Wiss- & Schwarzstöckli


Publiziert von ᴅinu , 27. August 2023 um 13:33.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:23 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1953 m
Abstieg: 1953 m
Strecke:22,4 km

Das Wiss- & Schwarzstöckli stand schon mindestens ein Jahrzehnt auf meiner ToDo Liste. Aufgrund der Trockenheit der letzten Tage lies sich diese tolle T6 Kraxeltour nun endlich umsetzen. Gestartet bin ich auf dem Parkplatz vom Schulhaus in Unterschächen. Mit dem Bike radelte ich das wildromantische Brunnital hinauf, via Alp Brunni bis auf 1600 M.ü.M., wo ich dann das Bike in der Kurve der breiten Alpstrasse deponierte.

Weglos gelangte ich anschliessend zu Fuss zum Durchschlupf beim gut sichtbaren Wasserfall im Felsband. Ein Stahlseil leitete mich sicher durch das Felsband hinauf auf die obere Wiese in der Griesseggen, wo ich dann auch die ersten Gamsen antraf. Bis auf die Murmeltiere waren in dieser Region alle Wildtiere dermassen scheu, dass sie sogleich die Flucht ergriffen, wenn sie mich wahrgenommen hatten. Entlang von Steinmännern wanderte ich zuerst neben dem Geröllhang und später im Geröllhang hinauf zum Einstieg vom Wissstöckli.  

Das Wissstöckli ist eine Stufe einfacher als das Schwarzstöckli. Diese Rundtour bringt insofern sukszessive einen höheren Schwierigkeitsgrad. Über ein Felsband gelangt man durch Schrofen in steile Grashänge in welchen man mehrere Varianten von Trittspuren zum Gipfel findet. Der Hang ist angenehm Steil, der Pickel kam nicht zum Einsatz. Auf dem Gipfelgrat weitet sich das Gelände. Der höchste Punkt vom Wissstöckli kann zu Begin im 2.Schwierigkeitsgrad kletternd und zum Schluss hangelnd erklommen werden, was ich natürlich mit Genuss durchführte. Nach einem konzentrierten Abstieg gelangte ich zurück in den Geröllhang. Am gesamten Wissstöckli montierte ich wegen möglichem Steinschlag von Wild einen Helm. 

Im Aufstieg zum Zinggen steuerte ich die Südseite vom Felsturm an. In ausgetrockneten Bachbetten lies es sich am angenehmsten aufsteigen, die Steine waren dort mehrheitlich vom Schmelz- & Regenwasser ineinander fixiert. Leider wurde meine Erwartungen an den Gross Windgällen nicht erfüllt, er spendete im gesamten Aufstieg über das Geröllgelände keinen Schatten weshalb dann auch meine Wasserrationen rapide geringer wurden. Auf der Südseite vom Zinggen gelangt man vom Sattel im T4 Gelände zum Felsenfenster. Vom Felsenfenster sind es nur wenige Kletterhöhenmeter im unteren 3. Schwierigkeitsgrad bis auf den Turm hinauf. Nach dem Abstieg zum Felsenfester suchte ich einen geeigneten Abstieg auf die Nordseite vom Turm, dies war dann schon eine grössere Challange. In rutschigem Gelände gelangte ich westseitig um den Turm herum in sicheres Gelände vom Sattel, von wo ich den Einstieg zum Schwarzstöckli startete. 

Mit Helm & Pickel wagte ich mich in den Aufstieg zum Schwarzstöckli. Der Aufstieg zum Grat war die einfachste Etappe am Schwarzstöckli. Dem Grat entlang gelangte ich über zum Teil brüchigen Fels zum ersten Fixseil. Die Fixseile erleichtern die Orientierung und die Schwierigkeiten an den Felsaufschwüngen. Die Schlüsselstelle bildet eine rund drei Meter Hohe Felswand mit knappen Tritten. Dank dem Fixseil ist auch diese gut zu meistern. In der Mitte vom Grat steht ein breiter Felsturm im Weg. Steinmänner weisen einem südseitig um den Turm. Sobald man den Gipfel erblickt ist die Route nicht mehr ganz eindeutig - meine Variante querte zuerst die Rinne hinter dem breiten Turm. Danach stieg ich den einfachsten Weg über Steilgras hinauf zum felsigen Grat. Über den Grat erreichte ich schlussendlich im einfachen Gelände den Gipfel. Ab der Mitte vom Aufstieg traf ich immer wieder auf dieselben zwei Steingeissen, welche sich im Nordhang eher schreckhaft Richtung Westen begaben und immer wieder Steinschlag ausgelöst haben. 

Nach einer gemütlichen Gipfelpause und zweimaligem Blick in die Nordwestflanke entschied ich mich über diese abzusteigen. Man gelangt über verschiedene Bänder im Zickzack zu einem Diagonalen Felsband welches den Ausstieg vom Schwarzstöckli bildet. Zwischen den Bändern in der Nordwestflanke muss man immer wieder kurze Stellen im max. 2. Schwierigkeitsgrad abkraxeln. Der Ausstieg bildet dann das diagonale Felsband. Nebst Gehgelände hat es in diesem Felsband auch zwei max. 4 Meter hohe Felsaufschwünge, welche man im 3. Schwierigkeitsgrad abklettern kann. Das Felsband bildet die Schlüsselstelle im Abstieg. Der gewählte Abstieg war um vieles angenehmer zu begehen als der Aufstieg auf das Schwarzstöckli. Im Ausstieg vom Felsband erschreckte ich leider wieder zwei Gamsen, eines davon ein Jungtier.

Nach dem Felsband wartet ein Geröllhang, welchen man grösstenteils abrutschen kann. Über offene Wiesen erreichte ich den offiziellen Wanderweg, welchem ich bis zum deponierten Bike folgte. Via Brunnital genoss ich schlussendlich noch eine erfrischende Abfahrt mit dem Bike bis Unterschächen.

Tourengänger: ᴅinu


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