Sidelengrat P. 3043, P. 3015 und Klein Furkahorn
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Von Turm zu Turm...
Früher dachte ich - wahrscheinlich von einer falschen Beschreibung darauf gebracht - dass das Kleine Furkahorn 3043 m hoch sei. Tatsächlich ist dieser Punkt aber ca. 350 Streckenmeter entfernt vom Kleinen Furkahorn mit seinen 3026 Metern. Er ist einer von vielen Gipfeln des Sidelengrats, der die beiden Furkahörner verbindet und gemessen an der Schartenhöhe dem Kleinen Furkahorn deutlich überlegen. Die Schwierigkeiten gemäß SAC-Führer liegen bei II, auf Fotos erinnert der Grat an einen Drachenrücken. Grund genug, einen Versuch zu wagen!
Endlich am Furkapass (2429 m) angekommen, ist der Drang nach oben nach einer ungewöhnlich mühsamen Anfahrt besonders groß. Also nehme ich den unmarkierten Weg direkt hinauf zum Furkastock (2665 m), dessen einzige Attraktion der Blick hinunter zur Passhöhe sein dürfte. Einige tiefhängende Wolken nebeln das Kleine Furkahorn noch ein, die Hoffnung auf das Verschwinden derselben wird sich diesmal erfüllen...
Ein angenehmer Wiesenpfad bildet den besten Zustieg zum flachen Grat mit P. 2814. Dort wird das Gelände zunehmend blockig und entlang vereinzelter blau-weißer Markierungen gelangt man - zuletzt aufsteilend (I), aber überhaupt nicht exponiert - zum Gipfelkreuz auf dem Kleinen Furkahorn (3026 m).
Dort begutachte ich den Sidelengrat - und bin hinterher genauso schlau wie zuvor. Er sieht zerklüftet aus, wild, nur mäßig scharf und ausgesetzt, dafür aber mit tiefen Scharten versehen. Also stürze ich mich ins Ungewisse und folge direkt dem Grat. Der Vorstoß wird vom ersten Abbruch jäh unterbrochen. Ich weiche in die Ostflanke aus und klettere über steile Blöcke und miserablen Fels (bis II) in die erste Scharte (ca. 2970 m) ab. Dort wechsele ich die Gratseite und greife den nächsten Aufschwung von Westen an. Zunächst ist das Gelände sandig, aber unschwierig, im oberen Bereich steilt es dann auf und zumindest eine IIer-Stelle wird erklettert. Auf dem höchsten Punkt des Turms (ca. 3015 m), der von der Schartenhöhe her bereits als Gipfel gelten kann, befinden sich die Reste eines Steinmanns und ein rostiger Meißel...
Über riesige Blöcke geht es zunächst zügig weiter bis zum Abbruch vor der Scharte zwischen P. 3015 und P.3043. Für den im Detail recht komplizierten Abstieg wähle ich die Westseite. Über der Scharte (auch ca. 2970 m) türmt sich P. 3043 recht bedrohlich auf und lässt Zweifel an der Erreichbarkeit aufkommen... Eine erdige Rinne und einige Kletterstellen vermitteln den Zustieg zu einer Mulde, die oben von einer sehr markanten, verschneidungsartigen Kletterstelle begrenzt wird. Ich traue mir die Stelle (ca. III) nicht zu, vor allem nicht im Abstieg, deshalb umgehe ich sie unterhalb in IIer-Gelände. Bald stehe ich unterhalb der drei Gipfeltürme - und muss mich mit dem Erreichten begnügen.
Ich kraxele noch etwas weiter in Richtung Norden, erstens, um zu sehen, ob es einen einfachen Aufstieg auf die Türme gibt (anscheinend nicht) und zweitens, um den Abstieg in die nächste Gratlücke (P. 2957) anzuschauen. Der sieht schwieriger aus als II.
Der SAC-Führer weist darauf hin, dass am Sidelengrat einige Türme westlich umgangen werden können - wahrscheinlich ist der Komplex um P. 3043 gemeint.
Durchaus zufrieden mit dem Erreichten begebe ich mich auf dem bekannten Weg zurück zum Kleinen Furkahorn. Bemerkenswert sind die Rauchquarz-Kristalle, von denen manche Blöcke regelrecht überzogen sind. Wieder zurück auf dem Kleinen Furkahorn stelle ich fest, dass ich für die 700 Meter Luftlinie am Grat hin und zurück fast zwei Stunden gebraucht habe und freue mich, dass der Weg zum Auto nicht allzu weit ist. Diesmal gehe ich nicht über den Furkastock, sondern steige südlich von P. 2814 auf guten Wegspuren hinunter zum Hotel Furkablick und wandere von dort in wenigen Minuten zur Passhöhe.
