau und das Blüemlisalpmassiv sowie ins Flachland und das Jura. Von P.2626 hatten wir gute Einsicht in unseren Aufstieg von morgen. Weiter gings mit stets wunderbarer Aussicht auf den Schutthaufen Gamchigletscher und die Blüemlisalp richtung Gspaltenhornhütte. Obwohl wir auf den letzten Metern noch leicht verregnet wurden tat dies der Freude auf den Hopfentee und Hüttenschuhe keinen Abbruch.

Gspaltenhornhütte-Bütlasse (T5+, II)
Nach einer kurzen aber erholsamen Nacht liessen wir all den Gspaltenhornaspiranten den Vorrang und verweilten noch ein wenig länger am Frühstückstisch. Gestartet sind wir schliesslich um 06:00 Uhr mit der Stirnlampe. Bis P.2626 waren die Gelenke warm und auch die graue Masse zwischen den Ohren auf Betriebstemperatur. Hier verliessen wir den markierten Wanderweg richtung Osten und stiegen den zusehends steiler werdenden Geröllhang hinauf. Unter dem NE-Grat der vordern Bütlasse angekommen verstauten wir die Stöcke und montierten die Hände für den weiteren Aufstieg. Die Aufstiegslinie gestaltete sich aus unserer sicht relativ logisch durch zwei couloirs und kurze Gratstücke im I. Grad. Da jedoch diverse Routen möglich sind (Steinmänner) und der Berg wohl nicht überrannt wird, lag vor allem im unteren Teil des Aufstiegs viel Schutt herum was teils vorsichtige Fussplatzierungen erforderte. Von der vorderen Bütlasse wandelten wir über die bereits viel beschriebene Mondlandschaft zum Gipfelgrat der Bütlasse, diesen bestiegen wir durchgehend auf dem Grat bleibend mehrheitlich im Kraxelgelände mit kurzen Stellen I und II. Bevor wir das Panorama am Gipfel richtig geniessen konnten, mussten wir erstmal unseren Mägen Kalorien in verwertbarer Form zuführen.

Bütlasse-Griesalp
Nach dem Abstieg vom Gipfelgrat entschieden wir uns spontan für den Abstieg über den Normalweg durchs Couloir. Dabei fanden wir irgendwo in der Nähe von 2'629'170/1'152'540 ein wahrscheinlich 22 jähriges Materialdepot.

Leicht unter Geröll gerutscht fanden wir eine Windjacke, Ganzkörperklettergurt, Wanderstöcke, Stirnlampe (natürlich von LED keine Spur), Sportshorts, Necessaire mit diversen Toilettenartikeln sowie einiges an Tagesverpflegung. Die Farmerstängel und eine Flasche Rivella hatten Ablaufdaten im Frühjahr 2002 (in diesem Jahr kam ich in den Kindergarten) und auch der Rest sah so aus als würde die Wahre schon seit 20 Jahren da liegen. Leider war mir der Akku meines Handys schon auf Reserve, sodass wir keine Fotos vor Ort machten, einzig drei Riegel die ich mitnahm fotografierte ich zuhause (leider hatten wir keinen Platz in unseren Rucksäcken um das ganze Material vom Berg zu tragen). Wir sinnierten lange darüber wie das wohl zustande gekommen war. Am wahrscheinlichsten erachte ich die Möglichkeit, dass sich jemand für den Schlussaufstieg zur Bütlasse ein Depot anlegte und es aufgrund des unübersichtlichen Geländes im Abstieg schlicht nicht mehr fand. Trotzdem hinterliess dieser Fund einen sauren Nachgeschmack. Ebenfalls fanden wir während dem folgenden ungeplanten T6-Verhauer eine Abseilstelle an einer Sanduhr welche dem Aussehen nach etwa in den gleichen Zeitrahmen passen würde.

Nachdem (oder schon bevor?) wir uns von unserem Fund verabschiedet hatten, waren wir anscheinend zu doof richtig auf die Karte zu schauen. Im Nachhinein ist man immer schlauer... Wir stiegen wohl ca. 100 m zu früh richtung Westen ab und gelangten nach einer schottrigen Querung in sehr besch....eidenes Gelände mit Unmengen an Schutt und steilen Felsen. Nachdem wir über eine Stunde ziemlich doof rumgeeiert waren ohne den richtigen Durchgang zu finden, stiegen wir wieder auf die Mondebene und gelangten dann problemlos über die Aufstiegsroute zu P.2626. Der Weitere Abstieg über Weiden und schliesslich Fahrsträsschen gestaltete sich dann als unschwierig und Landschaftlich sehr hübsch. Ab Griesalp dann wieder mit OEV in 3.5 h nachhause.

Tour mit Schnügel :)

Tourengänger: noisyalps


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