Hoch Ducan 3063 m


Publiziert von StefanP , 1. August 2023 um 14:10.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:31 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:14.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sertig Sand
Kartennummer:1217 Scalettapass

Der Hoch Ducan ist der Hauptgipfel der Ducankette die sich von Davos-Sertig bis nach Stugl im Albulatal erstreckt. Der Berg ist ein schroffer, wuchtiger Gipfel, der sich aus endlosen Geröllhalden hochzieht. Mit seinen 3063 m ist er nicht der höchste Berg der Region, aber der isolierten Lage wegen geniesst man vom Gipfel ein umfassendes Panorama. Wir wollten den Berg bereits vor zwei Jahren besteigen, mussten aber die Tour wegen Nebel und Neuschnee der vergangenen Nacht abbrechen. Wir kamen damals mit unserem mittleren Sohn Jan nur bis zur Ducanfurgga. Daher war die Gipfelwahl für diese eine Tour mit Jan schnell wieder auf den Hoch Ducan gefallen. Diesmal machte das Wetter mit und wir wählten den Anstieg über die Bergüner Furgga und konnten so eine schöne Rundtour laufen. Die Schwierigkeiten am Gipfel sind T5, es hat zwei drei luftige Stellen, wo es schon etwas Schwindelfreiheit voraussetzt. Das Gipfelbuch aus dem Jahre 1975 ist in bestem Zustand.

Route:

Sertig Sand 1858 m– Bergüner Furgga 2740 m
Dem Wanderweg Richtung Sertigpass folgend bis zum Schära, kurz danach führt eine solide Brücke den Bach. Weglos über Wiesen ansteigen, auf ca. 2500 m wechselt das Terrain von Wiese auf Geröll, dazu noch ein sehr grobes Trümmerfeld, wo sich der Weg selber gesucht werden muss. Wir hielten uns anfangs am linken Rand und querten gegen Ende durch das Trümmerfeld mittig. Am Ende steilt das Gelände zur Furgga mit feinem Geröll nochmals auf.
T3 2 ½ Std.

Bergüner Furgga 2740 m– Ducanfürggli 2837 m
Wir stiegen zum namenlosen See etwas westlich der Furgga ab und querten dann durch das Geröllfeld zum Ducanfürggli. Hier stellt sich die Frage wie weit man absteigen soll, unten kann ohne Geröll Distanz zurück gelegt werden, mit Höhenmeterverlust halt, oben quert man die ca. 1 km lange Geröllhalde, die sich schon noch in die Länge zieht….
T3 1 Std.

Ducanfürggli 2837 m Vorgipfel 3019 m
Vom Ducanfürggli stiegen wir etwas in die Geröllmulde ab und kämpften uns die gegen oben sehr steile und rutschige Geröllhalde hoch. Wir stiegen rechts vom hellbraunen Geröll auf den Grat hoch.
Wichtig ist, dass der Vorgipfel fast ganz bestiegen wird, erst unmittelbar unter dem Vorgipfel geht’s in die Traverse rein, welche auch gleich die Schlüsselstelle bildet. Wir stiegen fast zu früh in die Traverse ein, eine abschüssige mit wenig Spuren versehene Geröllhalde, bemerkten dann aber rechtzeitig unseren Irrtum und stiegen zum Vorgipfel auf.
T4 ½ Std.

Vorgipfel 3019 m – Hauptgipfel 3063 m
Unter dem Vorgipfel geht’s gleich in die Schlüsselstelle. Eine ca. 10 Meter lange felsig feste, aber abschüssige Stelle, die langsam, jeder Tritt prüfend durchquert wird. Weiter über den Grat, etwas absteigend, der Grat wird etwas schärfer, im engsten Bereich wird ein kleiner Felskopf überstiegen, dahinter gleich noch ein zweiter. Der Aufstieg zum Gipfelkopf führt direkt über ein paar einfachere Stufen hoch, oben wieder im Gehgelände zum Gipfelsteinmann.
T5 I ½ Std

Abstieg
Rückweg bis unter das Ducanfürggli auf dem gleichen Weg. Anstatt auf das Ducanfürggli anzusteigen, durchstiegen wir die Geröllmulde und umgingen den markanten Felskopf südlich, so das wir in den «Kessel» unter dem Chlein Ducan gelangten. Aus diesem «Kessel» geht’s in Couli, das zuerst schmal und steil, dann immer breiter werdend auf die Geröllhalde des unteren Ducantals ausläuft. Unten, im oberen Bereich des Talgrundes, den Bach querend zum Wanderweg, der von der Ducan- + Fanezfurgga runter nach Sand führt.

ca 2 ½ Std. im Abstieg nach Sand

Hinweis:
Wegen dem Felssturz an der Plattenflue im Juni 2022, ist das Gebiet zwischen Plattenflue/Mittaghorn bis zum Ducanbach runter wegen eventuellen Nachstürzen nach wie vor gesperrt. Der Wanderweg ist offen.

Fazit: Abwechslungsreiche Bergtour in äusserst steinigem und wildem Gebiet. Super Fernsicht vom Gipfel, anspruchsvolle Geröllhaldenanstiege und dafür tolle Absurfrouten machen die Tour für Geröllfreaks zum Naturerlebnis.

Tourengänger: Conny_71, StefanP


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