Hochtour ab Furkapass zum Klein Furkahorn und zwei Gipfeln des Sidelengrates


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 17. September 2023 um 15:53.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 7 September 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 

Nach Auffahrt zum Furkapass begann ich, über den Steig Richtung Sidelenhütte aufzusteigen. Bald verließ ich ihn nach links u. stieg über eine Wegspur zur wenig ausgeprägten Scharte zwischen Furkastock und Klein Furkahorn auf. Dort folgte ich Begehungsspuren mit Steinmännern über den Blockgrat Richtung Klein Furkahorn. Weiter oben erreichte ich eine Scharte, zu der von rechts (Osten) der offizielle Steig hinaufführt. Über diesen gelangte ich schließlich zum Gipfelkreuz des Klein Furkahorns, dessen Sockel von einer Stelle mit Steinmann noch leicht überragt wird. Nach einer ausgedehnten Gipfelrast kletterte ich auf der Ostseite ein Stück weit in die Flanke ab, in der ich zur Scharte vor dem südlichen Gipfel des Sidelengrates querte. Von dort ging es dann wenig schwierig in Kürze auf ihn hinauf (ein hikr hat diese Tour bereits vor mir unternommen und beschrieben). 

Auf der Nordseite kletterte ich zur folgenden Scharte ab. Dahinter umging ich einen Turm u. stieg zur nächsten, noch etwas tiefer liegenden Scharte ab. Diese wird vom südlichen Gipfel um etwa 35m überrragt, weshalb er für mich (wie für meinen Vorgänger bei hikr) ein Gipfel ist. Über Blockwerk ging es dann sehr steil hinauf zum mittleren Gipfel, der von einer Doppelspitze gebildet wird. Zu ihr hinauf konnte ich klettern (II oder II+), um über sie in den darunterliegenden Abgrund zu blicken.

Anschließend stieg ich in die Flanke der Westseite ab, um weiter unten nordwärts queren zu können. Das Gelände zeigte sich aber als zu heikel. An zwei Stellen versuchte ich mich vergeblich. An einem plattigen Felsen mit oben noch guten Griffen hätte ich höchstens 1m weit auf dem Bauch runterrutschen müssen, da vor einem kleinen Absatz kein Tritt vorhanden ist. Das traute ich mich dann doch nicht! Also kletterte ich wieder bis kurz vor den Gipfel hinauf. Auf der Ostseite fand ich ein Band vor, über das ich zu einer kleinen Felslücke kraxelte. Hinter dieser kletterte ich über große Blöcke hinab (II-II+) zu einer Rinne (T6). In dieser stieg ich bis dahin ab, wo ich unterhalb der steilen Felsen nach rechts (nordwärts) queren konnte. Über Gesteinstrümmer und Feinschutt musste ich etwas mühsam zur Scharte vor dem Hauptgipfel des Sidelengrates hinaufkraxeln. Dort ließ ich den Rucksack liegen u. stieg über Blockwerk Richtung Hauptgipfel auf. Als ich P.3116 erreicht hatte, sah ich, dass ein Turm am Grat vor mir etwa 10m höher ist. Hinter diesem liegt noch eine Erhebung, die wenige Meter höher ist als P.3116. 

Kurz darauf trat ich wieder den Abstieg zur Scharte an. Anschließend stieg ich in der Rinne auf der Ostseite ab (T6). Ganz unten musste ich über kleingriffige plattige Felsen und mit Feinschutt bedeckte Tritte abklettern, was schon T6+ sein könnte! Als ich einmal kurz mit einem Fuß von einem solchen abrutschte, erschrak ich, aber ich hielt mich ja mit zwei Händen fest! Darunter querte ich nach links entlang der abfallenden Felsen, weil ich mich dort im Gegensatz zum steil abfallenden Couloir mit viel Bruch gut festhalten konnte. Anschließend ging es über Felstrümmer einfacher schräg nach links Richtung einer Mulde abwärts. Hier muss einst ein Gletscher gelegen haben. Ich steuerte den Steig an, der zur Sidelenhütte führt, musste dann aber erkennen, dass es zu spät geworden war, um einen Abstecher zu ihr zu machen, ohne dort zu übernachten. So wanderte ich weiter Richtung Furkapass. Plötzlich war im Bereich eines Wasserlaufs kein Steig mehr zu erkennen. Wenige Steinmänner waren aber zu sehen. Ich überschritt das Wasser und ging in Abstiegsrichtung gesehen rechts von ihm abwärts. Die eigentliche Route geht aber links. An einer Brücke, die ich daher nicht überschreiten musste, stieß ich wieder auf den Steig, über den es zurück zum Furkapass ging.



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Kommentare (2)


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Bergmax hat gesagt: Schöner & informativer Bericht
Gesendet am 19. September 2023 um 17:20
Mir gefallen außerdem die Fotos.
Ich hatte diese Tour schon fast ein wenig vergessen - schön dass sie jetzt jemand wiederholt hat.

Viele Grüße

Max

Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: RE:Schöner & informativer Bericht
Gesendet am 22. September 2023 um 15:38
Danke Max!

Grüße zurück!


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