Fleissarbeit am Hoch Fulen


Publiziert von Zoraya , 15. April 2018 um 17:08.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 April 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Willkommen in meiner Lieblingsgegend. Das Willkommen geht eigentlich vor allem an mich, da ich es im Winter noch nie ins Brunnital/Seewligegend geschafft habe. Es stand schon lange auf meiner To-Do-Liste aber wie das halt so ist, man arbeitet die gesetzten To-Do-Punkte selten nach seinem Sinne ab, was aber auch nicht weiter tragisch ist. Nun denn, heute war es soweit. Ich kann diesen Punkt streichen.

Früh Morgens, um 06:30 Uhr starteten wir bei der Talststation Sittlisalp. Der Tag war noch nicht ganz erwacht, wir allerdings auch nicht. In der Dämmerung stiegen wir zur Alp Brunni auf, wobei man die ersten paar Höhenmeter die Skier nicht an den Füssen trägt sondern auf dem Buckel. Locker flockig ging das bei mir vonstatten. Ich fühlte mich ziemlich fit, trotz seeeehr wenig Schlaf. Nach ca. 80 Höhenmeter konnten wir dann die Skier anschnallen. Die Strasse war noch ziemlich vereist aber überhaupt nicht steil. Ab Alp Brunni wurde es dann etwas steiler durch den Wald westlich von Chärschelen. Starker Wind wehte uns entgegen (Föhn?), die Sicht von Minute zu Minute schlechter. Eigentlich hätte ich heute schönes Wetter erwartet...und vor allem wärmer. Wir erreichten die Ebene bei Flösch. Der gigantische Ausblick zu den Rucher- und Windgällen Nordwänden fasziniert mich immer wieder. Ebenso imposant wirkt das Wyss Stöckli, welches leider ziemlich im Schatten seiner riesigen Nachbarn steht. Der Schnee nach wie vor sehr hart. Sonne? Scheint heute etwas scheu zu sein und versteckt sich hinter dichten Schleierwolken. Wir erreichten die nächste Kuppe, das vorder Griesstal. Ab hier scheint die Route noch endlos lange. Der Blick täuscht tatsächlich nicht, trotzdem kamen wir rasch voran. Relativ flach führt die Route Richtung Stich, teils sogar Bergab.
Sobald man das Griesstal verlässt, wird auch die Route einiges steiler. Für die letzten 300, steilen Höhenmeter benötigten wir ca. 1 Stunde, die wirklich schwere Beine verursacht. Das "locker flockige" war inzwischen verschwunden und eine schmerzhafte Druckstelle machte sich wieder bemerkbar. Ich war also nicht unglücklich, als wir das Gipfelplateau erreichten. Auf dem Gipfel bot sich irgendwie eine seltsame Wetterstimmung. Rundherum blauer Himmel, nur das Urnerland in dichte Wolken gehüllt. Wenigstens war der Wind nicht ganz so stark wie befürchtet. Aber die Abfahrt...davor fürchtete ich mich. Gut fürchten ist übertrieben aber ich freute mich definitiv nicht darauf. Während unseres Aufstieges war der Schnee durchwegs pickelhart. Nicht ein Hauch von Pulver (logisch, es hat auch nicht geschneit), Sulz? Nein, denn die Sonne schien nicht durch. Der Schnee blieb im oberen Bereich also hart. Sehr hart. Die Hänge zudem verfahren und somit ein geholpere bis zum Griesstal. Ab dort wurde der Schnee tatsächlich weicher und das Weiterfahren wesentlich angenehmer. Für ca. 7 Minuten hatten wir sogar Spass beim Hinunterfahren. Die Wärme mochte den Schnee doch noch aufzuweichen, so dass wir eine sulzige, lässige Abfahrt hatten. Nach 7 Minuten war der Zauber dann aber auch schon vorbei und es wurde klebrig bis zur Alp Brunni. Eine Pause bei der Gartenwirtschaft liessen wir uns natürlich nicht nehmen und absolvierten dann noch die restlichen Höhenmeter auf der Strasse. 

Der Hoch Fulen ist wirklich reine Fleissarbeit. Der Aufstieg nicht schwierig, jedoch sind fast 1500 Höhenmeter zu bewältigen. Je nach Verhältnisse müssen die Skier unterschiedlich weit getragen werden. Trotz vielen Höhenmeter und dem endlosen Griesstal gefiel mir die Tour sehr gut. Das lag sicher vor allem daran, dass ich das Gebiet einfach liebe...UND die stetige Sicht zum schwarz Stöckli. Ja dieser Felsklotz fasziniert auch nach meiner Besteigung immer noch. Wenn dieser Berg ein Mann wäre, würde ich ihn sofort heiraten ;-). Ich würde sagen wir sehen uns spätestens diesen Sommer wieder. Bis dann. 


Tourengänger: Zoraya


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Kommentare (3)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 15. April 2018 um 17:59
Auch ich konnte mich mit der weitläufigen, schattigen Normalroute auf den Hoch Fulen nie anfreunden und bin deshalb ab Haldi via Bälmeten aufgestiegen. Eigentlich erstaunlich, dass sie so häufig begangen wird. Andererseits ist sie natürlich sehr schneesicher und nicht allzu heikel.

Zoraya hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. April 2018 um 09:27
Ja ich hatte deinen Bericht gelesen. Klingt wesentlich interessanter. Ich schätze aufgrund der Schneesicherheit und, wie Bombo geschrieben hat, einer eigentlich tollen Abfahrt, wird der Hoch Fulen so oft begangen. Ähnlich wie die stotzigen Firsten. X (langweilige) Höhenmeter und trotzdem wird er überrannt.

Bombo hat gesagt:
Gesendet am 15. April 2018 um 18:38
Siehe hier, da hatten wir es wohl besser ;-) Wenn die Verhältnisse passen, dann wird man gerne an diese Tour zurück denken.




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