Fuorcla della Valetta und Fallerfurgga


Publiziert von Krokus , 14. September 2023 um 01:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum: 5 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1915 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:27 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Tiefenkastel, dann Postauto bis Bivio
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Postauto ab Mulegns bis Tieefenkastel, dann Bahn
Unterkunftmöglichkeiten:Edelweiss in Juf

Um 10 nach 10 verlasse ich das nur noch spärlich besetzte Postauto in Bivio und wandere los, über die Eva della Valletta, die von vielen kleinen Seelein gespeist wird. Dem Skilift entlang komme ich auf das Natursträsslein, das durchs Valle da Beiva zur Alp Valletta führt, immer dem klaren rauschenden Bach entlang. Bei der Alp mit Blick auf den hohen Wasserfall beginnt der Bergweg, erst auf die andere Bachseite wechselnd und in interessantem Gelände immer leicht ansteigend, dann wieder hinüber und dem Abfluss des Leg Columban folgend bis zum See. Nur dem Hirten, der die Rinder betreut, bin ich bis jetzt begegnet. Am See kann ich diesmal die Stille geniessen nach der Knallerei vor einem Jahr.

Nach ausgiebiger Pause steige ich weiter hinauf zum kleinen Herzlisee, dem Quellsee der Eva della Valletta, mit  herrlicher Sicht auf die Berge des Surses. Und weil so viele Steine rumliegen, wird noch ein kleiner Steinmann gebaut. Um 14 Uhr erreiche ich die Fuorcla da la Valletta. Und nach etwas steileren 200 Hm kann ich um halb drei das herrliche Bergpanorama beim Steinmann Uf da Flüe  P 2775 geniessen.
 
Nachdem ich bis zum Leg Columban ziemlich ins Schwitzen gekommen bin, ist die Temperatur hier oben sehr angenehm und die halbe Stunde Gipfelpause schnell vorbei. Hier  bin ich nicht mehr alleine, etliche Wanderer kommen vom Stallerberg  herauf. Ich wandere dorthin hinunter. Über den breiten Bergrücken, an zwei weiteren Seelein vorbei und immer mit toller Gipfelsicht folge ich den vielen Markierungen und Steinmännlein. Ich bewundere die schönen Flechten und die bunten Steine.

Der Weg hinunter nach Juf ist diesmal sehr gut, auch wenn sich manchmal ein kleines Bächlein dahin verirrt. Der Brunnentrog beim Steinhüttli ist ein richtiger Segen, denn mein Durst ist enorm.
 
Um 17 Uhr bin ich in Juf. Ein Besuch im  Juferlädeli ist sehr interessant, und weil es hier sogar Pepita gibt, mache ich es mir unter einem Sonnenschirm bequem, bevor ich im Berghaus Edelweiss, meinem Übernachtungsort, einziehe. Auch hier ist es heute sehr ruhig, ausser mir ist nur noch ein einziger weiterer Gast da.

Für den zweiten Tag musste ich leider mein Tourenziel ändern. Mein Plan war, über den Bergalgapass und den Pass Val da Roda ins Val de la Duana und durchs Val Maroz nach Casaccia zu wandern. Im ganzen Val Maroz wird wegen der Wölfe mit Herdenschutzhunden gearbeitet. Ich habe erst eine, leider nicht sehr gute Erfahrung mit diesen Tieren gemacht und wage daher den Alleingang nicht. So entscheide ich mich für die Fallerfurgga.

Wieder, diesmal im kühlen Schatten, hinauf auf den Stallerberg, unterwegs noch eine kurze Plauderei mit dem Besitzer des originellen Steinhüttli. Oberhalb vom Stallerberg schaue ich schmunzelnd dem Spiel der Murmeltiere zu. Sie tollen umher, sind gut genährt mit glänzendem Fell. Auch die Jungen sind schwer geworden.

