Hoch Ducan


Publiziert von Merida , 1. April 2014 um 00:30.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:12 März 2014
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Seit ich durchs Ducantal auf den Gletscher Ducan gestiegen bin, hat's mir der Hoch Ducan, und die diversen Couloirs von diesem Grat herunter, angetan. Und dieser Mittwoch war genau so ein Tag, wo man eine solche Tour in Angriff nehmen musste/konnte. Das Wetter war einfach nur schön und die Lawinenstufe schon länger im grünen Bereich. Es galt einzig, genug früh wieder zurück zu sein, aber diesbezüglich machte ich mir keine Sorgen.

Hoch Ducan (ZS)
Start kurz nach 6 Uhr in Sertig Sand. Die Parkuhr weigert sich leider um diese Zeit Geld entgegenzunehmen. Im Gegensatz dazu mahnt das SLF Skitouren frühzeitig zu beenden. Auf harter Unterlage gehts zuerst dem Chüealptal entlang bis zur Alp 'Bim Schärä'. Dann rechts abzweigend und etwas steiler bis zur Bergüner Furgga, unterhalb der Plattenflue, wo uns die ersten Sonnenstrahlen empfangen. Hier haben wir uns gegen eine Abfahrt entschieden und sind etwas mühsam über Lawinenkegel, und teilweise recht steil, bis unterhalb des Ducan Fürggli gequert. Im Nachhinein würde ich aber eher empfehlen abzufahren und die 100-200Hm wieder aufzusteigen. Im Ducan-Fürggli wechselt man dann auf die Nordseite in den Kessel, durch welchen man zum Skidepot bei P.3021 gelangt. Hier ist nachher auch die Einfahrt ins SE-Couloir. Auf der Skitourenkarte Bergün verläuft die Route ab dem Ducan Fürggli gepunktet auf dem Grat. Dies macht meines Erachtens keinen Sinn, da über den nordseitigen Kessel gut mit Ski aufgestiegen werden kann. Ab hier wechselt man dann in kombiniertes Gelände, welches man am Besten mit Steigeisen und Pickel begeht. Kurz nach dem ersten Aufschwung endete die Aufstiegsspur, wie ich zufrieden feststellte. Konnte ich doch so meine eigene Route auf den Gipfel ziehen. Teils im Grat und teils in der Nordflanke erreichten wir alsdann den interessanten Gipfel des Hoch Ducan. Nach gebührendem Genuss des Gipfelpanoramas stiegen wir auf dem gleichen Weg zurück zum Skidepot und zum nächsten Leckerbissen.

Abfahrt durchs SE-Couloir, Wiederaufstieg S-Mulde Plattenflue mit Gotama, Abfahrt NW-Flanke Plattenflue (S+)
Wieder beim Skidepot, und nach einem Kontrollblick ins SE-Couloir, war mir klar, da wollte ich runter. Bis dato hatte ich noch keine Bekanntschaft mit Couloirs dieser Steilheit gemacht. Die Einfahrt war zugleich der steilste Teil. Aber einmal drin war es dann echt cool, mit Skiern an den Füssen ist es einfach was anderes. Kurz vor dem Ausgang aus dem Couloir galt es dann noch eine durch Felsen verengte Stelle zu meistern, bevor wir anschliessend über den nun offenen Hang in Besten Sulz bis zum Talboden carvten. Der Hang war zu gut um vorher schon zu traversieren. Die zusätzlichen Höhenmeter nahmen wir gerne in Kauf. Anschliessend folgte der Wiederaufstieg in den Sattel zwischen Hoch Ducan und Plattenflue. Dieser wird im oberen Teil ziemlich steil. Zu unserem Erstaunen gab's dann oben im Sattel sogar noch was zu besteigen. Wie sich später herausstellte, war das der Gotama, der sich auf jeden Fall lohnt. Zurück im Depot, mit Aussicht auf den eindrücklichen Ostgrat des Hoch Ducan, wurde erst mal bei angenehmer Temperatur gevespert. Während nordseitig bereits die NW-Flanke der Plattenflue auf uns wartete. Diese war dann im oberen Teil noch etwas windgepresst. Weiter unten ging sie dann, im immer breiter werdenden Hang, in herrlichsten Pulver über. Durchs Ducantal, und die Steilstufe beim Wasserfall, gelangten wir schliesslich wieder nach Sertig Sand, zu den sehr zu empfehlenden Fruchtfladen im Restaurant Walserhuus. Trotz Kaffee und Kuchen waren wir aber immer noch zu früh, um die Strasse zurück nach Davos legal zu befahren.

Fazit:
Der Hoch Ducan ist für sich alleine schon eine super Tour. Dies vor allem für Tourengänger, die es gerne etwas alpiner haben. Kombiniert mit den Abfahrten durchs SE-Couloir und der NW-Flanke kommt auch der Abfahrtsorientierte auf seine Kosten. Kurzum die Tour ist vollkommen und meines Erachtens lohnender als der bekanntere Gletscher Ducan. 

SLF-Lawinenstufe: Gering

Tourengänger:
Stephan und Stephan

Herzlichen Dank Stephan für die beigesteuerten Bilder.

Tourengänger: Merida
Communities: Skitouren


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Kommentare (2)


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mde hat gesagt: Lob
Gesendet am 1. April 2014 um 09:58
Tolle Tour, sehr schöne Bilder, vielen Dank!

Merida hat gesagt: RE:Lob
Gesendet am 1. April 2014 um 22:58
Gerne und Danke fürs Lob mde.
Wünsche dir viel guten und festen Fels.
Grüsse, Stephan


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