Mürtschenstock Fulen aus dem Murgtal
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Ein aufregender, wenn auch uneinladender Normalweg...
Bei der Tour ist für mich ganz klar der Gipfel das Ziel. Einmal auf diesem Berg zu stehen, den ich schon so oft von der A3 aus bewundert habe, ist ein Muss, obwohl reichlich höhere Ziele mit weniger mühsamen und kurzweiligeren Routen zur Verfügung stünden.
Anders als die meisten starte ich nicht beim Pasrkplatz Ammenli, sondern im Murgtal, weil ich die Gegend dort als landschaftlich reizvoll und die Straße als unproblematisch in Erinneruing habe. So ist es dann auch und dafür bazahle ich auch gerne die zehn Franken Mauztgebühr.
In der Nähe der Brücke (ca. 1140 m), wo der Weg nach Gspon beginnt, hat es reichlich Parkplätze und das ist auch gut so, denn - obwohl wochentags - ist hier einiges los. Ich bekomme den Eindruck, dass die Murgsee-Runde sich zu einem wahren Wanderhighlight entwicklet hat. Gut, die Landschaft ist reizvoll, aber etwas verblüfft bin ich dennoch über den Andrang.
Der Wanderweg nach Gspon ist angenehm schattig und voll mit natürlichen und auch künstlichen Stufen. Man gewinnt schnell an Höhe und bald ist auch schon die Karschwelle auf knapp 1400 Metern Höhe erreicht. Runterwärts dagegen werde ich später weniger begeistert über die ganzen Stufen sein - es geht eben ganz schön in die Knie. Der nächste, immer noch reichlich begangene Abschnitt bis zum Abzweig P. 1555 zieht sich etwas, weil längere Strecken fast ohne Steigung durchwandert werden. Hübsch sund vor allen die kleinen Wasserfälle in den kurzen steileren Bereichen.
Bei Zwischenbäch / P. 1555 verlasse ich die Murgsee-Runde und sofort wird es einsam. Auf der gesamten restlichen Tour werde ich nur noch zwei oder drei Leuten begegnen. Der Wegweiser "Robmen" befindet sich etwas unterhalb der Hütten bei P. 1753. Hochwärts mache ich den Umweg dort entlang, man kann aber auch direkt hinter dem Wegweiser die Wiese hochsteigen und trifft dann bald auf den Normalweg.
Jedenfalls sind ab Robmen dezente Wegspuren durch den Grashang südlich des Bigaasbüels zu erkennen. Gute zweihundert Höhenmeter überwindet man rein im Gras ohne ins Geröll zu müssen. In der Steilstufe ist der Pfad kurzzeitig etwas exponiert und auch rutschig, also Vorsicht, besonders im Abstieg.
Der Geröllhatscher via Mittelchöpf ins hinterste Kar Chasseten sieht unerquicklich aus, aber keine Angst - es ist gar nicht so furchtbar, weil sich eine passable Wegspur herausgebildet hat. Mühsam ist vor allen der Aufstieg am Mittelchöpf, wo man einige Höhenmeter auf steiler, festgebackener Erde aufsteigen muss, Auf den letzten 150 Höhenmeter bis zum Einstieg in den felsigen Teil auf etwa 2250 Meter Höhe werden die Spuren recht undeutlich. Ich steige etwa auf der Grenze zwischen den beiden farblich unterschiedlichen Geröllsorten bis zu den obersten großen Blöcken auf. Erst dort quert man rüber zu der grasigen Rampe, denn das braune Geröll ist für einen direkteren Zugang zu lose.
Unter der Rampe befindet sich ein Steinmann. Dort deponiere ich den Wanderstock, der im Schlussanstieg mehr stören als nutzen würde. Die Rampe hochzukraxeln ist kein Problem (kaum I). Oben befindet man sich auf einem kleinen Sporn mit hübschem Tiefblick in die Geröllwüste.