 Weiter zu den herrlichen Flüeseen, die gerade von der Sonne beschienen werden. Ich kann mich an dieser Idylle fast nicht sattsehen. Den  direkten Aufstieg zur Fallerfurka konnte ich gestern gut einsehen, ich möchte aber den etwas weiteren Weg nehmen, an allen Seen vorbei und mit Sicht auch auf den Oberen Flüesee. Die Entscheidung war gut, ein richtiger Genuss, immer mit wechselndem Tiefblick zu den vielen Seen. Besonders beindruckt hat mich die vielfarbige Geröllhalde, die sich vom Ausläufer des Mazzaspitz in den oberen Flüesee ergiesst. Zuletzt folgt noch eine geröllige Traverse und ein kurzer Abstieg zur Fallerfurgga, P 2837.

Mittagspause mache ich etwas weiter unten, denn der Wind hier oben ist kalt. Kaum zu glauben.

Jetzt dominieren der Piz Platta, Forbesch und Arblatsch  und gerade neben der Fugga Faller der Piz Surparé mit seinem Nebengipfel in Form eines Tierkopfes. Und nach Norden gibt’s eine riesige Schutthalde mit Schuttströmen in Rosa, Grün, Schwarz, Gelb. Der reine Wahnsinn. Und die darf ich durchwandern. Für den Abstieg nehme ich mir Zeit, ein Weg ist kaum vorhanden, ich versuche, den Markierungen zu folgen. Kaum ist ein Schuttabsatz überwunden, steht man vor dem nächsten. Aber mit all den farbigen Steinen ist es sehr kurzweilig in dieser Geröllwelt. Für  diesen Schutthaufen benötigte ich eine Stunde, nach Schweizmobil wären es nur 30 Minuten. Auf 2575 Metern Höhe endet das Trümmerfeld in einer kleinen, sumpfigen Ebene. Von allen Seiten sickern Rinnsale unter den Steinen hervor und schliessen sich zusammen zum Ragn da Val Bercla. Noch sind wenige Geröllrinnen zu queren, aber meistens gehe ich jetzt über Alprasen und später über die schöne Alp an den Montognas digls Lajets. Die Tiere liegen friedlich wiederkauend am Weg, auch weit hinauf ins Gelände und zum Bach hinunter und lassen sich nicht stören. Mein Blick schweift hinüber zum imposanten Corn da Tinizong, den ich diesen Sommer von allen Seiten bewundern durfte.

Hoch über der gepflegten Maiensäss Plang, wo das Val Grond beginnt, führt der Weg jetzt durch Wacholderstauden, dann junge Föhren und Lärchen im Halbschatten hinunter nach Tga.. Ab hier könnte man donnerstags auf Bestellung mit dem Wanderbus nach Savognin fahren. Heute ist glücklicherweise nicht Donnerstag, so geht’s auf dem Walserweg nochmals aufwärts, schön im Schatten des Got la Motta, dann hinunter nach Plaz auf die Alpstrasse. Dieser Kiesstrasse folge ich  bis hinunter nach Mulegns, wo ich um 16 Uhr ankomme. Man könnte auch weiter oben rechts weggehen zum Staudamm des Marmorerasee. Aber dazu war es mir  zu heiss.

Glücklicherweise ersetzt ein Dorfbrunnen mit feinem Wasser die fehlende offene Dorfbeiz. Und um 16.35 fährt schon das nächste Posti.

Auf der Wanderung habe ich ab Stallerberg nur 3 Personen angetroffen, 2 davon bei den Flüeseen, habe sie später nochmals von weitem gesehen, als sie schon in der Mitte des Geröllstromes waren, eine weitere Person kam mir entgegen.
:
1. Tag     :  Total 6.45 ,        Zeiten inkl Trinkpausen, Fotografieren und Geniessen 5.45  T2
                  Biivio 1769m bis Leg Columban  2 Std 35 Min
                  Leg Columban bis Uf de Flue 2775   1 Std. 20 Min
                  Uf de Flue bis Stallerberg  55 Min
                 Stallerberg bis Juf 55 Min

2. Tag: Total 8 Std,             Zeiten inkl Trink -und Fotopausen 7.20  teils T3
            Juf bis Furgga Faller 3.20
            Furka Faller bis Mulegns  4 Std

Tourengänger: Krokus


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