Chäserrugg zum Letzten
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Im Frühjahr 2022 hatte sich Peter mit der Besteigung des Finsteraarhorns von den Hochtouren verabschiedet. Ich selber merke, dass ich gewisse Touren – mit meinen 75 Jahren - nicht mehr unternehmen sollte, auch wenn ich konditionell stark bin. Deshalb entschied ich mich, noch ein letztes Mal auf den Chäserrugg zu steigen.
Täglich sehe ich die Churfirsten vor mir, alle haben wir bestiegen. Bis vor wenigen Jahren hatten wir den Chäserugg noch von Walenstadt aus gemacht, über den Chriesisteiweg. Jetzt verkürzen wir diese lange, steile, zum Teil doch einige Anforderung an die Trittsicherheit stellende Tour um die ersten Höhenmeter. Wir nehmen einen frühen Bus bis Walenstadtberg Stauffacher und steigen durch die frisch gemähte Bergerlaui auf. Herrlich, ich liebe solche stotzigen Wege. Kurz bevor Tschingla bitte ich Peter, nach rechts auszuweichen, weil ich eine Begegnung mit der Kuhherde (Mutterkuhhaltung) scheue.
Wir steigen den blau-weiss markierten Weg durch den Wald, zum Teil gesichert mit einem dicken Seil. Obwohl es in den letzten Tagen mehrfach geregnet hat, ist es weniger rutschig als erwartet. Wir begegnen keinem Menschen, den ganzen Aufstieg nicht. Doch jetzt, als wir einen steilen Abhang queren, surrt es über uns und der erste Basejumper saust über unseren Köpfen zu Tal. Kurz darauf der zweite. Dann nochmals dasselbe mit zweien, die eine höhere Flugroute gewählt haben. Die Passage zum Chammsässli auf gut 1740 Meter über Meer liebe ich ganz und gar nicht: Über die schrägen Platten zu steigen, die nicht enden wollen…
Mental präge ich mir die Route jeweils abschnittmässig ein: nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg zum Valsloch, dem felsigen Abschnitt, wo doch einiges an Trittsicherheit gefordert ist und einem die Stöcke bisweilen im Wege sind. Was nun folgt, ist schwierig zu beschreiben, steil und unendlich weit bergan, ohne, dass man einen guten Rhythmus finden würde, denn das Gelände ist rutschig und stark zugewachsen und der Weg durch die grossen Dostblätter geradezu versteckt. Dazwischen sind immer wieder hohe Tritte zu bewältigen.
Unter dem Schäferhüttli trennen sich unsere Wege: Peter steigt weiter zum Hinderrugg, wo er quasi mitten in eine Steinbockherde gelangt. Mir reichen die 1550 Höhenmeter zum Chäserrugg, wo ich total happy ankomme, auch wenn ringsum nicht nur Nebelfetzen ziehen, sondern die Aussicht nicht existiert.
Ich kann Peter überreden, anstatt wie sonst wieder denselben Weg abzusteigen, mit der Bahn runterzufahren. Ich denke, das war meine Abschiedstour auf den Chäserrugg, zu dem ich jetzt gerade - dankbar - hochschaue.
Täglich sehe ich die Churfirsten vor mir, alle haben wir bestiegen. Bis vor wenigen Jahren hatten wir den Chäserugg noch von Walenstadt aus gemacht, über den Chriesisteiweg. Jetzt verkürzen wir diese lange, steile, zum Teil doch einige Anforderung an die Trittsicherheit stellende Tour um die ersten Höhenmeter. Wir nehmen einen frühen Bus bis Walenstadtberg Stauffacher und steigen durch die frisch gemähte Bergerlaui auf. Herrlich, ich liebe solche stotzigen Wege. Kurz bevor Tschingla bitte ich Peter, nach rechts auszuweichen, weil ich eine Begegnung mit der Kuhherde (Mutterkuhhaltung) scheue.
Wir steigen den blau-weiss markierten Weg durch den Wald, zum Teil gesichert mit einem dicken Seil. Obwohl es in den letzten Tagen mehrfach geregnet hat, ist es weniger rutschig als erwartet. Wir begegnen keinem Menschen, den ganzen Aufstieg nicht. Doch jetzt, als wir einen steilen Abhang queren, surrt es über uns und der erste Basejumper saust über unseren Köpfen zu Tal. Kurz darauf der zweite. Dann nochmals dasselbe mit zweien, die eine höhere Flugroute gewählt haben. Die Passage zum Chammsässli auf gut 1740 Meter über Meer liebe ich ganz und gar nicht: Über die schrägen Platten zu steigen, die nicht enden wollen…
Mental präge ich mir die Route jeweils abschnittmässig ein: nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg zum Valsloch, dem felsigen Abschnitt, wo doch einiges an Trittsicherheit gefordert ist und einem die Stöcke bisweilen im Wege sind. Was nun folgt, ist schwierig zu beschreiben, steil und unendlich weit bergan, ohne, dass man einen guten Rhythmus finden würde, denn das Gelände ist rutschig und stark zugewachsen und der Weg durch die grossen Dostblätter geradezu versteckt. Dazwischen sind immer wieder hohe Tritte zu bewältigen.
Unter dem Schäferhüttli trennen sich unsere Wege: Peter steigt weiter zum Hinderrugg, wo er quasi mitten in eine Steinbockherde gelangt. Mir reichen die 1550 Höhenmeter zum Chäserrugg, wo ich total happy ankomme, auch wenn ringsum nicht nur Nebelfetzen ziehen, sondern die Aussicht nicht existiert.
Ich kann Peter überreden, anstatt wie sonst wieder denselben Weg abzusteigen, mit der Bahn runterzufahren. Ich denke, das war meine Abschiedstour auf den Chäserrugg, zu dem ich jetzt gerade - dankbar - hochschaue.
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