Weiter gehts in Richtung Grat, wobei ich erst etwas Schwierigkeiten habe, die ideale Route zu finden. Erst hoch und durch eine Rinne, dann rechts zu einem Steinmann und wie weiter? Ich kraxele über Schrofen, die nach oben hin steiler werden, aufwärts, werde dann aber unsicher, weil längere Zeit kein Steinmann mehr kommt. Also wieder runter - aber da gibt es doch gar keinen anderen Weg?! Also wieder hoch und nach einer relativ langen Kraxelstrecke (vielleicht 40 Höhenmeter, I) stehe ich dann doch wieder vor einem Steinmann, der aber von unten schlecht zu sehen ist.
Nun ist der Weg zum Grat frei. Nicht zu weit nach Süden gehen, lieber schräg hoch zu der Scharte mit Gedenktafel für den Bergsteiger Fynn. Der Schlussanstieg zur Gipfelwand mit dem Kamin, welchen man gut an der dreieckigen Rückwand erkennen kann, sieht von hier aus sehr eindrücklich aus. Zuerst über den abwärtsgeschichteten Grat nach oben kraxeln, bis es nicht mehr weitergeht (Steinmann), dann zunehmend ausgesetzt zum Kamin queren. Der Kamin ist dann eher eine Rinne, deren Ausstieg nach oben durch den dreieckigen Felsen versperrt wird. Gerade diese Kletterstelle fällt mir nicht so leicht, denn es wird schon deutlich mehr verlangt als nur so ein Herumgekraxel an Blocken. Ein echter IIer eben. Zum Glück kaum ausgesetzt, sonst wäre ich vielleicht umgekehrt.
Nach der Kletterstelle ist der Weg zum Gipfel frei. Der Mütschenstock-Fulen (2410 m) ist zwar nur der zweithöchste Gipfel des Bergstocks, aber das stört mich in dem Moment nicht. Beeindruckend ist vor allen die wilde Felslandschaft im näheren Umkreis, die weitere Aussicht begeistert ehrlich gesagt nicht so sehr.
Für den Abstieg bietet sich nur die bekannt Route an. Das Abklettern der Schlüsselstelle geht besser als befürchet. Aber Vorsicht, der einladende Henkel ist schon etwas lose. Wenn der erst weggebrochen ist, wird die Stelle schon in Richtung II+ tendieren. Mit der üblichen Vorsicht können Grat und Schrofenflanke gut vorwärts abgekraxelt werden. Auch das Geröll macht im Abstieg wenig Probleme. Im oberen Teil halte ich mich mehr südlich, weil es dort eine von oben gut sichtbare Wegspur gibt, welche sich aber oberhalb vom Mittelchopf komplett verliert. Vor dem Steilstück lohnt es sich, zu den Steinmännchen zurückzufinden und nicht wild irgendwo abzusteigen.
In der grasigen Steilstufe oberhalb von Robmen leiste ich mir noch einen Verhauer. Erst bin ich zu weit nördlich auf einem Grasband, welches ins Nichts führt, kehre um und finde mich wenig später zu weit südlich über einem Steilhang wieder. Erst im dritten Anlauf finde ich den richtigen Pfad. In diesem Bereich gibt es viele Spuren, die in die Irre führen und man sieht die Felsabbrüche von oben kaum.
Wie schon erwähnt braucht man nicht bis zu den Hütten zu gehen, sondern kann direkt hinunter zu dem Wegweiser absteigen. Der Rest der Tour ist dann unproblematisch, nur die vielen Stufen im Gsponwald strengen nochmals etwas an. Auf dem morgens vielbegangenen Weg ist jetzt nichts mehr los. Anscheinend wird die Murgseerunde fast nur gegen den Uhrzeigersinn begangen.
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Merlen - Gspon - P. 1555 - Robmen: T2; 2 h hin, 1 h 30 min zurück
Robmen - Ende Geröllfeld: T4 (kurze Stellen), meist T3; 1 h 30 min, 1 h 5 min zurück
Gipfelanstieg Fulen: T5 / II (Kamin), sionst T5- / I; 50 min hin, 40 min zurück; Helm sinnvoll!
