..im Nebel übers Seehorn


Publiziert von amphibol , 7. August 2023 um 17:05.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum: 5 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Zeit inkl. 50min. Kaffeehalt: Grabe (Schwenden) - Chummli - 1. Couloir südlich vom Girehore in die Girenlücke- Girehore - Nordgrat Seehore - Seehore - Schratti - Schärsack - Chlingelloch - Fromattgrat - Stiereberg - Seeberg - Stand - Weeri
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schwenden i. Diemtigtal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Schwenden i. Diemtigtal
Kartennummer:1:25'000: Blatt 1246 Zweisimmen & Blatt 1226 Boltigen

Seehore-Überschreitung


Von oberhalb Schwenden im Bereich Grabe starteten wir in feuchter Umgebung nach einer durch Starkniederschläge geprägte Nacht auf Samstag etwas nach 09.00 Uhr in Richtung Unter Alp. Bei Punkt 1421 öffneten wir den südlich davon sichtbaren Zaun und folgten der schwachen Wegspur in Richtung Alp Chummli. Wir gewannen schnell an Höhe und erreichten nur wenig später etwa auf Höhe von Punkt 1704 den Einstieg in die geröllige Ostflanke, die uns später ins Couloir zur sog. Girenlücke (Name aus "Alpinwandern in den Voralpen zwischen Saane und Reuss" von Ueli Mosimann) führen sollte. Relativ direkt in wohl mehrheitlich Tierspuren gewannen wir an Höhe und steuerten den Felsen in der Mitte an, den wir nach Erreichen unterhalb von links nach rechts querten. Nach der Querung wird ein sehr dickes Stahlseil sichtbar, dass die Route über einen kurzen aber steilen Anstieg aufzeigt. Danach stiegen wir in diesem steinigen Couloir hoch, bis sich das Gelände etwas legt und einen neuen Kessel zum Vorschein kommt. Ganz nördlich der Kalkfelsen entlang stiegen wir hoch bis das letzte engere Couloir uns zur Girenlücke führte. 

Nach erreichen der Lücke erreichten wir nur Minuten später das Girehore, welches ein sehr schöner Gipfel mit einer schönen Tiefsicht darstellt. Danach begaben wir uns wieder zurück in die Lücke und erreichten vielleicht 30-40 Minuten später via "Nordgrat" relativ einfach das Seehore, welches in Nebel verweilte. Am Nordgrat hat es an einer Stelle eine Kette, mit der man mittels Krafteinsatz einen Felsen überwindet (kann auch links ausgesetzt umgangen werden).

Nach einem Gipfelrast, zogen wir los um quasi "auf die andere Seite des Seehores" Richtung Fromattgrat zu gelangen. Zuerst im reinen Laufgelände sahen wir 3 Steinböcke, die sich aber durch uns gestört schnell mal verzogen, erreichten wir bald mal die etwas schwierigeren Stellen (im Bereich Schratti), wo der Grat luftiger wird. Man umklettert hie und da auf dem Grat die leichten Erhebungen und vor der Schlüsselstelle kletterten wir nordseitig etwa 6-8 Meter ab in die Scharte. Die meisten kommen von der anderen Seite, da hier in Gegenrichtung eine Abseilstelle besteht (ca. 30m Absieldistanz ist optimaler als nur 25!). Die meisten Berichte schreiben hier von einer Umgehung in die ausladende Südseite mittels dem eingerichteten Seil. Dieses ist aber bei weitem nicht mehr vertrauenswürdig und sollte ersetzt werden. Da wir zwei kurze Seile dabei hatten, konnten wir aber den luftigen Aufschwung direkt erklettern (III). Der Fels ist griffig, allerdings bei Nässe (wie diesen Samstag) auch mit Vorsicht zu geniessen. Nach dem markanten Felsklotz, der von unten wie ein erster Kulminationspunkt aussieht und am besten sehr luftig links umgangen wird, bestehen zwei Schlaghaken. In Kombination mit einer Bandschlinge und einem Keil gab das so einen guten Stand. Danach waren die grössten Schwierigkeiten bis auf einen ca. 3m Anstieg bereits hinter uns. 

Im weiterhin dichten Nebel erreichten wir über nasse Weiden den Fromattgrat. Ohne dessen Gipfel zu besteigen stiegen wir Richtung Gubi-Pass und etwas vorher Richtung Norden auf den Wanderweg kommend zum Stiereberg. Dort gönnten wir uns einen Kaffee. Abstieg in zügigem Tempo via Seebergsee und Stand und Wanderweg via Weeri zwischen Stand und Meniggrat.

Danke den Ortskundigen für die Idee und die Alternative für die am Wetter gescheiterte SAC-Tour! :-)

Tourengänger: amphibol


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