E chli chli: Chli glide am Chli Höch & Chli Hochmättli


Publiziert von Polder , 27. Juni 2019 um 08:22.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:25 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1900 m

Vor bzw. am ersten Tag der grossen Hitzewelle ein Freitag für einen Bergtag, mit Anreise am Vorabend auf Äugsten, um den Grossteil der Tour in der nicht so frischen Morgenfrische machen zu können: Herumeiern und ein bisschen -gliden zwischen Äugsten und Murgtal, mit rollender Planung und einer Blumenpracht, die ihresgleichen sucht.

Abends nach 7 checke ich auf Äugsten ein, als einziger Gast, nach dem feinen Znacht auf der Terrasse noch ein Verdauungsspaziergängchen durch die Tausenden von narzissenblütigen Windröschen und zum Bänkli hinauf. Lesen, sünnele und nach Sonnenuntergang zurück zum Dessert und alsbald in die Federn.

Tagwacht kurz nach 5 und Aufbruch eine gute halbe Stunde später, auf bekannten Wegen (durch eine Blütenpracht, die wegen fehlender Beviehung einmalig ist) zum Alpeli, von wo ich direkt zur Terrasse von Fessis aufsteige; zunächst durch eine Mulde genau nach Osten und dann auf einer Rampe unter den Felsen nach rechts, kurz T4. Weiter mehr oder weniger direkt aufs CHli Höch, ebenfalls kurz T4, wo mich die heute nicht besonders erwünschte Sonne küsst. Eigentlich wollte ich durch's Glotel und auf's Rottor, allein der Schnee, obgleich nicht gefroren, war doch zu hart, um ohne Steigeisen steile Hänge zu begehen - von entspanntem Gliden in der Rottor-Nordflanke nicht zu reden.

Deshalb umdisponiert auf den Etscherzapfen - Hochmättligrat, den ich noch nie begangen hatte (im Gegensatz zum Silberspitz). Somit lange Querung, zumeist auf Schnee, oberhalb Hängeten bis auf den Wanderweg zur Murgseefurggel und grad weiter über den üppigst beblumten, hübschen Grat. Der Etscherzapfen muss südlich umgangen werden, und nach dem Chli Hochmättli sah der Grosse Walenchängel verlockend weiss zum Gliden aus, sodass ich auf die Schafweide des Gross Hochmättli verzichtete.

In der Tat bis zur Waldgrenze - Arven! - ideal und hübsch, danach aber doch noch mühsam: Auf ca. 1800m drängen einen dichtes Gehölz und Felsblöcke nach rechts, bis wieder offenere Hänge den weiteren Abstieg ermöglichen. Das ging trotz einiger Felsstufen noch einigermassen, weil der Farn noch nicht hoch ist und man deshalb noch sieht, wohin man tritt - später im Jahr sicher gar nicht empfehlenswert...

Selten prächtig dann die diversen lauschigen Ebenen und der bunte Bach im Mürtschental, aber es zieht sich noch, und im Gspon sorgten Warnschilder vor Herdenschutzhunden und eine real existierende riesige Mutterkuhherde für etwas unerwünschtes Adrenalin. Blieb noch der steile Schlussabstieg in brütender Hitze nach Merlen, wo ich nach einer guten halben Stunde mit netten Liechtensteinern an den Walensee zu Murg und damit zur fälligen Erfrischung stöpplen konnte.

P.S. Die Augstenhütte ist selten urig und gemütlich und aus Laiensicht in guten Zustand - leider ist aber offenbar auf 2020 ein Neubau geplant, ein Kubus à la Spitzmeilenhütte mit grosser Fensterfront... Charme ade! Nach dem Aus der legendären "Kiste" (offene Seilbahn) vor ca. 10 Jahren wäre Äugsten damit seine zweite Attraktion los - hoffentlich finden sie nicht genug Sponsoren für den Neubau;-)!

Tourengänger: Polder


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T4
20 Mai 22
Stock, Zapfen, Mättli, Spitz · Polder
T4
13 Jun 15
Hochmättli · Stijn
T5
24 Aug 13
Silberspitz / Hochmätteli · shuber
ZS-
T6- II
T3
18 Jul 12
Murgtal · justus

Kommentare (6)


Kommentar hinzufügen

Kik hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2019 um 08:59
Wieder ein Bericht von Dir mit wunderbaren Blumenfotos!
Danke und liebe Grüsse, Kik

Polder hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2019 um 14:09
Danke für die Blumen;-))!

Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 27. Juni 2019 um 12:41
Aeugstenhütte charmant, urig und gemütlich.
Ja da hast du recht, aber wenn du vielleicht Hüttenwart in einer sehr bescheidenen Küche gutes Essen anbieten möchtest, dann ist es doch nötig an einen Umbau zu denken. Da sie schnell und ohne grosse Probleme erreicht wird, ist die Besucherzahl nicht gering.
Auch ich hab es nicht gerne wenn Hütten zu 5* Hotels werden, ich liebe auch eher die Bescheidenheit, aber man darf nicht vergessen wie umständlich manchmal das Essen zubereitet werden muss, und die Gäste auch nicht immer Verständnis dafür haben wenns halt länger dauert. :-(

Liebe Grüsse
aus Glarus-Nord
Priska

Polder hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Juni 2019 um 14:17
... von mir aus darf das Essen ausnahmsweise - wenn eine Hütte so einzigartig und urig ist - einfach sein und bleiben... Suppe/Wurst und Älplermagronen oder so. So gibt's auf Seewli immer nur Älplermagronen, sonst nichts! Genau deshalb bleibt's auch in spezieller Erinnerung! Wenn alles gleich/ähnlich und standardisiert (genormte Bähnchen ersetzen die letzten verbliebenen offenen Kisten; jede Hütte bietet ein umfassendes kulinarisches Angebot..) ist, wird's erheblich langweiliger...
Liebe Grüsse, Reto

PStraub hat gesagt: Umbau Aeugstenhütte
Gesendet am 27. Juni 2019 um 16:17
> hoffentlich finden sie nicht genug Sponsoren für den Neubau

Brauchen sie nicht - der Steuerzahler wird fast alles berappen; der Kredit von 1.7 Millionen ist bereits beschlossen.

@ Priska: Wegen der Küche hätte es keinen Umbau gebraucht, die ist bereits saniert.

Primi59 hat gesagt: RE:Umbau Aeugstenhütte
Gesendet am 27. Juni 2019 um 21:22
ah,Peter das hab ich nicht gewusst, sorry, war noch der Meinung sie sei immer noch alt :-(
Reto, natürlich ist es viel gemütlicher solche Hütten zu besuchen und gewisse Erinnerungen bleiben länger als die normalen Gewohnheiten, ganz klar. Mir genügt das Angebot an Speisen mit Suppe, Wurst ectr. völlig, es ist so auch noch zahlbar.
Das Kistli fand ich lässig, nur eben für ältere oder ängstlichere Leute halt nicht so bequem zum einsteigen. Ich denke mit der neuen Bahn hat die Hütte einen wackeren Aufschwung an Besucher bekommen.
Das spürt man auch auf dem Schwarzstöggli, Schilt und co. seit es das Bähnli gibt, so hab ich jedenfalls das Gefühl.

Gruss
Priska


Kommentar hinzufügen»