Fazit - eine Gipfeltour, die eher anspruchsvoller ist als ich erwartet habe
Bei der Tour ist für mich ganz klar der Gipfel das Ziel. Einmal auf diesem Berg zu stehen, den ich schon so oft von der A3 aus bewundert habe, ist ein Muss, obwohl reichlich höhere Ziele mit weniger mühsamen und kurzweiligeren Routen zur Verfügung stünden.
Anders als die meisten starte ich nicht beim Pasrkplatz Ammenli, sondern im Murgtal, weil ich die Gegend dort als landschaftlich reizvoll und die Straße als unproblematisch in Erinneruing habe. So ist es dann auch und dafür bazahle ich auch gerne die zehn Franken Mauztgebühr.
In der Nähe der Brücke (ca. 1140 m), wo der Weg nach Gspon beginnt, hat es reichlich Parkplätze und das ist auch gut so, denn - obwohl wochentags - ist hier einiges los. Ich bekomme den Eindruck, dass die Murgsee-Runde sich zu einem wahren Wanderhighlight entwicklet hat. Gut, die Landschaft ist reizvoll, aber etwas verblüfft bin ich dennoch über den Andrang.
Der Wanderweg nach Gspon ist angenehm schattig und voll mit natürlichen und auch künstlichen Stufen. Man gewinnt schnell an Höhe und bald ist auch schon die Karschwelle auf knapp 1400 Metern Höhe erreicht. Runterwärts dagegen werde ich später weniger begeistert über die ganzen Stufen sein - es geht eben ganz schön in die Knie. Der nächste, immer noch reichlich begangene Abschnitt bis zum Abzweig P. 1555 zieht sich etwas, weil längere Strecken fast ohne Steigung durchwandert werden. Hübsch sund vor allen die kleinen Wasserfälle in den kurzen steileren Bereichen.
Bei Zwischenbäch / P. 1555 verlasse ich die Murgsee-Runde und sofort wird es einsam. Auf der gesamten restlichen Tour werde ich nur noch zwei oder drei Leuten begegnen. Der Wegweiser "Robmen" befindet sich etwas unterhalb der Hütten bei P. 1753. Hochwärts mache ich den Umweg dort entlang, man kann aber auch direkt hinter dem Wegweiser die Wiese hochsteigen und trifft dann bald auf den Normalweg.
Jedenfalls sind ab Robmen dezente Wegspuren durch den Grashang südlich des Bigaasbüels zu erkennen. Gute zweihundert Höhenmeter überwindet man rein im Gras ohne ins Geröll zu müssen. In der Steilstufe ist der Pfad kurzzeitig etwas exponiert und auch rutschig, also Vorsicht, besonders im Abstieg.
Der Geröllhatscher via Mittelchöpf ins hinterste Kar Chasseten sieht unerquicklich aus, aber keine Angst - es ist gar nicht so furchtbar, weil sich eine passable Wegspur herausgebildet hat. Mühsam ist vor allen der Aufstieg am Mittelchöpf, wo man einige Höhenmeter auf steiler, festgebackener Erde aufsteigen muss, Auf den letzten 150 Höhenmeter bis zum Einstieg in den felsigen Teil auf etwa 2250 Meter Höhe werden die Spuren recht undeutlich. Ich steige etwa auf der Grenze zwischen den beiden farblich unterschiedlichen Geröllsorten bis zu den obersten großen Blöcken auf. Erst dort quert man rüber zu der grasigen Rampe, denn das braune Geröll ist für einen direkteren Zugang zu lose.
Unter der Rampe befindet sich ein Steinmann. Dort deponiere ich den Wanderstock, der im Schlussanstieg mehr stören als nutzen würde. Die Rampe hochzukraxeln ist kein Problem (kaum I). Oben befindet man sich auf einem kleinen Sporn mit hübschem Tiefblick in die Geröllwüste.