Schwierigkeiten und Gehzeiten
Furkapass - Furkastock - Klein Furkahorn: 1:30 h, T3+, I
Klein Furkahorn - P. 3015 - P. 3043: 1 h, zurück 50 min, T5 oder WS, II (obligatorisch), Gipfeltürme von P. 3043 und einige direkte Gratabbrüche III oder schwieriger
Klein Furkahorn - Hotel Furkablick - Furkapass: 1:15 h, T3+, I
Früher dachte ich - wahrscheinlich von einer falschen Beschreibung darauf gebracht - dass das Kleine Furkahorn 3043 m hoch sei. Tatsächlich ist dieser Punkt aber ca. 350 Streckenmeter entfernt vom Kleinen Furkahorn mit seinen 3026 Metern. Er ist einer von vielen Gipfeln des Sidelengrats, der die beiden Furkahörner verbindet und gemessen an der Schartenhöhe dem Kleinen Furkahorn deutlich überlegen. Die Schwierigkeiten gemäß SAC-Führer liegen bei II, auf Fotos erinnert der Grat an einen Drachenrücken. Grund genug, einen Versuch zu wagen!
Endlich am Furkapass (2429 m) angekommen, ist der Drang nach oben nach einer ungewöhnlich mühsamen Anfahrt besonders groß. Also nehme ich den unmarkierten Weg direkt hinauf zum Furkastock (2665 m), dessen einzige Attraktion der Blick hinunter zur Passhöhe sein dürfte. Einige tiefhängende Wolken nebeln das Kleine Furkahorn noch ein, die Hoffnung auf das Verschwinden derselben wird sich diesmal erfüllen...
Ein angenehmer Wiesenpfad bildet den besten Zustieg zum flachen Grat mit P. 2814. Dort wird das Gelände zunehmend blockig und entlang vereinzelter blau-weißer Markierungen gelangt man - zuletzt aufsteilend (I), aber überhaupt nicht exponiert - zum Gipfelkreuz auf dem Kleinen Furkahorn (3026 m).
Dort begutachte ich den Sidelengrat - und bin hinterher genauso schlau wie zuvor. Er sieht zerklüftet aus, wild, nur mäßig scharf und ausgesetzt, dafür aber mit tiefen Scharten versehen. Also stürze ich mich ins Ungewisse und folge direkt dem Grat. Der Vorstoß wird vom ersten Abbruch jäh unterbrochen. Ich weiche in die Ostflanke aus und klettere über steile Blöcke und miserablen Fels (bis II) in die erste Scharte (ca. 2970 m) ab. Dort wechsele ich die Gratseite und greife den nächsten Aufschwung von Westen an. Zunächst ist das Gelände sandig, aber unschwierig, im oberen Bereich steilt es dann auf und zumindest eine IIer-Stelle wird erklettert. Auf dem höchsten Punkt des Turms (ca. 3015 m), der von der Schartenhöhe her bereits als Gipfel gelten kann, befinden sich die Reste eines Steinmanns und ein rostiger Meißel...
Über riesige Blöcke geht es zunächst zügig weiter bis zum Abbruch vor der Scharte zwischen P. 3015 und P.3043. Für den im Detail recht komplizierten Abstieg wähle ich die Westseite. Über der Scharte (auch ca. 2970 m) türmt sich P. 3043 recht bedrohlich auf und lässt Zweifel an der Erreichbarkeit aufkommen... Eine erdige Rinne und einige Kletterstellen vermitteln den Zustieg zu einer Mulde, die oben von einer sehr markanten, verschneidungsartigen Kletterstelle begrenzt wird. Ich traue mir die Stelle (ca. III) nicht zu, vor allem nicht im Abstieg, deshalb umgehe ich sie unterhalb in IIer-Gelände. Bald stehe ich unterhalb der drei Gipfeltürme - und muss mich mit dem Erreichten begnügen.
Ich kraxele noch etwas weiter in Richtung Norden, erstens, um zu sehen, ob es einen einfachen Aufstieg auf die Türme gibt (anscheinend nicht) und zweitens, um den Abstieg in die nächste Gratlücke (P. 2957) anzuschauen. Der sieht schwieriger aus als II.
Der SAC-Führer weist darauf hin, dass am Sidelengrat einige Türme westlich umgangen werden können - wahrscheinlich ist der Komplex um P. 3043 gemeint.
Durchaus zufrieden mit dem Erreichten begebe ich mich auf dem bekannten Weg zurück zum Kleinen Furkahorn. Bemerkenswert sind die Rauchquarz-Kristalle, von denen manche Blöcke regelrecht überzogen sind. Wieder zurück auf dem Kleinen Furkahorn stelle ich fest, dass ich für die 700 Meter Luftlinie am Grat hin und zurück fast zwei Stunden gebraucht habe und freue mich, dass der Weg zum Auto nicht allzu weit ist. Diesmal gehe ich nicht über den Furkastock, sondern steige südlich von P. 2814 auf guten Wegspuren hinunter zum Hotel Furkablick und wandere von dort in wenigen Minuten zur Passhöhe.
Schwierigkeiten und Gehzeiten
Furkapass - Furkastock - Klein Furkahorn: 1:30 h, T3+, I
Klein Furkahorn - P. 3015 - P. 3043: 1 h, zurück 50 min, T5 oder WS, II (obligatorisch), Gipfeltürme von P. 3043 und einige direkte Gratabbrüche III oder schwieriger
Klein Furkahorn - Hotel Furkablick - Furkapass: 1:15 h, T3+, I
Tourengänger:
Bergmax

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