Wiss Platte - Schijenfluh - Stock-Überschreitung.


Publiziert von Kauk0r , 19. September 2023 um 21:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:10 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großer Parkplatz mit Dixie-Klo, inzwischen jedoch 10 SFr pro Tag.

Herrliches Wochenende im September, gefühlt wie im Hochsommer mit Temperaturen jenseits der 30 Grad im Flachland...da muss es hoch hinaus gehen um der Hitze zu entkommen. Die noch recht langen Tage will ich gut nutzen, so kam mir nach einigem Kartenstudium mal wieder St. Antönien in den Sinn. Und relativ schnell reifte der Entschluss, die Überschreitung von Schijenfluh und Co. anzugehen. Es gibt hierzu bereits einige Beschreibungen bei Hikr, unter anderem von erico und dulac. Besonders ericos *Wiss Platte (2627 m) Schijenflue (2626 m) Stock (2483 m) Mittelflue (2336 m) Graustein (2188 m) diente mir als Inspiration.

Insgesamt lässt sich die Tour problemlos durchführen, wenn man den Anforderungen gewachsen ist. Hierzu gehört unbedingt eine solide Erfahrung im Bergsteigen, insbesondere Trittsicherheit beim Begehen von Karrenfeldern und weglosem Gelände sowie in der Orientierung.

Der Aufstieg vom Gruobenpass zur Wiss Platte wird durch zahlreiche Steinmänner vorgegeben. Es hilft trotzdem, wenn man sich die Route auch ohne diese Hilfe vorstellen könnte. Nachdem man das Karrenfeld überwunden hat und auf dem NO-Rücken ankommt, findet man erstmals eine seichte Wegspur im Gras. Sie leitet dann auf den Nordrücken, wo man sogar so etwas wie einen Weg vorfindet. Dies erleichtert den Aufstieg deutlich. Am Gipfelplateau der Wiss Platte muss man noch die breite Spalte überwinden, hier ist es nochmals vom Anspruch her eher wie zu Beginn.

Für den Weiterweg kann man die Felsspalte wie im Aufstieg überwinden. Oder man folgt vom Gipfel dem Rücken in Richtung Schijenfluh. Man kommt dabei ans Ende Der Spalte in Richtung der Felswände, sie lässt sich hier an der einen oder anderen Stelle auch überwinden, es gibt Steinmännchen.

Ich bin bis zu den steilen Abbrüchen der Schijenfluh am Grat geblieben, dann auf Spuren absteigend gequert. Leider ergab sich für mich keine passable Aufstiegsmöglichkeit. Weil die Querung immer anspruchsvoller und das Gelände heikler wurde, bin ich über eine grasige Rinne eine "Etage" tiefer gestiegen (T4). Auf ca. 2500 Meter bin ich dann zurück im Schotter und vermutlich auch auf dem Normalweg. Es finden sich wieder Steinmänner und spätestens ab der Einschartung vor der SO-Gipfelflanke auch wieder deutliche Wegspuren. Der Gipfel der Schijenfluh ist ein recht weites Plateau mit allerlei Steinbauwerken.

Der Weiterweg entlang dem "Gratverlauf" bleibt dann spannend, da die Südabstiege doch immer recht steil sind. Das Gelände ist aber passabel gestuft (T4). In Richtung Stock finden sich ab dem Grat wieder Spuren, hier denke ich eher von Schafen. Eine davon quert die Gipfelflanke ganz passabel und ermöglicht einen guten Gipfelaufstieg. Vom Stock stieg ich nicht in den Sattel zurück sondern direkt die Grasflanke hinab, dabei übersah ich die Möglichkeit, sogar der Gratkante weiter zu folgen. Über die Mittelfluh noch hinüber zu den Grasköpfen und auf den Wanderweg oberhalb der Engi.

Fazit: Einsame Tour im Gelände ohne ausgewiesene Wege, der Anspruch ist nicht übermäßig, wenn man den Anforderungen gewachsen ist und das Wetter passt. Für mich fühlt sich so Genussbergsteigen an.

Tourengänger: Kauk0r


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