Patteriol 3056m


Publiziert von MOJO , 4. November 2009 um 13:18.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:23 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über den Arlbergpass nach St. Anton
Unterkunftmöglichkeiten:Konstanzer Hütte

Nach dem ich nun schon einige Male von der Berichterstattung auf hikr profitieren konnte, hat mich Sputniks Bericht darauf aufmerksam gemacht, dass der Pateriol auf Hikr noch nicht dokumentiert wurde. Ein Umstand, den ich sehr gerne ändere:
 

Bereits im letzten Jahr hatten wir einen Versuch am Patteriol unternommen, mussten letztendlich aber wegen eines Gewitters umkehren. Wir hatten damals auf der Konstanzer Hütte übernachtet, die ich Euch wegen ihres tollen Ambientes und dem sehr freundlichem Team uneingeschränkt empfehlen kann.
 

Dieses Mal reichte die Zeit leider nur für eine Tagestour: Wir nahmen daher den ersten Bus in St. Anton, der um 8:52 Uhr bis zur sog. Salzhütte fährt. Von hier aus braucht man noch eine gute Stunde zur Konstanzer Hütte, wo der eigentlich Gipfelaufstieg beginnt. Der Hüttenzustieg ist dabei überaus reizvoll, da sich der alles dominierende Patteriol bereits eindrucksvoll in der Ferne über dem Fasultal zeigt.

Der Normalweg auf den Patteriol von der Konstanzer Hütte aus verläuft im I-II Schwierigkeitsgrad und über bis zu 35 ° steile Firnfelder durch die Südflanke. Auch wenn es keine nennenswerten technischen Schwierigkeiten zu meistern gilt, sollte der Aufstieg wegen seiner Länge und der anhaltenden  Anforderungen nicht unterschätzt werden. Anstatt der angegebenen 4,5 Stunden haben wir ab der Konstanzer Hütte wegen beträchtlichen Neuschneemengen und einigen Orientierungsschwierigkeiten fast 5,5 Stunden bis zum Gipfel gebraucht.

Dabei ist der Weg zunächst bestens markiert: Man steigt zunächst weiter das sehr schöne Fasultal entlang bis man nach gut einer halben Stunden den „Großen Stein“ erreicht und hier auf einem markierten Steig Richtung Südwand steigt. Ab circa 2600 m mussten wir spuren, was nicht nur zeit-, sondern ganz besonders auch kräfteraubend war. Erreicht man dann schließlich die eigentliche Südwand über das große Firnfeld, enden die Markierungen und mit Ausnahme einiger Steinmänner ist man bei der Orientierung auf sich alleine gestellt. Der Einstieg in den Fels erfolgt an der Stelle, an der der Fels am weitesten in den Schutt- bzw. Firn hinab reicht. Von hier aus nun rechtsausholend in die Wasserfallrinne und hinauf ins Hochkar.  Die Wasserfallrinne ist sehr steinschlaggefährdet. Ein Helm ist unbedingt Pflicht. Auch kann es sinnvoll sein nicht direkt in der Rinne, sondern auf den äußeren Begrenzungsfelsen zu klettern.

Das Hochkar quert man schließlich bis ein schwach ausgeprägter Grat abzweigt (Steinmann!), auf dem man eine Scharte im SW-Grat erreicht. Man steigt etwas ab und erreicht auf einem markanten Band  ohne Schwierigkeiten den Südgipfel. Hier haben wir lange Zeit nicht weitergefunden und mit verschiedenen Verhauern fast eine halbe Stunde vertan. Schließlich sind wir den Südgipfel auf der linken Seite umgangen und sind in etwas unangenehmem Gelände in die Scharte zwischen Süd- und Hauptgipfel abgestiegen. Der Weiterweg zum Hauptgipfel erfolgt nun auf direktem Weg und ohne weitere Schwierigkeiten.

Hier fingen die Schwierigkeiten der Tour für uns erst so richtig an: Aufgrund des vielen Neuschnees und der recht hohen Temperaturen gestaltete sich der Abstieg äußerst rutschig und war entsprechend heikel. Den letzten Bus ab Salzhütte, der irgendwann um 18 Uhr fährt und den zu nehmen wir uns erhofft hatten, verfehlten wir klar und waren nach 1,5 Stunden weiteren Abstieg erst um kurz vor 22 Uhr in St. Anton.

Trotz der Anstrengungen aber auf jeden fall eine außerordentlich lohnende Tour auf einen imposanten Gipfel.


Tourengänger: MOJO


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Kommentare (1)


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Sputnik Pro hat gesagt: Herzliche Gratulation.
Gesendet am 4. November 2009 um 14:24
Dei Bericht mach gerade nochmehr Freude auf einen erneuten Versuch für nächstes Jahr. Dann werde ich allerdings drei Tage dort sein und noch die Kuchenspitze besuchen.

Viele Grüsse,

Sputnik


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