Weiter gehts in Richtung Grat, wobei ich erst etwas Schwierigkeiten habe, die ideale Route zu finden. Erst hoch und durch eine Rinne, dann rechts zu einem Steinmann und wie weiter? Ich kraxele über Schrofen, die nach oben hin steiler werden, aufwärts, werde dann aber unsicher, weil längere Zeit kein Steinmann mehr kommt. Also wieder runter - aber da gibt es doch gar keinen anderen Weg?! Also wieder hoch und nach einer relativ langen Kraxelstrecke (vielleicht 40 Höhenmeter, I) stehe ich dann doch wieder vor einem Steinmann, der aber von unten schlecht zu sehen ist.
Nun ist der Weg zum Grat frei. Nicht zu weit nach Süden gehen, lieber schräg hoch zu der Scharte mit Gedenktafel für den Bergsteiger Fynn. Der Schlussanstieg zur Gipfelwand mit dem Kamin, welchen man gut an der dreieckigen Rückwand erkennen kann, sieht von hier aus sehr eindrücklich aus. Zuerst über den abwärtsgeschichteten Grat nach oben kraxeln, bis es nicht mehr weitergeht (Steinmann), dann zunehmend ausgesetzt zum Kamin queren. Der Kamin ist dann eher eine Rinne, deren Ausstieg nach oben durch den dreieckigen Felsen versperrt wird. Gerade diese Kletterstelle fällt mir nicht so leicht, denn es wird schon deutlich mehr verlangt als nur so ein Herumgekraxel an Blocken. Ein echter IIer eben. Zum Glück kaum ausgesetzt, sonst wäre ich vielleicht umgekehrt.
Nach der Kletterstelle ist der Weg zum Gipfel frei. Der Mütschenstock-Fulen (2410 m) ist zwar nur der zweithöchste Gipfel des Bergstocks, aber das stört mich in dem Moment nicht. Beeindruckend ist vor allen die wilde Felslandschaft im näheren Umkreis, die weitere Aussicht begeistert ehrlich gesagt nicht so sehr.
Für den Abstieg bietet sich nur die bekannt Route an. Das Abklettern der Schlüsselstelle geht besser als befürchet. Aber Vorsicht, der einladende Henkel ist schon etwas lose. Wenn der erst weggebrochen ist, wird die Stelle schon in Richtung II+ tendieren. Mit der üblichen Vorsicht können Grat und Schrofenflanke gut vorwärts abgekraxelt werden. Auch das Geröll macht im Abstieg wenig Probleme. Im oberen Teil halte ich mich mehr südlich, weil es dort eine von oben gut sichtbare Wegspur gibt, welche sich aber oberhalb vom Mittelchopf komplett verliert. Vor dem Steilstück lohnt es sich, zu den Steinmännchen zurückzufinden und nicht wild irgendwo abzusteigen.
In der grasigen Steilstufe oberhalb von Robmen leiste ich mir noch einen Verhauer. Erst bin ich zu weit nördlich auf einem Grasband, welches ins Nichts führt, kehre um und finde mich wenig später zu weit südlich über einem Steilhang wieder. Erst im dritten Anlauf finde ich den richtigen Pfad. In diesem Bereich gibt es viele Spuren, die in die Irre führen und man sieht die Felsabbrüche von oben kaum.
Wie schon erwähnt braucht man nicht bis zu den Hütten zu gehen, sondern kann direkt hinunter zu dem Wegweiser absteigen. Der Rest der Tour ist dann unproblematisch, nur die vielen Stufen im Gsponwald strengen nochmals etwas an. Auf dem morgens vielbegangenen Weg ist jetzt nichts mehr los. Anscheinend wird die Murgseerunde fast nur gegen den Uhrzeigersinn begangen.
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Merlen - Gspon - P. 1555 - Robmen: T2; 2 h hin, 1 h 30 min zurück
Robmen - Ende Geröllfeld: T4 (kurze Stellen), meist T3; 1 h 30 min, 1 h 5 min zurück
Gipfelanstieg Fulen: T5 / II (Kamin), sionst T5- / I; 50 min hin, 40 min zurück; Helm sinnvoll!
Fazit - eine Gipfeltour, die eher anspruchsvoller ist als ich erwartet habe
Tourengänger:
Bergmax

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